Lange-Weile - 09. Mai. 10, 20:06

Jäger und Gejagte

Hallo Bo.,

ich sah ihn mit dem selben Gefühl wie du, als er ins Mikro sprach. Seine Worte waren nur noch mäßig geformt und ich vernahm daher eher noch ein Lallen, als fließende Sätze.

Oh mein Gott, was ist der Mann alt geworden und ich hätte lieber weg geschaut. Zum Glück sah ich nur einen kurzen Bericht einer Nachrichtensendung. Doch dieser Auftritt in der Öffentlichkeit wird sicher in meiner Erinnerung bleiben.

Ja...die CDU ist konservativ und die SPDler pendeln gern zwischen rot und schwarz und hängen die Fahne in den Wind der Macht. Ob sie je aus dem Zwiespalt kommen werden ?

Und die Grünen - wenn man bedenkt, wie abgrenzend zur Macht damals ihr äußerliches Auftreten war - haben sich auch schon an die Mächtigen geschmiegt.

Aber alle zusammen spiegeln sie die Zusammensetzung der Bevölkerung wieder und auch wenn wir mit Ihnen ideell nichts gemeinsam haben, so ist es doch das Land, in dem wir gemeinsam leben. Alle unter einen Dach und alle müssen sich vertragen und miteinander auskommen.

Wir leben in einer Kapitalgesellschaft und da regiert nun mal das Kapital. Karl Marx hat seine Mechnismen ausgiebig untersucht und was da raus kam, war alles andere als Menschlichkeit und Gerechtigkeit.

Vielleicht erleben wir ja noch eine Revolution, die alles wieder zum umwälzen bringt und wer wird dann das Zepter in die Hand bekommen?

Wenn ich mir die Entwicklungen des 20 Jahrhunderts so anschaue, sah in meinen Augen bis heute das Gesellschaftsspiel der Macht immer gleich aus - ein endloses Wechselspiell von Jäger und Gejagte. Zwischen ihnen wurde das Zepter der Macht immer wieder hin und her gereicht.

Gruß LaWe


bonanzaMARGOT - 11. Mai. 10, 10:27

nun ja, der kleine mann war schon immer der gearschte, lawe. daran änderten noch nicht mal die revolutionen was.
die politiker orientieren sich früher oder später an der macht, und dann heulen sie mit den wölfen - also mit den mächtigen in wirtschaft, medien und kultur.
der kleine mann ist gut als sündenbock und um das portemonnaie aufzumachen, und natürlich für die abgabe des stimmzettels alle paar jahre. vorher wird er von schleimigen typen wie westerwelle und koch hofiert - die machen dann ihre versprechungen, die niemals zu halten sind.
dummerweise läßt der kleine mann ziemlich viel mit sich machen, und er fällt das eine ums andere mal auf diese parteifunktionäre und demagogen herein.
als soldat läßt er sich in kriegen, mit denen er eigentlich nichts am hut hat, verheizen, und als arbeiter wird er ausgebeutet, damit die manager und bankleute noch fetter und selbstgefälliger werden.
von den politikern darf er dann hören, wie gut es ihm doch geht! ja, tatsächlich im weltweiten vergleich geht es ihm in deutschland gut. die wirtschaftsbosse erpressen regierung und bürger(innen) regelmäßig mit dem globalisierungsdruck, während sie sich wahrscheinlich untereinander ins fäustchen lachen. der kapitalismus ist obenauf wie selten zuvor; und niemand blickt da wirklich noch durch bei den ganzen verflechtungen der hochfinanz. der dschungel lebt! solange der kleine mann brav konsumiert, nicht aufmuckt und leuten wie koch, westerwelle (und damals kohl) seine stimme gibt, werde ich mich in diesem land nie richtig wohl fühlen.
trotzdem liebe ich land und leute ...; dieser zwiespalt ist manchmal schwer auszuhalten.
Lange-Weile - 11. Mai. 10, 12:07

schwarzer Peter

Hallo Bo.,

nicht umsonst sagt man ja "Der kleine Mann ist immer dran" - das ist nicht nur ein Spruch, ich denke, dass ist eine alte Weisheit und die traf auf den DDR.ler in der Hochzeit der Gesellschaft. Gab es Murks zu vertuschen, waren die Mächtigen erfinderisch, wie sie die Karten mischen mußte, damit der kleine Mann immer den schwarzen Peter zog.

Vielleicht haben die Mächtigen im (Karten)Spiel zu viele schwarze Peter und wenn der kleine Mann dran ist, eine Karte zu ziehn, gibt es nur noch schwarzen Peter. Oder die Karten sind gezinkt, so dass den kleinen Mann es nie gelingen wird, ein Quartett zusammen zustellen, damit er ablegen kann, er schafft es maxiaml nur auf 3 Karten. Der kleine Mann ist demnach immer dran, wenn es darum geht, den schwarzen Peter zu ziehen.

Ja..ich glaube, so ist es - er sind zu viele getarnte schwarze Peter im Umlauf und er kleine Mann lebt nur von der Hoffnung, seine Blatt zu vervollständigen.

Wenn ich die Rangelei um die Randordnung bei den Kindern ansehe , liegt der Schwerpunkt fast immer auf "Ich will erster sein" und dafür sind sie Radikalen immer bereit, den anderen aus dem Weg zu schupsen. Wer Skrupel dabei hat, wird bis ans Ende der Schlage geschoben.

Ich denke, dass sich an dieser Methode nach vorn zu kommen nichts geändert hat, nur werden diese mit der Zeit subtiler

Gruß LaWe
bonanzaMARGOT - 11. Mai. 10, 12:51

natürlich funktioniert das ganze system der unterdrückung und ungerechtigkeiten nur, weil alle gesellschaftsschichten beinahe gleichermaßen mit den negativen menschlichen eigenschaften wie gier, neid, opportunismus und falschem ehrgeiz durchseucht sind. haben sich die führer herauskristallisiert, finden sie immer genügend willige schergen für ihre untaten und/oder ihren fanatismus.
bonanzaMARGOT - 11. Mai. 10, 13:10

ps: schwarzer peter

ich spielte "schwarzer peter" das letzte mal mit einem freund in meiner kindheit. die sparkasse kaufte damals ihr grundstück auf, und die eltern konnten sich mit dem geld eine villa in guter lage kaufen.
wo wir damals schwarzer peter spielten, steht heute die große stadtsparkasse ...
meinem freund nutzte der geldsegen wenig. er arbeitete als gleisbauer bei der bundesbahn. wir trafen uns immer wieder mal in der stammkneipe. als die dann dicht machte und ich in eine andere stadt zog, verloren wir uns aus den augen. "henry" nannten wir ihn. wir spielten oft billard und tranken zusammen.
ob er noch lebt? henry gehört zu einem kapitel, einem lebensabschnitt von mir. mit dem erwähnen von dem kartenspiel "schwarzer peter" hast du mich in die vergangenheit geschickt, lawe ...

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