Leider bemerke ich immer wieder eine Umkehrung der Verhältnisse: Es werden die "Außenseiter" an den Pranger gestellt; man beschuldigt sie ohne näheres Hinsehen der Volksverhetzung und des Rassismus, weil man an die großen und tatsächlichen Demagogen und Wortverdreher nicht heran kommt oder selbst zu ihnen zählt. So geschehen M. K., der einen Prosatext, einen Romananfang, ins Autorenweb stellte und sogleich mit Schlamm beworfen wurde. Man glaubte, ihm eine rassistische Gesinnung andichten zu müssen. Es wurde ihm sogar mit einer Anzeige wegen Volksverhetzung gedroht. Sein Text wurde alsbald auch von den Betreibern des Autorenweb gelöscht. Ein unter dem Namen A.A. veröffentlichender Literat nahm das Thema auf und diffamierte M.K. in dem Internetmagazin Opinio. Wer M.K.s Gedichte und Prosa aus dem Forum Literarchie kennt, kann sich angesichts dieser öffentlichen Schelte und Verurteilung nur die Haare raufen. So ging es jedenfalls mir, als ich vor wenigen Tagen auf diese "Umkehrung der Verhältnisse" durch Beiträge in Literarchie stieß. Das Ganze erinnert mich ein wenig an die Hexenjagden der mittelalterlichen und selbstgerechten Inquisitoren. Hier wird offensichtlich ein Autor von einer Literatenclique nach einer nur oberflächigen Betrachtung seines Werkes diskriminiert.
Im Internet kann man keine Bücher und Texte verbrennen, also löscht man sie einfach ...
Man bläst allzu gern ins selbe Horn, wenn man, ohne seinen Verstand bemühen zu müssen, Menschen verurteilen kann.
Diese
Psychologie der Umkehr der wahren Verhältnisse beobachte ich auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Meistens werden damit unbequeme Menschen und "Außenseiter" von der der Gemeinschaft gemobbt. Das passiert in der Schule wie am Arbeitsplatz. Diese Art des Mobbings und der Diskriminierung gibt es in Familie und Politik und offensichtlich auch unter Literaten und Künstlern.
Es ist für mich immer wieder beschämend zu sehen, wie sich eine ganze Horde über Einzelne hermacht, wenn jene den "Burgfrieden" stören.
Nun möge sich jeder selbst ein Bild machen:
Der Link zu dem Text des Anstoßes:
Ne Schule mach ich locker (Romananfang)
Der Link zu A.A.s Beitrag auf Opinio:
Sarrazin und die Folgen - Hass im Internet - Wie man Pogromhetze betreibt
Der Link zur Diskussion diesbezüglich auf Literarchie:
AUFSTAND mein Text`ne Schule mach ich locker`hat hier ---&
ich sehe das genauso.
Es ist eine traurige Wahrheit, daß die Menschen immer schon und immer noch Sündenböcke suchen...
Und wehe du bist irgendwie anders, oder schwach, verletzlich...
ja, es gab schon immer diese falschen und selbsternannten moral- und sittenwächter, die richtig geil drauf sind, ihren geifer an jemandem abzuarbeiten.
und die hassgierige meute schließt sich an ..., schreitet zur lynchjustiz.
keine ahnung, ob die psychologischen hintergründe dazu schon erforscht sind - jedenfalls ist dieses verhalten widerlich.
...
sturznest, immer wieder werden in gemeinschaften vorallem außenseiter und minderheiten zu sündenböcken gemacht. im dritten reich waren es z.b. die juden, zigeuner, homosexuellen und linken.
aber diese sündenbock-story passiert auch einige nummern kleiner, wie ich es schrieb: in familien, in der schule, am arbeitsplatz ...
es funktioniert immer mehr oder weniger nach dem gleichen prinzip.
Da haben wir endlich die lang ersehnte Meinungsfreiheit ..., und Leute wie du torpediere sie formal.
Welchen Faschismus meinst du, Sturznest? Deinen?