Mittwochs-Weisheit

"Universitäten produzieren zwei Dinge: Trottel oder elitäre Arschlöcher."
(Edward Snowden, 2003)
Laura (Gast) - 25. Dez. 13, 14:48

Jemand, der so primitiv generalisiert, kann nicht besonders weise sein, oder?

bonanzaMARGOT - 25. Dez. 13, 15:08

Weisheiten generalisieren immer.
Manchmal muss man auch primitive Wahrheiten aussprechen.
Belleeer - 25. Dez. 13, 20:36

Gut gebrüllt, liebe Laura... :) !

bonanzaMARGOT - 26. Dez. 13, 10:32

belleeer? war was in den weihnachtsplätzchen?
stadtcowboy - 25. Dez. 13, 14:48

Bildung verflacht immer mehr. Das beginnt schon in der Schule. Ich denke, dahinter steckt Kalkül. Die Konzerndiktaturen brauchen willige Trottel, die ihren Konsumappellen gehorcht; und die Machteliten haben leichteres Spiel mit einer Masse, die gleicht tickt.

bonanzaMARGOT - 25. Dez. 13, 15:04

Menschen werden, wie du es sagst, schon in den Schulen zum Nachpredigen erzogen. Und leider passt dieser Opportunismus auf die Mehrheit der Menschen - ganz egal, in welchem System sie groß werden. Nur wenige erkennen ihr Marionetten-Dasein und gehen bewusst dagegen vor.
iGing - 25. Dez. 13, 17:04

Trottel gibt es auch ohne Universitätsabschluss zur Genüge und ob Arschlöchern jetzt noch das Etikett "elitär" anhaftet oder nicht, ist eigentlich egal.

bonanzaMARGOT - 26. Dez. 13, 10:46

ich denke, dass snowden zu dieser meinung wegen seiner erfahrungen im universitätsbetrieb kommt.
diese meinung muss man natürlich nicht teilen. man kann andere erfahrungen machen. oder man macht ähnliche erfahrungen, kommt aber zu einem anderen schluss.
ich finde, dass an seiner aussasge was dran ist. an universtitäten fühlte ich mich nie wohl - eben weil es zu viele trottel und elitäre arschlöcher gab, bzw. studenden, die sich brav bemühten, solche zu werden. ich konnte mich schlecht anpassen. ich bin sicher, dass nicht wenige nach einem abschluss nicht sonderlich viel von ihrem fach verstehen, bzw. nicht tief in die materie eindrangen.
und es gibt andere, die abheben und vor eingebildetheit triefen, sich dementsprechend besonders unverständlich ausdrücken - umso mehr fachtermini desto besser. ätzend.

klar gibt es auch außerhalb von universitäten trottel und arschlöcher.
steppenhund - 25. Dez. 13, 21:54

Ich oute mich als elitärer Trottel.
-
Macht mir aber nicht viel aus. Mein Leben scheint in Ordnung zu sein und als Arschloch werde ich eigentlich so selten bezeichnet, dass ich mich nicht mehr daran erinnern kann, wann es das letzte Mal vorgekommen ist.

bonanzaMARGOT - 26. Dez. 13, 10:49

von elitären trotteln sprach snowden nicht, steppenhund.
kann sein, dass es die auch gibt. offensichtlich sogar, da du meinst, einer zu sein.
was soll ich mir unter einem elitären trottel vorstellen?
steppenhund - 26. Dez. 13, 11:36

Na ganz einfach. Stell dir einen Trottel vor, der sich vorstellt, elitär zu sein;)
-
Offen gestanden finde ich die Generalisierung von Snowden nicht so besonders. Es gibt durchaus auch vernünftige Abhänger. Und die sind sogar in der Mehrzahl. Möglicherweise ist das in den USA anders.
bonanzaMARGOT - 26. Dez. 13, 11:50

die verknüpfung zweier eigenschaften (hier trottelig und elitär) kann etwas neuartiges hervorbringen. beispiel: der wahnsinnige wissenschaftler wird zum genie. oder das nette arschloch wird zu einem besonders interessanten subjekt.
also, was ist ein elitärer trottel? ist diese person vielleicht ein trottel, weil sie meint, elitär zu sein? oder ist sie als trottel elitär? und wie kann man als elitärer trottel noch als elitär gelten? doch nur wenn man von anderen elitären trotteln darin bestätigt wird. dies würde aber bedeuten, dass die eliten per se aus trotteln bestehen.
oder aber der elitäre trottel ist lediglich dummes geschwätz und als solcher nicht existent.
ist ein trottel, der sich vorstellt, elitär zu sein, wirklich ein elitärer trottel? er ist in meinen augen lediglich ein trottel, der sich vorstellt elitär zu sein.
ein elitärer trottel ist etwas anderes.
bonanzaMARGOT - 26. Dez. 13, 12:02

vernünftige abhänger? sind das die elitären trottel?

ich stieß auf snowdens aussage in einer reportage über ihn aus der letzten ausgabe des magazins stern. dort wird u.a. geschrieben, dass er einen iq von über 145 hat, und dass ihn das studium langweilte.
natürlich ist seine aussage polemisch. mir gefiel sie, weil sie sich mit einigen meiner eigenen beobachtungen (grob) deckt.
iGing - 26. Dez. 13, 12:44

Nun ja, in erster Linie sagt so eine Aussage ja auch etwas über einen selbst aus - dass man sich nämlich selbst weder für einen Trottel noch für ein elitäres Arschloch hält. Und das mag ja sogar stimmen. Warum muss man sich aber gegenüber anderen derart positionieren? Weil man einen IQ über 145 hat? Der sollte einen befähigen, seine Qualitäten einzubringen, ohne andere herabzusetzen. Denn als Herabsetzung empfinde ich diese Äußerung, obwohl ich verstehen kann, dass sich ein äußerst intelligenter Mensch unter all den durchschnittlich Intelligenten langweilt.
bonanzaMARGOT - 26. Dez. 13, 12:57

vielleicht ist snowden ja nur ein intelligentes und arrogantes arschloch? keine ahnung.
was sagt schon ein iq aus? jedenfalls nichts über menschliche qualitäten. ich erwähnte dies nur, weil ich glaube, dass er seine aussage nicht aus dummheit machte.
es gibt viele gruppen von menschen, über welche wir solche undifferenzierten aussagen machen (z.b. polizisten, politiker, poeten). ab und zu liegt in diesen aussagen aber eine wahrheit.
wenn man sich nicht tot-differenzieren will, muss man position beziehen, iging. es liegt in der natur der sache, dass man dann manchen mitmenschen (vielleicht zu unrecht) auf die füße tritt.
steppenhund - 26. Dez. 13, 13:03

1) Abhänger sollte Abgänger heißen.

2) Als Trottel bezeichne ich mich selbst durchaus wiederholt, manchmal auch als Hirsch oder auch als Idiot. Ich mache das dann, wenn ich etwas zu spät begreife, (meistens beim Programmieren) oder mit etwas Schwierigkeiten habe, die ich mir selbst nicht zugestehe, weil ich einen zu hohen Anspruch an mich selbst habe.

3) Als elitär bezeichne ich mich, weil ich bestimmte Werke von Goethe, Shakespeare, Bulgakov, um nur einige zu nennen, zueinander in Beziehung setzen kann. Und weil ich neben meiner Begeisterung für Literatur auch eine für Musik zeige, und vor allem deswegen, weil es mir manchmal gelingt, andere mit meiner Begeisterung anzustecken.

4) Also darf ich mich durchaus als elitärer Trottel bezeichnen. Bezeichnet mit jemand anders als Trottel, dann ist das bisher nur bei Leuten vorgekommen, die ich als beschränkt oder primitiv wahrnehmen muss.

5) es geht nicht darum, seinen IQ heraushängen zu lassen. Es gibt Leute, die intelligenter als ich sind. Um einiges intelligenter. Das Angenehme ist, dass man sich mit diesen nie um IQ-Themen herumschlagen muss.

6) Ja, ich würde den IQ-Wert gerne heraushängen lassen, wenn ich mich angegriffen fühle. Da ich das Wort elitär nicht unbedingt als negativ empfinde, reißt es mich jedes Mal, wenn der Ausdruck in pejorativer Weise verwendet wird. Dann warte ich normalerweise nur auf einen Augenblick, in dem ich darauf kontern kann. Das betrifft jetzt nicht unbedingt Blogbeiträge.
Doch im wirklichen Leben vergesse ich nie eine Beleidigung. Und entweder kann ich sie wegstecken und bewusst vergessen oder sie bleibt unverarbeitet im Gedächtnis.
Das mag vielleicht nicht unbedingt elitär erscheinen, aber es ist verdammt böse. Und ich kann verdammt böse werden, wenn ich mich z.B. ausgenutzt fühle.

7) Diesen Punkt lasse ich aus, weil ich den Weihnachtsfrieden nicht unterbrechen will:)
bonanzaMARGOT - 26. Dez. 13, 13:26

ich weiß nicht, ob ich all deine punkte richtig verstand, steppenhund.
aber ich interpretiere.
als trottel würde ich dich nie bezeichnen, weil ich dich nicht genügend kenne. sowieso nicht als arschloch. vielleicht bist du etwas kauzig. wie ältere menschen halt so sind.
deinen kommentaren entnehme ich, dass dich snowdens aussage berührt - und nicht gerade positiv.
es geht ums selbstwertgefühl. das ist bei uns menschen schon immer der schwachpunkt.
viele von uns verfügen über ein geringes selbstwertgefühl und einige anscheinend über zu viel davon, was aber auch nur ein anzeichen von zu wenig selbstwertgefühl ist, wenn man mal hinter die fassade schaut.
wer sich als elitär bezeichnet, ist in meinen augen ein dummkopf. kein trottel. denn das elitäre ist zumeist einbildung und nicht wirklich auf bildung, wissen und kultur begründet. umso mehr man davon hat, desto bescheidener sollte man auftreten. ich mag menschen, die viel muskeln haben aber sehr gutmütig und friedlich sind. ich mag menschen, die intelligent sind und sich bemühen, verständlich zu bleiben. ich mag menschen, die reich sind, die aber die bodenhaftung nicht verlieren.
niemals würde ich mich als elitär bezeichnen.
schon eher würde ich mich als einfältigen trottel sehen, weil ich an das gute im menschen glaube. weil ich manchmal zu ehrlich meine meinung sage.
wüsste ich meinen iq wert, würde ich ihn wahrscheinlich niemals sagen. mit dem iq-wert ist es wie mit der schwanzgröße. letztlich sagen sie zu wenig über die qualitäten der menschen aus. nur dumme menschen reden davon - wenn sie einen großen schwanz oder einen hohen iq haben. und nur dumme menschen gehen darauf ein.

weihnachtsfrieden?
puh. den mag ich gar nicht.
steppenhund - 26. Dez. 13, 13:36

:)

Weihnachtsfrieden, Weltfrieden, ... ? Ja, ich weiß. das klingt blöd.
-
Bei elitär gehen unsere Meinungen auseinander. Elitär ist für mich kein Schimpfwort, so wie Du es interpretierst, lässt es aber auf Beschimpfung schließen.
-
Ich glaube schon, dass ich elitär bin. Warum?
Vor 25 Jahren hat mir einmal ein professioneller Pianist und Hochschulprofessor gesagt, dass ich der beste Klavieramateur in Österreich bin, den er kennt. Ich fand und finde das heute noch etwas übertrieben.
Doch vor zwei Wochen habe ich einen österreichischen befreundeten Pianisten getroffen, dem ich erzählt habe, dass ich alle 32 Klaviersonaten von Beethoven spielen möchte, wenn ich in meiner Pension ausreichend Zeit zum Üben haben werde. Er hat mich lange angesehen und dann gemeint: Weißt Du H., das traue ich dir zu.
Wenn man nun weiß, dass nur die allerbesten Klavierspieler ihrer Zeit das gesamte Sonatenwerk Beethovens eingespielt haben, darf man davon ausgehen, dass es keine leichte Übung ist. Und ich werde definitiv behaupten können, dass ich der einzige Amateur sein werde, der alle Sonaten spielen kann. Und das halte ich durchaus für elitär - hervorgehoben aus der Masse.
bonanzaMARGOT - 26. Dez. 13, 13:49

steppenhund, du kannst ruhig stolz auf dein können sein.
es ist unnötig, dies zu betonen. ich habe achtung vor allen menschen, die etwas besonderes hinkriegen - selbst dann, wenn ich persönlich nichts damit anfangen kann.
ich mag keine eliten, weil eliten abhängig von der perspektive sind, aus welcher man die struktur einer gesellschaft sieht. es könnte keine sogenannten "geistigen eltiten" geben, wenn es keine einfachen arbeiter gäbe.
meiner meinung nach sind diese menschen, die ihre "einfache arbeit" gut und beständig machen, ebenso eliten. jedenfalls hätten sie es verdient, so genannt zu werden.
alles bedingt sich. und darum sollte man immer eine gegenseitige wertschätzung besitzen. der begriff "elite" stört in meinen augen diese gegenseitige wertschätzung.

du als musiker oder ich als poet, wir sind nicht mehr wert als ein bäcker oder ein anderer handwerker, der sein handwerk gut versteht und mit leidenschaft ausübt.

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