Der Fremde


Gestern - ich saß vorm Hauptbahnhof und betrachtete meinen alten Drahtesel - dachte ich: Wie wäre es mit einer Weltreise per Fahrrad? Ich würde von hier aus starten, erst den Neckar herunter fahren, und dann die Donau bis zum Schwarzen Meer. Die weitere Route kann ich mir noch nicht genau vorstellen – ich müsste sie mir je nach den Umständen überlegen. Solange ich nicht unter Zeitdruck oder Geldknappheit litte, würde ich schon weiterkommen. Natürlich sollte ich auch gesundheitlich fit bleiben. Notfalls könnte ich immer abbrechen. Ich lebe nicht ewig, und das wäre ein Projekt, welches ich jetzt noch stemmen könnte – in ein paar Jahren vielleicht schon nicht mehr. Es wäre so etwas wie meine ganz eigene Pilgerreise, die Pilgerreise eines Ungläubigen, eines Suchenden und Herumirrenden: Wirklich hinaus kommen. Noch einmal auf anderen Wegen durchstarten, ohne zu wissen, was einem begegnet. Grenzen überwinden und Grenzen kennenlernen. Die Welt von anderen Orten aus betrachten. Fremde Menschen und Kulturen kennenlernen. Landschaften durchstreifen, die ganz anders sind als meine Heimat. Etwas mehr über die Welt erfahren – nicht übers TV sondern hautnah.
Tränen traten mir bei diesen Gedanken unter der Sonnenbrille aus den Augen. Das Fernweh zerrte an meinem Herzen. Vielleicht, weil mein Herz einsam ist. Ich wurde als ein Fremder in der Welt geboren. Der Fremde bestimmt mein Leben. Der Wind führt mich fort.

Shhhhh - 22. Jul. 13, 13:47

Je nachdem, ob es dich bestärkt trotzdem oder ob du lieber darüber lachen möchtest, tu es doch einfach, was hält dich davon ab? Dein Leben?
Zeitdruck ist doch nur deine eigene wachsende Unzulänglichkeit mit dem Alter und Geldsorgen sind noch fadenscheiniger. Ein wirklich gutes Zitat dazu: "Erst nachdem wir alles verloren haben, haben wir die Freiheit, alles zu tun."

bonanzaMARGOT - 22. Jul. 13, 13:55

äh. wer sagt, dass ich es nicht machen werde? entschuldige, dass ich mir vorher doch dazu das ein oder andere überlege. dazu gehört eben auch das liebe geld. oder die ausrüstung. oder wann ich kündigen muss. ob ich meine wohnung auflöse oder weiter behalte.
du würdest natürlich knall auf fall losdüsen ... glaube ich dir sofort.

nun dachte ich darüber nach. ich mache mir deswegen keinen stress. dieses jahr geht in dieser hinsicht nichts mehr. aber es ist ja noch nicht aller tage abend. mit anzunehmender sicherheit wird etwas in dieser richtung passieren, wenn ich nicht vorher sterbe oder krank werde.
Shhhhh - 22. Jul. 13, 14:07

Ich würde überhaupt nicht losdüsen, das ist meine Sache nicht. Und ich denke auch darüber nach, über Alles und jeden Mist, deshalb blogge ich auch. Entschuldigen musst du dich überhaupt nicht fürs Überlegen auch nicht fürs öffentliche, lesen solltest du aber ein wenig leiser, weniger auf Krawall gebürstet und dich vielleicht mit Abstand - und seien es nur ein paar Minuten - äußern, denn Lesarten sind so verschieden wie die Steckdosen in den Ländern, die du vielleicht besuchen wirst, die du vielleicht nicht brauchen wirst.
Aber ich schrieb ja schon: "Je nachdem, ob es dich bestärkt trotzdem...", und dann hast du meinen Kommentar ja nicht nur falsch verstanden;)
bonanzaMARGOT - 22. Jul. 13, 14:12

auf krawall bin ich sicher nicht gebürstet. weder im internet noch im leben außerhalb. allerdings sage ich schon gern meine meinung. und gottseidank ist die freie meinungsäußerung in deutschland sogar verfassungsmäßig verbrieft.
in anderen länder, wo andere sitten herrschen, wäre ich selbstverständlich vorsichtiger.
es kann passieren, dass ich etwas falsch aufschnappe. mein iq und meine bildung sind leider nicht sehr hoch. entschuldige. ich reagiere dann demgemäß.
Shhhhh - 22. Jul. 13, 14:26

Da du es scheinbar nur so verstehen willst: verzichte ich hiermit auf deine Meinung, denn mit deiner geringen Bildung un deinem geringen IQ bist du wohl kein richtiger Umgang für mich.
bonanzaMARGOT - 22. Jul. 13, 14:31

es steht jedem frei, mit welchen menschen er sich umgibt - das gilt auch fürs internet.
wenn dir meine meinung und meine art zu schreiben zu proletarisch sind, will ich dich damit nicht länger (auf deinem blog) belästigen.
bonanzaMARGOT - 22. Jul. 13, 15:14

übrigens

"erst nachdem wir alles verloren haben, haben wir die freiheit, alles zu tun." die aussage dieses zitats halte ich für dummen idealistischen quatsch!

logisch - wenn ich tot bin, habe ich den höchsten freiheitsgrad. also, warum bringen wir uns nicht alle um?
Shhhhh - 22. Jul. 13, 15:24

"...oder ob du lieber darüber lachen möchtest...", mit der Ironie vor allem mit dem Verständnis von Selbstironie anderer ist es bei dir wirklich nicht weit her.
Aber dafür bist du mit einem mächtig falschen Hals beschlagen, das hat ja auch was für sich.
bonanzaMARGOT - 22. Jul. 13, 15:30

shhhhh, möglicherweise rutschte mir deine ironie (weil ich sie (immer noch) nicht verstehe) in den falschen hals.
ansonsten bin ich gern (selbst)ironisch und mag auch die ironie oder den sarkasmus anderer menschen. kommt freilich darauf an, ob es für mich nachvollziehbar ist.
auch die nazis waren ab und zu ziemlich ironisch - bei deren ironie kann ich aber nicht lachen. und so gibt es noch andere beispiele von ironie, die nicht mein ding sind.
deine schlussfolgerung, dass ich, bloß weil ich nun deine ironie nicht verstand, selbst nicht ironiefähig wäre, halte ich schlicht für dumm.
Shhhhh - 22. Jul. 13, 15:47

Zumindest bin ich mir sicher, Dich richtig gelesen zu haben, deinen ganz persönlichen Gipfel der Selbstironie hier auf die Kacheln abgelassen zu haben. Bitte schön oder nicht dafür, wie man bei uns sagt;)
bonanzaMARGOT - 22. Jul. 13, 15:54

du sprichst in rätseln. mein beitrag war nicht ironisch gemeint. dazu ist es mir viel zu ernst.
ich weiß nicht, was du aus meinen worten herausliest. offenbar irgendwas, was überhaupt nicht mit meinen worten zu tun hat. okay. das kann passieren. passierte mir auch schon. die sprache funtkioniert nicht immer perfekt - unterschiedliche charaktere mit unterschiedlichen vorlieben und biografien müssen sich irgendwie sprachlich empathisch einigen ... , was trotz intellekts offensichtlich nicht immer klappt.
möglicherweise willst du mich auch nur an der nase herumführen. da kann ich nur sagen: wenn`s spaß macht.
Shhhhh - 22. Jul. 13, 16:18

Ja, das macht Spaß, ich habe nämlich (noch) nichts besseres zu tun gerade.
Ich spielte auf deinen Nazivergleich an ( hier nachzulesen: http://differentia.wordpress.com/2012/05/20/paranoik-und-kritik-2-der-nazi-vergleich/ ).
Ich lese deine Texte anders, als du sie schreibst, intentionalisierst, sie erzeugen in mir andere Bilder und ich versuche dann mit dem beschränkten Vokabular, das mir zur Verfügung steht, dir mitzuteilen, was meine Gedanken dazu waren.
Wenn du bei mir kommentierst, habe ich das Gefühl nicht, da beschleicht es mich viel eher, dass du nur um der Netiquette willen, aus Höflichkeit antwortest und dir beim Antworten manchmal selber so genervt vorkommst, dass dir in deinen Augen boshafte oder vermeintlich dumme Kommentare abgehen, die ich dann zu bewerten habe.
Ich antwortete bislang auch nicht auf alles, was du hier von dir gibst, erst recht nicht weil ich mich dir nicht irgendwie verpflichtet fühlte, und auch nicht, weil mir einige deiner Artikel hier gelinde gesagt am A... vorbeigehen. Eine Frage der Netiquette, der Höflichkeit, so wie ich sie auffasse, ist es aber auch, genau das ungesagt zu lassen, ich will dich ja schließlich weder heiraten noch sollst du mein Prophet werden.
Wenn du also deine Kommentarfunktion nicht abschaltest, somit durchaus bereit bist eine Antwort auf dein Geschriebenes anzunehmen, halte Antworten wie: "äh. wer sagt, dass ich es nicht machen werde? entschuldige, dass ich mir vorher doch dazu das ein oder andere überlege." einfach für überzogen. Ich stelle bei patzig, und so ist meine Lesart deiner Antwort, auf pampig um, vergesse mich dabei aber nicht. Guten Tag!
bonanzaMARGOT - 22. Jul. 13, 16:29

ach du lieber himmel! was bildest du dir eigentlich ein, shhhhh?
ich kommentiere nach lust und laune auf anderen blogs. nicht alles muss immer super intelligent sein. meine meinung. es sind manchmal auch spontane äußerungen dabei, unbedachte äußerungen. so ist das zwischen menschen. manchmal macht genau dies das liebenswerte aus.
nun gut.
ich erwarte auch nicht, dass alle kommentare auf meinen blogs mir genehm sind. lediglich diejenigen lösche ich, denen ich bewusste, derbe beleidigungen unterstelle.
sofern da noch sachinhalte sind, bzw. eine gesprächsbereitschaft besteht, bin ich der letzte, der einen menschen abwürgt. ich will mich doch nicht nur mit menschen unterhalten, die mit mir einer meinung sind.

dein blog interessiert mich nicht sonderlich, aber irgendwann fing ich wegen eines beitrags an, auf ihm zu kommentieren. und das wurde eben mit der zeit zur gewohnheit. nun können wir das gern abschließen. an mir soll es nicht liegen.

bon.
bonanzaMARGOT - 22. Jul. 13, 17:39

Apropos: die Nazis können selbstverständlich zum Vergleich oder zum Beispiel dienen wie alles andere. Als Deutscher ist mir der Nazivergleich geschichtlich immer noch naheliegend.
Ich benutze gern mal drastische Beispiele, wenn ich bornierte Gesprächspartner habe.
iGing (Gast) - 22. Jul. 13, 14:54

"Wer seine Kinder liebt, schickt sie auf Reisen." (Indisches Sprichwort)

"Wer sich selbst liebt, geht auf Reisen." (meine Version)

bonanzaMARGOT - 22. Jul. 13, 15:06

wir sollten uns alle selbst lieben. egal, ob wir auf reisen gehen oder nicht. das reisen ist nicht jedermanns sache.
ich bin nun auch kein reise-maniac. ganz und gar nicht. mir geht es eigentlich dabei um etwas anderes ..., was ich aber vielleicht im text nicht genügend heraus arbeitete.
reisen steht für das suchen nach glück. es steht auch für das erreichen von selbstständigkeit bzw. unabhängigkeit und emanzipation von althergebrachten werten. es steht für die neugierde. und es steht für die lust am leben.
ich muss etwas verlassen, um zu etwas neuem zu kommen.
arboretum - 22. Jul. 13, 16:32

Es gibt ein Buch von einer Frau, die mit dem Fahrrad allein durch Afrika fuhr. Es könnte Bettina Selby gewesen sein, ich bin mir aber nicht sicher.

bonanzaMARGOT - 22. Jul. 13, 17:26

Es gibt eine Menge Menschen, die solche Touren machten - mit dem Boot, dem Fahrrad oder gar zu Fuß.
Ich bewundere sie alle. Ich meine erstmal wegen des Mutes und der Leistung.
Ich mache es aber, ohne ein konkretes Vorbild zu haben. Es soll eine Pilgerfahrt in meine Seele werden - damit auch in die Seele der Welt. Wenn ich sterbe, will ich sagen können: ich habe einiges gesehen, vielleicht sogar zu viel.
arboretum - 22. Jul. 13, 19:54

Bettina Selby meinte ich tatsächlich, sie machte das schon im vorigen Jahrhundert, bevor es so en vogue wurde. Ich nannte sie auch nicht als Vorbild, sondern weil das Buch "Timbuktu!" ja vielleicht von Interesse sein könnte. So zum Zeitvertreib, bis es selbst auf die große Fahrt geht. ;-)
bonanzaMARGOT - 23. Jul. 13, 07:04

danke für den lese-tipp, arboretum. das werde ich heute mal googeln. hast du`s denn gelesen?

sind weltreisen mit dem fahrrad heutezutage en vogue?
arboretum - 23. Jul. 13, 09:59

Meine Reisebegleitung las es voriges Jahr am Strand und hat mir zwischendurch immer wieder einmal davon erzählt. Soweit ich weiß, hat Selby inzwischen auch andere Gegenden mit dem Fahrrad durchquert.
bonanzaMARGOT - 23. Jul. 13, 14:41

den kritiken nach sicher lesenswert. bei amazon auch ziemlich günstig zu haben. bettina selby kommt auf die merkliste für die nächsten bücherkäufe.

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