Melancholie scheibchenweise
Gestern eine fesselnde Doku über Daniel Ellsberg gesehen. Vielleicht haben junge Männer wie Snowden ihn zum Vorbild. Respekt!
Endlich erschien Umberto Ecos Roman "Der Friedhof in Prag" als Taschenbuch. Will ich den Roman noch lesen? Ich weiß nicht. Viele Erinnerungen, die ich abschütteln will, kleben an diesem Buch.
Das alljährliche Jazzfestival fand gestern Abend in den Gassen rund um das alte Rathaus statt. Als ich vorm Kaffeehaus saß und die Vorbereitungen beobachtete, kam ich nicht umhin, ein Jahr zurück zu denken. Bevor der Trubel losging, flüchtete ich in meine Burg.
Ich muss es mal wieder loswerden: Die Menschen haben einen Knall! Promis, die einfach mal so zum Spaß mit dem Heli von Hamburg nach Sylt fliegen. Reiche Ladys, die für ihr Hündchen sündhaft teures Allerlei kaufen. Ein Starfriseur, der die Sylter High Society frisiert und Shampoo Flaschen teurer als Schampus unter die Leute bringt … Und alle fühlen sich super gut!
Auf meiner Fahrradreise notierte ich: „Ihre Fahrräder sehen so aus, als wurden sie kaum ein paar Kilometer gefahren … mit Anhänger für den Hund. Solange es solche Menschen gibt, ist die Welt verloren.“ In den Ostseebädern bekam ich ein Gefühl dafür, was mondän heißt.
Manche Beziehungen beginnen wie ein gutes Essen – es schmeckt, man genießt es – und enden mit einem verdorbenem Magen.
O, die Franzosen feiern heute ihren Nationalfeiertag. Täterä!
Ein sonniger Sonntag. Autos brausen die Talstraße hoch und runter. Manchmal frage ich mich, wohin die alle unterwegs sind. Ich werde mich nachher aufs Bike schwingen und über den Verkehr fluchen. Noch keinen blassen Schimmer, wohin ich eigentlich will. Jedenfalls ein paar Stunden in die Sonne. Morgen geht`s schon wieder in die Nacht.
bonanzaMARGOT
- 14. Jul. 13, 10:28
- Die Arschwischmaschine hat frei
die ursache hierfür - mag ich darüber nachdenken - eigentlich nicht wirklich. vielleicht ist es der schlafmangel, entstanden durch die 24 stunden schicht, die seit knapp zwei stunden hinter mir liegt...
einen erholsamen sonntag wünsche ich dir, genieße den tag !
ich möchte nicht alles auf meinen job schieben. aber die altenpflege und dann noch nachtwache (allein) fordert auf dauer sicher ihren tribut.
du hast eine ähnlich kräftezehrende arbeit im sozialen bereich, - wo man sich oft allein gelassen fühlt. ich meine auch alleingelassen mit den sich (auf dauer) ergebenden psychischen und körperlichen problemen.
immer wieder muss ich mich selbst aufrichten. es ist verrückt - wenn ich dann gleichzeitig über die medien betrachte, was viele menschen so umtreibt ...
da könnte ich echt vor lauter melancholie kotzen!
so wie heute. wenn ich die fenster aufmache und den autoverkehr höre, wird mir schon schlecht.
aber ich muss trotzdem raus. in die sonne! jetzt. demnächst!
und diese 'kranken dinge', dieses leben in sinnlosem überfluss - welches uns die medien präsentieren, ich versuche es auzublenden, denn sonst rege ich mich (ebenfalls sinnlos) darüber auf...ändern kann man es doch eh nicht.
wir haben ein so ganz anderes leben und jeden von uns hat das leben zu dem gemacht, der wir sind - und das ist gut so :)
ein zurück ist nicht möglich. ich muss meine existenz aushalten. und ich muss auch das umfeld aushalten - ob es mir gefällt oder nicht.
dummerweise gefällt mir vieles auf der welt nicht. vor allem kann ich die ambitionen vieler meiner mitmenschen nicht nachvollziehen. ich stehe also sozusagen auf dem abstellgleis mit meiner einstellung. fühle mich zumindest so.
und groß verbiegen will ich mich nicht. ich verbiege mich schon genug.
noch ein paar jahre, und die sache ist erledigt, weil ich sterbe, oder weil die welt endgültig den bach runter geht.
ich habe das theater, welches wir menschen veranstalten, satt!