Status: Konnte nicht zugestellt werden


Man kann dem Leben nicht trauen. Überall lauern Fallstricke. Es gibt Tage, an denen einem das dummerweise bewusst wird. Dann scheint der Boden unter den Füßen nachzugeben, über den man sonst relativ selbstsicher wandelt. Diffuse Ängste engen den Brustraum ein – das Herz klopft …
Ich wälzte mich im Bett hin und her und versuchte einzuschlafen. Eigentlich gab es nicht wirklich einen Grund zur Besorgnis. Aber eine innere Unruhe und Furcht, die ich nicht abschütteln konnte, hatten mich erfasst. Die Einsamkeit verdichtete sich zur Verzweiflung. Schließlich fiel ich doch in den befreienden Schlaf. Es ist irre: Der kleine Bruder des Todes schenkte mir Ruhe. Als ich am Morgen erwachte, hatte sich meine Beklemmung gelöst. Also beinahe, nicht wirklich ganz.
Ein Fiesling hatte im Traum den Bus entführt, in dem ich saß. Plötzlich hatte er eine Frau in den Schwitzkasten genommen und fuchtelte mit einer Pistole herum. Ich dachte darüber nach, ihn zu überwältigen und ging vorsichtig auf ihn zu. Als er mich sah, ließ der Fiesling von der Frau ab und kam zu mir, nahm mich, ohne etwas zu sagen, in den Arm, drückte mich, und hielt mir dabei die Pistole an den Kopf, lachte. Mein Mut hatte mich verlassen, mir schlug das Herz bis zum Hals. Ich fühlte mich klein und hilflos. Der Busfahrer hatte längst durch einen Blick in den Innenspiegel gesehen, was im Fahrgastraum vor sich ging und die Polizei informiert. Der Bus fuhr nicht mehr auf der üblichen Route und passierte einige Absperrungen. Plötzlich hielten wir. Die Bustür öffnete sich einen Spalt. Der Fiesling war für einen Moment abgelenkt. Ich machte mich von ihm los und drückte mich durch den Spalt. Ich hatte Todesangst und rannte über die Straße. Da fiel mir ein, dass meine Tasche noch auf meinem Platz im Bus lag. Als ich mich umdrehte, glaubte ich zu sehen, dass mir der Fiesling folgte. Wo ist die Polizei? dachte ich noch, und wachte auf. Ich kam mir feige vor, weil ich geflohen war.
Der helle Tag verdrängte den Traum schnell. Ich kramte ihn erst jetzt wieder hervor. Die Stunden des Tages addieren sich. Ich warte auf eine Warensendung. Der DHL-Paketausfahrer fährt das Päckchen seit drei Tagen spazieren. Per Sendungsverfolgung bekomme ich den Status der Lieferung mitgeteilt. Heute lud er es zum dritten Mal in seinen Wagen. Und am Abend werde ich wahrscheinlich wieder lesen: Die Sendung konnte heute nicht zugestellt werden.
Verdammt, warum gibt er es nicht einfach an der Postfiliale wie sonst ab und wirft mir einen Abholschein in den Briefkasten?! Was ist das jetzt schon wieder für ein Albtraum?

zuckerwattewolkenmond - 05. Jul. 13, 12:41

Nur keine Sorge,

es ist rückläufiger Merkur. Ab Mitte Juli funktioniert wieder alles (hoffentlich). ;o)

bonanzaMARGOT - 05. Jul. 13, 12:45

ach so, rückläufiger merkur - warum bin ich da nicht selbst draufgekommen?

und ab mitte juli wird`s besser?
mitte juli ist meine zeit zugepflastert mit nachtdiensten ...
iGing (Gast) - 05. Jul. 13, 21:39

Zur Päckchen-zustell-Statusfrage (so geschehen im eben zu Ende gegangenen Juni):
Päckchen ist angekündigt, fahre aber gerade in Urlaub - also Poststelle Bescheid sagen: Bitte Päckchen aufheben, ich hole es in zwei Wochen ab.
Nach zwei Wochen keine Benachrichtigung im Briefkasten, auf der Poststelle kein Eintrag in der Liste abzuholender Päckchen, Fazit: Es ist gar kein Päckchen gekommen. Ich gebe Nachforschung in Auftrag.
Es regnet, wie auch vermutlich die beiden Wochen zuvor. Ich beschließe, den Busch neben der Haustür, der sich durch die Schwere der Nässe über den Fußweg gebreitet hat, aufzurichten und hochzubinden. Was finde ich unter dem Busch?
Genau, das Päckchen! Lädierter Zustand: nass, aufgerissen an einer Ecke und mit Löchern auf der Unterseite, verkotet - der Inhalt aber (Bücher!), da sorgfältig in dicke Plastikfolie verpackt, tadellos, unbeschädigt und trocken, ebenso das kleine Zusatzgeschenk, das man leicht aus dem offenen Karton hätte herausfischen können, aber dafür hatte der Übeltäter wohl keine Verwendung, genauso wenig wie für die Bücher.
Der Kot deutete auf Vögel (Krähen?) oder Ratten (igitt!) oder ähnliches Getier.
Da die Bücher unbeschadet in meinem Besitz gelandet sind, habe ich keinen Grund für Schuldzuweisungen und ziehe Nachforschungsauftrag zurück.
Das einzige, was mich nach wie vor beschäftigt, ist die Frage: Wer hat aus dem aufgeklebten Adressaufkleber fein säuberlich ein Quadrat von ca. 4-5 cm Seitenlänge herausgeschnitten, so dass meine Anschrift insgesamt unleserlich wurde?

bonanzaMARGOT - 06. Jul. 13, 09:50

sehr geheimnisvoll.

ich kam gestern noch zu meinem päckchen. am nachmittag wollte ich der sache, warum ich nicht wenigstens einen abholschein im briefkasten fand, auf den grund gehen und rief das kostenlose service telefon der dhl an. die dame am anderen ende, eine sächsin (wo war ich da gelandet?), eröffnete mir, nachdem ich ihr die dingsbums-nummer durchgegeben hatte, dass der dhl-fahrer an den letzten tagen gar nicht bis zu meiner adresse gekommen sei, und also deshalb auch keinen abholschein in meinen briefkasten werfen konnte.
"ach so", sagte ich und bedankte mich für die auskunft. wenige minuten später hörte ich durchs offene fenster meinen nachbarn meinen namen rufen. er stand vor meiner eingangstür - mit meinem päckchen in der hand! es war vor seiner tür gestanden. nun hatte es der paketausfahrer immerhin bis zu meinem nachbarn geschafft! uff!
Lange-Weile - 06. Jul. 13, 19:38

tolle Botschaft

Hallo Bo.,

du weißt, das ich davon überzeugt bin, das Träume keine Schäume sind. Und wenn du in deine jüngste Vergangenheit schaust, dann kanst du einiges erkennen.
Ein Mann der zwischen und dir und der Frau stand, er quälte sie und lies nur von ihr ab, als du eingreifen wolltest, um dich scheinheilig zu bedrohen.

Er war immer da und ist immer noch da...auch wenn der Traum das Ende offen lässt.

LG LaWe


bonanzaMARGOT - 06. Jul. 13, 20:03

keine ahnung, lawe. ich bastele nicht an solchen kosntruktionen. die frau (die du evtl. meinst) soll machen, was sie will.
ich will nicht an sie denken.
in meinem traum habe ich jedenfalls nicht an sie gedacht.
da ging es eher darum, dass ich mich (ab und zu) feige fühle.

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