Hinaus!
Man sage besser nicht seinen eigenen Tod voraus – denn das könnte fatale Nebenwirkungen haben, nämlich, dass man wirklich stirbt. Man bedenke, es wird von Tag zu Tag wahrscheinlicher. Wenn man also die Todesprophezeiung nur oft genug ausspricht, wird sie auch eintreffen. Hinzu kommt, dass man das Leben beim Warten darauf vergisst. Und dann der psychologische Effekt der sich selbst erfüllenden Prophezeiung … Da sage ich doch lieber voraus, dass ich in den nächsten Stunden das ein oder andere Bier trinken werde. Außerdem sage ich voraus, dass heute Abend 22 Uhr 10 eine Folge von „Columbo“ auf SUPER RTL läuft. Da kann man Peter Falk (der im Juni 2011 abnippelte) in seiner bekanntesten TV-Rolle sehen. Da ich ihn nur durch seine Filme kannte, ist er im Prinzip nicht wirklich für mich gestorben. Die Columbo-Filme werden noch eine Ewigkeit über den Bildschirm flimmern. Dasselbe gilt für viele andere Schauspieler, Künstler, Schriftsteller. Und sowieso für jene, die schon tot waren, bevor ich geboren wurde – weil die bereits hinüber waren, als ich sie kennenlernen, bzw. lesen konnte. Die werden für mich nie sterben.
Nun behaupte mal einer, das Leben sei nicht mumpf. Okay ich suche ein anderes Wort … mal überlegen. Schlamassel. Ja, Schlamassel trifft es auch ganz gut! Aber mumpf ist mehr.
Beim Tod der Eltern ist es was anderes. Da bin ich selbst das Buch oder der Film, in dem sie weiterleben. Und dazu noch ein lebendiges Buch … Jedenfalls im Augenblick. Noch. Nein, ich will nicht den eigenen Tod vorhersagen. Obwohl ich ganz gewiss sterben werde. Wozu noch beschreien?
Viel lieber prophezeie ich, dass in den nächsten Tagen Frühling wird – und zwar richtig! So ganz richtig, dass man der Natur beim Poppen zuschauen kann!
bonanzaMARGOT
- 07. Apr. 13, 13:01
- boMAs Gedichte und Texte