Lange-Weile - 21. Jan. 11, 15:10

Frage zum Wochenende ;-)

Hallo Bo.,

die Zeilen klingen nach einer bedrückenden Verlorenheit in der Masse, die im Nichts lebt.

Es gibt bei mir tatsächlich solche Momente, an denen ich mich wie ein Teil der nichtsagenden Masse fühle. Fast jedes Gesicht hab ich schon mal gesehen, fast jeder Gangart lief auch schon in der Wiederholung an mir vorbei. Das fragte ich mich aus meinem kleinen Universum heraus: "was unterscheidet mich überhaupt von der Masse? Sehen die anderen mich genau so wie eine Kopie der Kopie, die wiederum eine Kopie der Kopie war.

Daraus leitet dich bei mir immer wieder eine Antwort ab, mit der ich Leben kann. Vielleicht sollte im Leben Spuren hinterlassen können, die nachhaltig noch an mein Dasein auf Erde erinnern, d.h. mein Dasein trotz meinen Abwesendheit vom Leben weiter auf der Erde sichern.

Und ein weiteres Frage/Antwort Ping Pong entwickelte sich aus dem Rückblick auf meinen Lebenlauf. Dessen wurde ich mir erst vor ein paar Jahren bewußt. Immer, wenn ich auf einem falschen Weg war, der wohl nicht meiner war, hatte ich das Gefühl, dass etwas Fremdes in mir dafür sorgte, dass ich den Weg bald wieder verlasse, auch wenn sich auf Grunder der Korrektur große Schweirigekeiten entwickelten. Es klingt nach Fremdsteuerung. Aber vielleicht war es ja nur der Selbsterhaltunsgtrieb, der mich vor Aushöhlung durch falsche Kompromisse bewahren wollte. So, als hätte mich eine starke Hand am Kragen gepackt und mich mit alles Macht aus der falschen Lebenssituation herausgezogen. Das hatte zur Folge, dass ich mein Leben mehr als einmal von vorn anfangen musste.

Aber auch das ist eine Eigenschaft von mir. Ich unterliege der Zauber des Neuanfangs (deshalb baut ich das Layout meines Blog permanet um ;-).

Ist da vielleicht das Fremde oder Unbekannte in mir, was ich nicht fassen kann? Ist vielleicht genau das, was mich von der Masse unterscheidet? Etwas, dass ich nicht beeinflussen kann und sich trotz zahlreicher Kopien immer wieder abhebt ?

Gruß LaWe


bonanzaMARGOT - 21. Jan. 11, 15:26

hi lawe, als ich vor dreißig jahren den text schrieb, fühlte ich mich seltsam fremd in dieser gesellschaft. die meisten meiner mitmenschen hatten andere zielsetzungen, andere vorstellungen von glück und leben. wenn ich durch die einkaufsstraße ging, wurde es mir besonders deutlich ..., so dass ich mich fragte: gehöre ich in diese welt?
ich war damals erst sechszehn, mitten in der pubertät. heute bin ich mit sicherheit nicht mehr in der pubertät aber empfinde diese fremdheit zur gesellschaft immer noch ähnlich.
vielleicht gibt es diesen "fremden" in uns allen - wie die oase in der wüste - aber nicht viele menschen spüren ihn so eindrücklich ...
bonanzaMARGOT - 21. Jan. 11, 15:28

fremdgesteuert

ja, das gefühl kenne ich auch, als wäre ich fremdgesteuert - aber keineswegs unangenehm - sondern so als ob es da geister gäbe, die mich auf meinem weg begleiten und ab und zu korrigierend eingreifen ...
bonanzaMARGOT - 22. Jan. 11, 15:30

neuanfang

auch das kenne ich,lawe, durch eine äußerliche veränderung an sich selbst oder in der wohnung oder eben am weblog wieder dieses frische gefühl des neuanfangs zu genießen.
oder nehmen wir den häufigen partnerwechsel heutezutage ... man glaubt, dass es mit einem neuen partner besser läuft, und am anfang trifft dies durch den schwung der verliebtheit auch zu. aber dann geschieht mehr oder weniger dasselbe wie in der beziehung davor: man lebt sich auseinander, geht sich auf die nerven, findet den anderen nicht mehr so attraktiv ...
man erinnert sich, wie schön es eine weile war und sucht diesen neuanfang wieder - und so weiter und so weiter.

ich glaube, dass es im leben gut tut, wenn man einen neuen wind zuläßt, wenn man ab und zu veränderungen vornimmt bzw. seine alte lebensweise überdenkt.
aber man sollte nicht glauben, dass sich dadurch substantiell entscheidendes ändert.
dieses verhalten kann zur sucht werden wie die schönheits-ops junger frauen.
ein neuer busen oder eine neue frisur machen im normalfall keinen neuen menschen.

man muss sich zeit lassen, wenn man sich wirklich ändern will.
Lange-Weile - 23. Jan. 11, 00:00

Entwicklungen

Hallo Bo.,

Ich kam mit den konsum-denkenden Menschen auch nicht zurecht und fühlte mich unter ihnen unglücklich. Das war zu Ostzeiten so und auch zu Westzeiten so. War ich zu lange in solch einem Umfeld - wegen Job und so - dann wurde ich regelrecht krankt. Kreislauf - Schilddrüse - Depressionen etc. Das wollte nicht aufhören und ich glaubte, ich wäre falsch gewickelt. Ich wollte über Gott und die Welt reden, die anderen über die neue Lampe, die sie sich anschaffen wollten.

Jetzt erst hab ich das Umfeld um mich, mit dem ich so kommunizieren kann, wie ich die Welt sehe und über diese denke.

Aber vielleicht gehört das Gefühl der Verlorenheit in die Zeit der Jugend, weil man sich sonst nicht auf den Weg macht um danach zu suchen, womit man sich identifizieren kann.

Ein Partner kann diese Lücke, die sonst entsteht, nicht ausfüllen. Das ist glaub ich häufig der Fall. Anfangs erkennr man nur die Gemeinsamkeiten und das Gefühl der Verlorenheit verschwindet. Vielen benennen diesen Momant als "Angekommen". So, als wären sie auf eine langer Reise gewesen. Ähnlich empfand ich auch.
Später, wenn diese Schwingungen schwächer werden, erkennt man die Unterschiede zwischen den Partner und die Arbeit an der Beziehung beginnt, denn eine Enttäuschung jagt die andere, bis nichts mehr bleibt. Dann sieht man nur Trennendes und die Abgrenzung beginnt.

Ich glaube, dass im Grunde jeder allein ist in seinem kleinen Universum. Doch das Gefühl des Alleinseins ist bedrückend.

Sich selbst in seinem Muster zu erkennen, sind die Erkenntnisse von Fitz Riemann, der das Verhalten der Menschen nach ihren Ängsten in ein System brachte.

Ich finde mich in der Gruppe wieder, die Angst vor der Entgültig haben. Als Gegenkraft wäre eine Person vorstellbar, der Angst vor Veränderung hat. Damit treffen zwei gegensätzliche Kräfte aufeinander und man kann sich als Paar auspendeln oder besser gesagt, einpendeln ;-).

Gruß LaWe

bonanzaMARGOT - 23. Jan. 11, 15:23

ach, was passt schon ideal, lawe?
wenigstens muss da liebe sein, die nicht gleich schlapp macht, wenn`s mal nicht so läuft wie gewünscht.

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