C' est la vie
Der Sonntag ist der traurigste Tag der Woche, weil die Tür zur nächsten Arbeitswoche bereits einen Spalt offensteht. Ich will nicht hingucken, will mich ablenken…, was aber nur bedingt klappt.
O. geht (wiedermal) ins Museum, ins ägyptische, wo eine neue Ausstellung stattfindet, sagt sie.
Ich starre auf einen Fleck auf der weißen Wand. Die Spur eines Mordes per Fliegenklatsche.
Ich starre auf die Buchstaben, Wörter, Sätze…, während ich sie schreibe. Irgendwer (in meinem Kopf?) diktiert sie mir.
Die an den Straßenseiten geparkten Autos stehen Spalier - als Ausdruck dafür, wie viel Blech in unseren Köpfen ist. Ich denke: Wie schön wäre eine Welt mit viel weniger Autos. Ich werde mich nie an die Verunstaltung der Umwelt durch den Straßenverkehr gewöhnen.
Mein Blick rutscht über die Dinge um mich herum. Ich bin auf der Suche nach Impulsen.
Überall sehe ich Kunst… wie sich die Dinge zueinander willkürlich positionieren, ihre Gebrauchsspuren…
Ich gebe mir die Zeit, die Dinge auf mich wirken zu lassen. Der Künstler taucht in diese dingliche Atmosphäre ein. Mehr macht er gar nicht. Er übersetzt das Leben, die Welt, die er vor sich sieht…
Es geht dabei nicht ums Gefallen.
O. schreibt mir eine SMS aus der U-Bahn über eine Touristengruppe lautstarker, (eher unangenehm) lebhafter Italiener (bereits am Vormittag) … Ich antworte, dass man in einer idiotischen Welt auf Idioten gefasst sein sollte.
Es geht wirklich nicht ums Gefallen, auch wenn`s in den Medien und überall so rüberkommt.
Ich mag Sonntage nicht. Dabei wurde ich an einem geboren.
bonanzaMARGOT
- 09. Jul. 17, 10:11
- boMAs Gedichte und Texte
ich mag diese konventionelle uralte verschimmelte gliederung der woche nicht.
es gibt dinge, an die ich mich nicht gewöhnen kann oder will (wie z.b. der schmonsens ehe, weihnachten oder der autowahnsinn unserer gesellschaft... und vieles mehr).
wie immer drücke ich hier nur meine meinung aus und will damit niemanden demütigen, der anderer meinung ist. sowieso will ich niemanden davon abhalten, sein leben nach eigenem geschmack zu gestalten.
Doch längst nicht überall gilt das Recht auf den freien Sonntag in allen Ländern. Ich möchte weder in der Haut jener stecken, die 7 Tage die Woche in stickigen Fabrikshallen arbeiten müssen und noch dazu bis zu 15 Stunden pro Tag, wie das häufig in der Textilindustrie vorkommt, noch möchte ich den Sonntag als persönliche Zeitressource missen, in der ich mich erholen oder Kultur genießen kann .
ich habe was gegen diese altbackene gliederung der woche und gegen den sonntäglichen spießermief. warum müssen sich das alle menschen überstülpen lassen?
man könnte über bessere u. flexiblere wochen- bzw. monatsmodelle nachdenken. bloß weil irgendwer irgendwann was festlegte, muss dies doch nicht bis in alle ewigkeit so bleiben.