Sonntagslöffelei
Es gibt schon Redensarten. Gerade stolperte ich geistig über „den Löffel abgeben“. Keine Ahnung warum. Bei Tante Google las ich folgende Herleitung:
Die unverzichtbare Tätigkeit des Essens steht bei dieser Redewendung Pate, mitsamt der Tatsache, dass im Mittelalter und früher Neuzeit das Armeleuteessen üblicherweise ein Brei in einer Schüssel für alle inmitten des Tischs war, wofür ein jeder seinen eigenen Löffel parat hatte. Diesen höchsteigenen, nicht selten selbstgeschnitzten, Löffel wegzulegen, ist dabei gleichbedeutend mit dem Ende des Lebens.
Das waren vielleicht noch Zeiten… Jeder trug einen Löffel in der Tasche. Auch noch einen selbstgeschnitzten. Ich finde, das hat was. Mit dem konnte man dann „die Suppe auslöffeln“… Wieder so eine Redensart. Und wenn man nicht brav aufaß, „gab`s was hinter die Löffel“! Das kann man sich getrost „hinter die Löffel schreiben“. Man löffelt sich so durchs Leben, würde ich sagen, und irgendwann hat man ausgelöffelt und gibt seinen Löffel ab. Und: Nein, ich habe nicht „die Weisheit mit Löffeln gefressen“.
Was ist das eigentlich für ein Wort „Löffel“!?
Ich bemühe also Tante Google wieder und erfahre, dass sogar eine „Löffelsprache“ existiert. Allerhand…
bonanzaMARGOT
- 12. Mär. 17, 11:39
- Sonstiges zur Diskussion
gibt es dort weder suppe noch brei?
Umschreibungen fürs Sterben gibts noch viel andere, neben dem Löffel abgeben. In der Region, in der ich aufgewachsen bin, hieß es, wenn wer gestorben war: "Der Schinderhanns hat ihn abgeholt"