Matschbirne und Muffensausen


Soll es also in Kürze wahr werden: seit nunmehr zweieinhalb Jahren Arbeitslosigkeit wieder in Lohn und Brot: Öffentlicher Dienst, unbefristeter Arbeitsvertrag… Heute Morgen las ich in Ruhe die Papiere durch und füllte den Personalbogen aus. Der Verdienst könnte freilich besser sein, aber ich will nicht meckern. Wichtiger ist mir, dass ich mich im Arbeitsumfeld wohlfühle und den an mich gestellten Aufgaben gerecht werde. Mit einer guten Portion Muffensausen sehe ich meinem Beschäftigungsbeginn entgegen… Aschermittwoch – ob das als ein gutes Omen zu sehen ist? Die negativen Erfahrungen an meinem letzten Praktikumsplatz sind mir noch gut im Gedächtnis. Ich hatte das Gefühl, dass ich mich ziemlich blöd anstellte und zweifelte daran, ob der eingeschlagene Weg mit der Tumordokumentation der richtige sei… Also auf ein Neues! Ich bin dem Himmel dankbar für diese Chance!

Verregneter Sonntag. Unruhig geschlafen. Ich fühle mich zum Wegschmeißen. Wenn ich mal erkältet bin, dann meist richtig. Zwei Tage noch zum Ausruhen. O. unternimmt ihre sonntägliche Museumstour. Sie hat ein Abo. Ich weiß nicht, ob ich heute noch aus dem Haus will. Um die Ecke am Gleisdreieck ist Weinmesse, kostet allerdings 17 € Eintritt. Eine andere Option wäre das Brwhouse, welches in der Nähe vor kurzem eröffnete, eine Craft Beer Brauerei mit Restaurant. Bier versus Wein… Ich weiß nicht, nach was mir ist. O. freut sich sicher, wenn ich mich heute noch zu was aufraffe.

NBerlin - 26. Feb. 17, 11:16

Also wenn du noch krank bist würde ich zu Hause bleiben und nach einem russischen Sprichwort verfahren. "Trinke einen Vodka und gehe schlafen, am nächsten Tag ist alles gut oder du bist tod."

bonanzaMARGOT - 26. Feb. 17, 11:20

(lach!) vodka habe ich leider keinen zuhause, aber vielleicht tut`s auch ein ouzo.
große sprünge mache ich heute sicher nicht. ich habe halt das gefühl, dass O. es sich wünscht...
iGing - 26. Feb. 17, 13:26

Ganz sicher tut sie das. Leute, die in Museen gehen, sind Leute, die sich nur schwer vorstellen können, nichts zu unternehmen, sonst würden sie sich doch kein Museumsabo zulegen. Glaube ich wenigstens, denn ich gehöre nicht zu ihnen.
bonanzaMARGOT - 26. Feb. 17, 17:08

echt?
iGing - 26. Feb. 17, 17:52

Ja, echt. Die einzigen Museen, in denen ich in den letzten 30 Jahren gewesen bin, war ein kleines Elektromuseum in Hamburg, in dem ich mit den Kindern war, und das Picasso-Museum in Barcelona. Ich wollte einfach mal so ein Gemälde im Original sehen. Eines fand ich auch ganz beeindruckend, aber Spaß hatte ich fast mehr an dem Shop vor dem Museum als im Museum selber.
In New York stand ich vor dem Metropolitan Museum und überlegte angesichts der begrenzten Zeit, ob ich mir das jetzt wirklich antue, mir da drin die Hacken abzulatschen, oder lieber einen Blick vom Empire State Building riskiere. Für letzteres habe ich mich dann entschieden.
rosenherz - 26. Feb. 17, 17:54

Der aus Russland stammende Schriftsteller Vladimir Kaminer sagt, Wodka sei das Getränk für die Russen. Sie haben keine Zeit für Bier oder ein Glas Wein, denn als Russe wisse man nie, ob nicht im nächsten Moment der Staat einem alles wegnimmt. Daher schnell ein Wodka.

Toi toi toi für deinen neuen Arbeitsplatz!
bonanzaMARGOT - 26. Feb. 17, 18:22

iging... ich glaube, ich wäre noch nicht mal ins empire state building gegangen, sondern hätte mich mit einer flasche wein in den central park verkrümelt.

rosenherz, ich denke, dass diese russischen zeiten der vergangenheit angehören. aber traditionen überleben, ebenso wie vorurteile.
vielen dank für die guten wünsche hinsichtlich arbeitsplatz!
C. Araxe - 26. Feb. 17, 20:26

Die unterschiedlichen Interessen scheinen ja doch zusammenzupassen, man muss ja auch nicht immer alles zusammen machen. Nur wenn man gar keine Schnittpunkte hat, was Interessen betrifft, ist das sicher nicht zukunftsweisend.

Hm ... Russland ohne Wodka? Je schwerer die Zeiten, um so mehr, oder? Und wenn der nicht mehr bezahlbar ist, dann eben selbstgebranntes Zeug.
bonanzaMARGOT - 27. Feb. 17, 08:42

fände ich schlimm, wenn es ein zwang wäre, ständig zusammen abzuhängen. hauptsache man ist sich in wesentlichen dingen des zusammenlebens einig und verfolgt keine grundverschiedene lebensphilosophie. ein paar gemeinsame interessen sind als diskussionsgegenstand oder zur freizeitgestaltung freilich ganz brauchbar.

russland hatte schon schwerere zeiten...
ich finde es allgemein unschön, ein land auf ein (oder wenige) attribut(e) herunterzubrechen. egal ob russland und wodka oder deutschland und bratwurst...
(ebenso bei menschen.)

wodka orange ist trinkbar - ansonsten rühre ich das zeug nicht an, aber ich bin auch kein russe.
an selbstgeranntes zeug habe ich keine guten erinnerungen.
fata morgana - 26. Feb. 17, 11:19

...wo nach ist dir ? auch ein vertrödelter sonntag kann ein guter sein :)
für deinen arbeitsbeginn wünsche ich dir nicht nur viel kraft, sondern auch eine portion gelassenheit die dinge kommen zu lassen und zu nehmen wie sie sind. du wirst im laufe der zeit merken, ob es deins ist...

bonanzaMARGOT - 26. Feb. 17, 11:25

danke!

da es eine 100% stelle ist, werde ich bestimmt kraft brauchen. glücklicherweise habe ich nur einen kurzen arbeitsweg (fünf minuten mit dem fahrrad).
gelassenheit ist unbedingt wichtig! ich werde viel geduld mit mir selbst haben müssen und auch mit den dortigen gegebenheiten, da sich die arbeitsstelle erst im aufbau befindet. ich werde also ein mitarbeiter der ersten stunde sein - und bin sehr gespannt darauf, was auf mich zukommt.
Lange-Weile - 28. Feb. 17, 11:14

besser geht es nicht ;-)

Hallo Bo.,

da hast du wirklich eine Meisterleistung hingelegt. In einer Millionenstadt, die auch von hoher Arbeitslosigkeit geplant ist, als "Zuwanderer" in solche kurze Zeit die Umstellung auf einen Arbeitsfeld hingekriegt und in ersten Anlauf den Weiterbildungen auch gleich einen Job bekommen...bingo ;-)

Neues macht immer etwas Angst, neue Leute, neue Aufgaben und überhaupt neue Wege gehen.. In Leben und im Arbeitsbereich. Mehr kann man nicht umkrempeln ;-).

Zusammengefasst kann man sagen, du hast eine perfekten Neustart hingelegt. Sicher nicht zuletzt, weil du eine lebenslustige Frau an deiner Seite weißt ;-) ..deshalb würde ich auch eine Lobeshymne auf O. singen ;-)
Viel Glück für den ersten Arbeitstag morgen
LG la WE


bonanzaMARGOT - 28. Feb. 17, 11:26

danke lawe

es kommen immer begleitende faktoren hinzu, die das erreichen eines ziels positiv (aber auch negativ) fördern. o. hat sicher einen wesentlichen anteil an meinem neustart in berlin. sehr positiv ist ihre geduld mit mir.

ich wollte, heute würde die zeit stillstehen... ehrlich gesagt, hätte ich morgen lieber einen zahnarzttermin als meinen ersten tag am neuen arbeitsplatz.
wie sagten die eltern damals? "man wird dir schon nicht den kopf abreißen." etwa mit dieser einstellung lasse ich es auf mich zukommen... und hoffe freilich, dass alles möglichst positiv läuft, was das arbeitsumfeld, die arbeitsbedingungen und die an mich gestellten aufgaben angeht.

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