Der Weg zu den Sternen ist weit


In den Winterbäumen hängen alte Gesichter. Dutzende. Die Hausfassade, ein Teil eines vieläugigen Leviathans, der sich durch die labyrinthische Stadt windet. Menschen erscheinen in den Fenstern, rauchen Zigaretten und lassen die Kippen hinuntersegeln. Auf dem Trottoir liegen sie zu Dutzenden wie nackte Leichen. Zwischen Splitt und Spucke.
Ich sterbe auf meine Weise. In einer zerbeulten, leeren Lachkonserve. Lange schon kaputtgelacht.
Aber man weiß nie, was noch kommt.

rosenherz - 17. Feb. 17, 12:59

Der Weg zu den Sternen ist weit? Existieren die Sterne, wie wir leuchten sehen, überhaupt noch? Sind sie nicht schon längst verglüht? Leichen am Himmel? Und wir schauen zu ihnen auf in romantischen Nächten oder wenn wir verliebt in den Sternenhimmel spähen.

bonanzaMARGOT - 17. Feb. 17, 13:08

genaugenommen schauen wir auf einen gewaltigen friedhof im nachthimmel. wir sehen in die zeit, in den wahnsinnigen raum der vergangenheit... bis hin zum anfang von allem.
der tod liegt in der zukunft, aber wir nehmen ihn nur mit dem blick in die vergangenheit wahr.
AlterRettich - 17. Feb. 17, 21:50

Es ist erstaunlich, wie blitzschnell manche Kommentare verschwinden. Samt anderen, die als Antworten darauf gedacht waren.

Die Texte sind ja nicht buchstäblich zu verstehen, so sollte man bei deren Interpretation ziemlich vorsichtig eigene Erfahrungen rausrücken.

Einen schönen Abend wünscht
der Alte Rettich

bonanzaMARGOT - 18. Feb. 17, 07:23

ja, der kommentarlöschlurch (rosenherz) hat wieder zugeschlagen.

wenn`s nach dem ginge, wonach manche meiner texte klingen, müßte ich schon lange tot sein.
aber sicher, irgendwann stirbt jeder mal.
steppenhund - 18. Feb. 17, 00:07

Das mit dem Friedhof stimmt nur bedingt. Schließlich entstehen ja auch jederzeit neue Sterne.
Und welche, deren Distanz knapp vier Lichtjahre entfernt sind, werden auch noch nicht tot sein. Schließlich hat man die ja früher auch schon gesehen.

steppenhund - 18. Feb. 17, 00:09

Man kann auch selber einen Stern basteln. Man braucht nur ca. 10^50 Wasserstoffatome, die man auf einen Haufen zusammen kehrt. Die Gravitation tut ihr Übriges.
Habe ich einmal als 14-Jähriger in einem sehr spannenden Physikbuch gelesen. Immerhin hat es mich daraufhin immer mehr zu dem Themenbereich gezogen.
bonanzaMARGOT - 18. Feb. 17, 07:20

stimmt freilich, steppenhund. aber sehr sehr viele sterne dürfte es so nicht mehr geben, wie wir sie am nachthimmel sehen. ich habe das etwas überspitzt ausgedrückt, um den blick in die vergangenheit zu verdeutlichen.

astronomie allgemein ist ein spannendes themengebiet - fantastisch und unvorstellbar in den größenordnungen.

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