Schreck in der frühen Morgenstunde


„Hast du das gehört?“ fragte ich meine Partnerin neben mir im Bett. Erst ein lautes Rumsen, und gleich darauf der tierisch anmutende Schrei einer männlichen Person. Ich war sofort hellwach. Der Lärm hallte durchs Treppenhaus und schreckte uns am frühen Morgen auf. Aufgeregt lauschte ich in die Dunkelheit. Stimmen, und ein Hoch- und Runtergetrappel von Personen. Schließlich packte mich die Neugier, ich stand auf und schaute durch den Türspion. Mehrere vermummte Polizisten in Kampfmontur, einige zivile Personen und Kriminalbeamte mit Funksprechgeräten waren zugange, treppauf und treppab. Offenbar wurde eine Wohnung über uns gestürmt, - kriegt man auch nicht alle Tage in seiner unmittelbaren Umgebung mit…, wo man sich eigentlich zuhause und halbwegs sicher fühlt. Ganz schön beängstigend. Von wegen „my home ist my castle“. Klar, wir leben in Berlin und nicht in Schlumpfhausen.
Nach einer halben Stunde war der Spuk vorbei. Soweit ich das Geschehen verfolgen konnte, wurde niemand verletzt. Es kam zu keinen weiteren Aufregungen. Gut.
Soll auch schon vorgekommen sein, dass das SEK die falsche Wohnung stürmte…

iGing - 13. Jan. 17, 12:22

Na, dann könnt ihr ja froh sein, dass es euch nicht getroffen hat! (Kann aber den Schreck gut nachfühlen.) Grüße aus Schlumpfheim.

bonanzaMARGOT - 13. Jan. 17, 12:28

na ja, wer weiß, was in schlumpfheim alles zum vorschein kommt, wenn man die vorgärten umgräbt...
rosenherz - 13. Jan. 17, 12:58

Unsere Tochter erzählt auch öfters von ähnlichen Polizeieinstätzen in dem Wohngebäude, wo sie (in Wien) daheim ist. Etwa alle zwei Monate, morgens um sechs stürmt die Polizei die Wohnung im Erdgeschoß auf der Suche nach dem Mann, der da anscheinend wohnen soll, allerdings höchst selten anzutreffen ist. Als Mieterin kommt Frau allerhand mit, wer sich da so aufhält und wie die Leute sich rumtreiben. Der Typ war auch schon mal ein paar Monate verschwunden. Mein Tochter vermutet, dass er da im Häfen war. Oder sonstwo.

Gut, dass euch nix passiert ist und auch sonst niemand zu Schaden kam.

bonanzaMARGOT - 13. Jan. 17, 13:08

die zwei jahre in berlin erlebte ich diesbezüglich mehr als mein gesamtes vorheriges leben.
ein angsthase sollte man hier nicht sein.
NBerlin - 13. Jan. 17, 13:08

Genau wir leben in Berlin, als ich Neukölln lebte hatte ich auch öfter solche Sondereinsätze im Haus, meist ging es um Drogen. Was ja noch erträglich ist, denn Drogendealer sind meist sehr ruhige Nachbarn, es sei denn sie betreiben ein Haustürgeschäft.

bonanzaMARGOT - 13. Jan. 17, 13:22

keine ahnung, worum es hier ging. ich schnappte nur ein paar wortfetzen auf... es wurde von einer waffe geredet - darum wahrscheinlich das sek.
öfter brauche ich sowas nicht. bisher war`s im haus relativ ruhig: keine freaks* und selten partys.

*mit freaks meine ich leute, die durch ihr benehmen (dauerhaft) unangenehm auffallen.
steppenhund - 14. Jan. 17, 01:10

Off Topic fürs Känguruh

Habe ich gerade eben auf facebook gepostet.

Der "currentzis" und die Kopatchinskaja haben hetne im Konzerthaus gastiert.
Ich mag ja die Wiener Symphoniker. Heute haben sie sich aber alle einen russischen Reisepass verdient. Wie die unter Currentzsis den Tschaikovsky interpretiert haben, war sagenhaft. Und über die Geigerin sollte man besser noch weiter recherchieren. Spielt barfuss, fantastisch und dreht sich immer wieder in Richtung Orchester um, dass man meinen könnte, dass der Dirigent nicht benötigt wird. Doch auch mit dem Dirigenten hat sie einen intensiven Augenkontakt - immer wieder einmal - ... Es ist einfach unglaublich, ihr zuzusehen. Vom Spiel einmal ganz abzusehen. Das ist Tschaikovsky, wo es nicht auf schöne Noten sondern auf die Musik ankommt. Und die Musik kommt an!
https://de.wikipedia.org/wiki/Patricia_Kopatchinskaja
https://konzerthaus.at/teodorcurrentzis

SpeziellesKänguru - 25. Jan. 17, 21:55

Vielen Dank für die Info, SH! Schön, wenn man immer was dazu lernt. Ist mein übergeordnetes Lebensziel.
Lange-Weile - 14. Jan. 17, 17:25

Polizei, dein Freund und Helfer

Hallo Bo,:

da kommt ja echt Freude auf .-), Mitternachtsspuck ...fei Haus.

Ich würde erst mal annehmen, ich wäre im Traum dem Einsatz ausgesetzt. Sowas passiert in meiner Vorstellung nur in Amerika und nicht in Deutschland und schon gar nicht in meiner Stadt und noch weiniger noch in dem haus, in dem ich lebe. Aber die Lokalpresse berichtetet schon einige male über ähnliche Einsätze, wie du beschreibst, auch in meiner Nähe.

Ich möchte für solche Einsätze kein Entscheidungsträger sein, nein. Läuft alles Top und sie haben dabei einen großen Fisch gefangen, dann werden die Männer als Helden bezeichnet. Aber wehe, wenn dem nicht so ist. Dann lese ich am nächsten Tag nur noch vom Versagen der Polizei.

Manchmal kann ich die fast immer wiederkehrende Leier nicht mehr lesen oder hören. Erst wird die Polizei gelobt, dann wird gezweifelt und dann werden ihnen große Fehler vorgeworfen. Ist egal, was die Polizei macht und anleitet, am Ende steht sie immer schlecht da.

Ich hoffe, die Nächte danach waren wieder ruhiger. Habt ihr schon erfahren, was man in euren Haus gesucht hat ?

LG La WE


rosenherz - 14. Jan. 17, 18:55

Liebe LaWe, ich sehe es ähnlich wie du, beim Blick auf die Arbeit der Polizei scheint sie noch im Schwarzweißdenken wahrgenommen zu werden. Entweder heldenhaft oder Versagen. Besonders nach dem Anschlag am Berliner Weihnachtsmarkt ist mir aufgefallen, wie schnell da vom Versagen der Polizei geredet worden ist, ohne sich mit der tatsächlichen Arbeit im Hintergrund auseinander zu setzen. Die Polizei hätte doch dies und jenes, und hier und dort machen müssen ...
bonanzaMARGOT - 15. Jan. 17, 09:49

leider braucht die gesellschaft eine polizei, die ihren job gewissenhaft, verhältnismäßig und professionell angeht. es sind einfach zu viele spitzbuben (und spinner) unterwegs - aller couleur.
in berlin kann man sich nicht zu jeder zeit überall sicher fühlen. eine 100%ige sicherheit kann es nie geben, aber meiner meinung nach ist die polizei gerade an bekannt gefährlichen orten wie u-bahnhöfen zu wenig präsent. dummerweise wird (auch) bei der polizei beim personal gespart. viele der spitzbuben lachen doch schon offen über die polizei. aber es ist nicht nur die polizei, die überfordert ist, sondern auch die staatswaltschaft und die gerichte sind es. der ganze apparat scheint sehr ineffizient und träge zu sein. diese kritik richtet sich an die politisch verantwortlichen und funktionäre, nicht an den kleinen beamten. unter den beamten gibt es wie überall solche und solche. wer polizist ist, ist darum nicht automatisch ein besserer mensch.
ich habe respekt vor der arbeit der polizei - die sicherheit ist ein sensibler bereich und wird dementsprechend medial ausgeschlachtet...

keine ahnung, was der grund für den einsatz hier war. sie kommen gern am frühen morgen, weil sie dann am ehesten die zielperson in der wohnung antreffen.
die meisten nachbarn kennen wir nur flüchtig. wie gesagt, bisher war es relativ ruhig. aber faule eier gibt es genug in berlin - da sind drogen, prostitution, menschenhandel, autoschieberbanden und hehlerei... quasi in nächster nachbarschaft.

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