Sind wir Schweine?
Regelmäßig sticht es mir ins Auge. Meistens in der U-Bahn. Die Mehrheit meiner Mitmenschen ist sehr ungepflegt unterwegs: die Haare, als wären sie gerade aus dem Bett gestiegen, unrasiert (vor allem die Herren), zudem schlampig angezogen. Ich selbst kleide mich am liebsten leger, bin also weit davon entfernt, ein Schlips- und Kragentyp zu sein. Davon abgesehen, gibt es Krawatten-Heinis, deren Unterwäsche ich besser nicht sehen will.
Natürlich muss man für den Alltag nicht immer schnieke sein, zuhause kann ich auch mal einen Tag im eigenen Saft schmoren. Aber in der Öffentlichkeit sollte man sich meiner Ansicht nach ordentlich und sauber präsentieren, wenn man nicht gerade als Handwerker oder Bauarbeiter seinen Job erledigt. Auch von den Obdachlosen und Bettlern will ich nicht reden. Die Leute, die mich in der U-Bahn anstinken, sind Normalos. Wenn ich unter ihnen in der U-Bahn sitze, kann ich`s mir nicht verkneifen, genau hinzusehen. Wie wenige Leute sehe ich mit ordentlichen Schuhen! Dann die Fingernägel! Die Schlussfolgerung drängt sich mir auf, dass eine Menge Menschen ein recht zwangloses Verhältnis zu ihrem äußeren Erscheinungsbild und zur Körperpflege besitzen.
In einer Großstadt wie Berlin, wo sich an vielen Orten der nahe Kontakt mit den Mitmenschen nicht vermeiden lässt, halte ich ein solches Auftreten für beschämend.
bonanzaMARGOT
- 22. Mär. 16, 11:22
- Berlin
Über diesen Satz:
„Davon abgesehen, gibt es Krawatten-Heinis, deren Unterwäsche ich besser nicht sehen will.“
musste ich herzlich lachen, weil ich fast alles Geschriebene auch in Bildern sehe.
vielleicht sehe ich manches auch zu eng, oder ich gucke zu genau hin. keine ahnung. gerade gestern fiel es mir wieder extrem auf.
oder ist es eine gewöhnungssache, wenn man in einer großstadt lebt?