Projektwoche


Die Hühner fetzen sich. Tränen fließen. Ich als ausgleichender Part muss mir gut überlegen, was ich sage, damit ich mich nicht in die Nesseln setze. Wir sind die drei übriggebliebenen. Die anderen in der Klasse hatten sich für die Projektarbeit bereits im Vorfeld zu Gruppen zusammengefunden. Ehrlich gesagt stellte ich mir nicht vor, dass es derart schwierig werden würde. Ich bin der pragmatische Typ nach dem Motto: verteilen wir die Aufgaben, treffen uns ein paar Mal, um uns abzustimmen, und üben schließlich die Präsentation ein – fertig! Aber da machte ich die Rechnung offenbar ohne den Wirt. Von vorneherein gab es Abstimmungs- und Kommunikationsprobleme zwischen den Hühnern, jede Kritik wurde gleich persönlich genommen. Das schönste Zicken-Gezänke war die Folge. Die Arbeit blieb liegen, es wurde endlos über Kleinigkeiten debattiert, bis es schließlich fast zum Zerwürfnis kam. Das ganze zum Amüsement der anderen Hühner, die uns beobachteten.
Außerdem hatten wir uns ein nicht ganz einfaches Thema (klinische Studien) ausgesucht, in dem man sich wunderbar verzetteln kann. Ein äußerst trockener Stoff…

Die Sonne scheint, ein vorfrühlingshafter Tag. Mir ist ganz und gar nicht nach Projektarbeit, dabei ist noch einiges fertigzustellen. Und sowieso ist mir nicht nach den Hühnern und ihren Streitigkeiten.
Das Leben ist hart (das Leben ist kein Ponyhof): Zudem hatte ich am Morgen einen unangenehmen Zahnarzttermin und bin seit gestern (mal wieder) Strohwitwer.
Am liebsten würde ich mich einfach in die Sonne setzen und die Seele baumeln lassen.

rosenherz - 17. Mär. 16, 16:05

Oh ja, das könntest du wirklich machen, dich in die Sonne setzen und die Seele baumeln lassen. Ob zehn Minuten, einen halben oder den ganzen Tag bleibt dir selbst überlassen.
Ich genieß auch gerade den Sonnenschein, den mir dieser Märztag durchs Fenster trägt. Und unser Hund hat sich auf jenen schmalen Lichtstreifen hingelegt, wo die Sonne auf den Fußboden scheint.

bonanzaMARGOT - 17. Mär. 16, 16:54

klingt gut!
KarenS - 17. Mär. 16, 16:56

Die Hühner hatten Stress. Haben Frauen – natürlich gibt es auch Männer darunter - schnell mal, bin schließlich auch eine. Und Zicken – Gezanke kommt dann meist dabei heraus. Das kenne ich noch aus meinen diversen Lehrgängen, an denen allerdings mehr Männer teil nahmen, die nicht so leicht „hysterisch“ wurden. Aaaaber, sie konnten auch ganz schön zickig sein.

Nach einer langen Zeit, wirst du dich gerne an deine späte Schulzeit erinnern. Glaube mir.

Lasse sie baumeln, deine Seele. Ist das Beste was du tun kannst:-)

bonanzaMARGOT - 17. Mär. 16, 17:21

freilich kann ein mann zickig sein - respektive ich. dafür hasse ich mich manchmal.

ob ich mich an diese fortbildung mal gerne zurückerinnere? ich weiß nicht. eher nicht.
vielleicht habe ich ein allgemeines problem mit schule. wenn ich von meinen schulzeiten träume, sind das nie angenehme träume.
ich ging 13 jahre bis zum abi zur schule, danach zweieinhalb jahre in meiner ausbildung zum techn. zeichner, schließlich die drei jahre für mein altenpflegeexamen, daneben noch einige jahre studium...
vieles war sicherlich wichtig für mich zu lernen und zu erfahren. aber vieles war einfach auch vergeudete zeit. dazu kamen einige lehrkräfte, die schlicht gesagt arschlöcher waren, und eine pädagogische methodik, welcher ich vom grunde her ablehnend gegenüberstehe.

fazit: die meisten schuljahre prägten mich eher negativ.
rosenherz - 18. Mär. 16, 08:20

Wenn ich das so lese von dir, kann ich mich wohl glücklich schätzen. Ich bin gerne zur Schule gegangen. Wenn ich heimgekommen bin, habe ich meiner Mutter erzählt, was wir heute Neues gelernt haben.

Ich kann mir das gut vorstellen, wenn da weniger schöne Erinnerungen und Erfahrungen am Schulbesuch und am Lernen hängen, dass da so ein Lehrgang nicht unbedingt Freude bereitet. Und wenn dann noch Konflikte dazukommen.
bonanzaMARGOT - 18. Mär. 16, 09:22

Meine schönsten Schuljahre hatte ich in der Grundschule, denn Schule fand ich viel interessanter als Kindergarten.
Leider wurde mir die Schule danach zunehmend verleidet. Aus unterschiedlichen Gründen.
Wenn man jahrelang zu einer Sache gezwungen wird, die man nicht mag, entwickelt man irgendwann eine Aversion.
Diese Aversion konnte ich leider auch im Erwachsenenalter nicht völlig ablegen.
rosenherz - 19. Mär. 16, 10:05

Die Aversion gegen Schule und Erwachsenenbildung könnte möglicherweise auch (d)ein ganz natürlicher und gesunder Ausdruck sein gegenüber dem herrschenden Systemzwang. Schule (und Erwachsenenbildung) bedeutet vielfach oft Lernen und Anpassung des Menschen an eine sklavenartige Arbeitswelt.
bonanzaMARGOT - 19. Mär. 16, 10:26

klar. ich bin kein herdentier. dummerweise bin ich aber abhängig vom system, und mitmenschliche beziehungen brauche ich auch.
rosenherz - 19. Mär. 16, 10:14

Obwohl ich selbst gerne zur Schule gegangen bin, ist mir klar geworden, die herkömmlichen Schulformen in Europa basieren auf fremd bestimmtes Lernen. Da wird im Regelfall wenig Rücksicht genommen auf das einzigartige Wesen des jeweiligen Kindes, auf die unterschiedlichen Lernbedürfnisse und Entwicklungszeiträume des einzelnen Kindes (Menschen).

bonanzaMARGOT - 19. Mär. 16, 10:38

das leben ist kein wunschkonzert

ich finde, man sollte mehr wahlmöglichkeiten haben, um das richtige für die kinder und jugendlichen rauszufinden. und die kinder und jugendlichen sollten mitentscheiden können.
das schulsystem hierzulande ist aber ein zwangssystem. es gibt alternativen, aber die können sich viele nicht leisten.
es ist alles viel zu starr aufgestellt. das gilt nicht nur für die schule...
in der erwachsenenbildung geht das weiter, wenn es z.b. vom arbeitsamt oder von der rentenkasse finanzierte fortbildungen oder umschulungen geht. da wird sehr wenig auf die wünsche der antragsteller eingegangen sondern hauptsächlich an die kosten gedacht. alles muss man sich erkämpfen, nur ist nicht jeder der geborene kämpfertyp.
ich finde es schon eine anmaßung, wie z.b. das arbeitsamt mit mir umging, obwohl ich viele jahre lang in die arbeitslosenversicherung einbezahlte!
kein wunder, dass immer mehr menschen staatsmüde werden.
aber gut, wir werden die gesellschaft nicht verändern können. das geld regiert die welt. ich sehe keine möglichkeit, diesem system kurz- oder mittelfristig zu entkommen. ich stecke auch zu sehr drin, und bin inzwischen zu alt...

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