Samstag, 7. März 2015

TV-Tipp:

"Gloria", 22 Uhr, BR

Hau den Lukas


Ich fühlte mich unwohl, als ich nach dem Einkauf über den Rummelplatz ging. Es wurde schon dunkel, und ich hatte noch etwas Zeit totzuschlagen, bis der Bus zurück fuhr. Wahrscheinlich lagen meine Empfindungen daran, dass ich alleine war. Auf der anderen Seite trieb mich die Neugierde. Ich ging zur Festhalle und betrachtete die Szene, die Menschen, die in Gruppen herumstanden. Mit einem Bier suchte ich mir einen Stehplatz, ohne jemandem zu nahe zu kommen. Hoffentlich sah man mir die Ablehnung nicht an. Immer wieder schaute ich auf meine Armbanduhr. Ich gehörte nicht dazu. Was waren das für Menschen? Was trieb sie um? Ich kam mir vor wie ein Alien, der nur eine menschliche Gestalt angenommen hatte.










Freitag, 6. März 2015

Schoss mir gerade durch den Kopf:

Ist Rassismus nur eine Eigenart der "weißen Rasse"?

Menschenbilder


Manchmal frage ich mich, was für ein Menschenbild wir haben. Wird es der Realität gerecht?
Die Menschen entzweien sich. Sie leben in unterschiedlichen Wertemodellen. Von der Religion und von Traditionen geprägt. Oder sie folgen den Demagogen einer Ideologie. Oder irgendwelchen Gurus. In einem Staat muss alles unter einen Hut gebracht werden. Der Staat entscheidet sich für einen Wertekanon und für Gesetze, um Frieden und Ordnung aufrecht zu erhalten. Der Staat ist im besten Falle demokratisch, so dass das Volk entscheiden kann. Denken wir jedenfalls. Also wir hier, die in einer Demokratie leben. Die Erfahrung mit undemokratischen Systemen lehrte uns das.
Ein einheitliches Menschenbild haben wir deswegen noch lange nicht. Wer will das auch? Die Gesellschaft ist in der Realität pluralistisch - wenn sie nicht von einem totalitären System regiert wird. Worauf wollte ich eigentlich hinaus? Ach ja, dass wir Menschen zum Teil sehr unterschiedliche Menschenbilder haben. Und diese geistigen und emotionalen Verwerfungen bergen ein erhebliches Konfliktpotential in sich. Die Globalisierung würfelt die Menschen immer mehr durcheinander. Eindeutige Kulturgrenzen verschwinden zusehends. Immer mehr Menschen unterschiedlicher Hautfarbe, unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher Religion leben dicht an dicht. Für einige Zeitgenossen scheint diese Durchmischung eine harte Prüfung zu bedeuten (siehe Pegida). Sozialisten leben neben Kapitalisten. Christen neben Moslems. Juden neben Buddhisten. Hindus neben Atheisten. Dunkelhäutige neben Hellhäutigen. Langnasen neben Schlitzaugen.
Die meisten wollen friedlich und gut zusammenleben. Wir Menschen sind schon ein toller Verein. Ungeheuer anpassungsfähig! Doch dummerweise gibt es in fast jeder Gruppierung Hardliner, die ihr Menschenbild auf die Spitze treiben... Genau, über unser Menschenbild wollte ich hier nämlich schreiben. Welches Menschenbild wird der Realität gerecht? Welches ist das Richtige? (Wie konnte es überhaupt zu Nazis kommen?)
Der Sozialismus wollte die Menschen gewaltsam gleichschalten. Der Kapitalismus definiert den Menschen in der Hauptsache über Geld und Arbeitsleistung. Und die Religionen – sie kommen meist als Moralapostel daher und fordern von den Menschen die Einhaltung eines Verhaltenskodexes. (Diese Heuchler!) Mit zum Teil total unsinnigen Regeln. Die Christen führten Kreuzzüge und verbrannten Hexen, und die Moslems... einige von ihnen leben heute noch im Mittelalter (siehe ISIS). Überall gibt es diese Arschlöcher mit ihren Arschloch-Menschenbildern, denen nichts besseres einfällt, als Unfrieden zu stiften. Warum gibt es keinen tödlichen Virus, der diese Arschlöcher und nur sie befällt? Einen AAV – Antiarschlochvirus!
Entschuldigt, bei diesem Thema ereifere ich mich schon mal. Ich meine das nicht ernst. Ich habe ein humanistisches Menschenbild. Ich bin gegen Krieg und gegen die Todesstrafe. Ich bin zum Kotzen tolerant. Wenn es in mir zu sehr gärt, sondere ich den ein oder anderen Beitrag auf meinem Blog ab. Oder ich habe tierischen Sex mit meiner Partnerin. Das wäre sicher die beste Kompensation. Hinterher fühle ich mich wie weichgespült und kann die Arschlochwelt viel besser ertragen.
Jedenfalls denke ich: Wir liegen mit unserem Menschenbild immer daneben. Trotz allem haben wir uns ganz gut vermehrt in den letzten Jahrhunderten. Acht Milliarden Menschen auf diesem Globus - ist das zu fassen? Kann das gut gehen?

(Ich gebe zu , dass ich die Menschen nicht verstehe, obwohl ich selbst ein Mensch bin – so weit ich weiß. Es ist alles total verwirrend. Wird Zeit für ein Bier.)

Mittwoch, 4. März 2015

Mittwochs-Weisheit

„Ich habe meinen Schülern beigebracht, dass sie mir kein Wort glauben dürfen, sondern alles selbst nachprüfen müssen.“
Konrad Lorenz

Dienstag, 3. März 2015

TV-Tipp:

"Masters of Sex" (Serie), 22 Uhr 30, ZDFneo

Die Verhausschweinung des Menschen


Ich hatte im TV ein Interview mit dem alten Konrad Lorenz gesehen und googelte nach ihm, seinen Zitaten und Büchern. Lorenz beklagte u.a. „die Verhausschweinung des Menschen“ als Folge des Wegfalls von natürlichen Selektionsmechanismen in den zivilisierten Gesellschaften:
„Die Verfallstypen durchsetzen Volk und Staat dank ihrer größeren Vermehrungsquote und ihren vergröberten Wettbewerbsmethoden dem Artgenossen gegenüber in kürzester Zeit und bringen beiden aus analogen biologischen Gründen den Untergang, aus denen die ebenfalls asozialen Zellen einer Krebsgeschwulst das Gefüge des Zellstaates zugrunde richten.“
– Konrad Lorenz: Die angeborenen Formen möglicher Erfahrung. Zeitschrift für Tierpsychologie 5, 1943, S. 294.
(Quelle: Wikipedia)
Wenn ich mit Bus und Straßenbahn unterwegs bin, könnte mir regelmäßig der Gedanke kommen, dass die Verhausschweinung des Menschen rasant voranschreitet. Auch in der Fußgängerzone begegnen mir etliche Zeugnisse der von Lorenz (bereits 1943) kritisierten Entwicklung. Natürlich würde ich nie so weit gehen, meine Mitmenschen als Verfallstypen oder asoziale Zellen zu bezeichnen. Für asozial halte ich vor allem eine solche Herabwürdigung von Menschen. Zudem fühle ich mich bei Lorenz` Worten stark an die Naziideologie erinnert. Die Verwissenschaftlichung macht es noch schlimmer. Vieles aus dem Interview mit dem alten Lorenz fand ich allerdings immer noch brandaktuell und nachdenkenswert – womöglich seiner Altersweisheit geschuldet. Außerdem war er in der Verhaltensforschung unzweifelhaft eine wissenschaftliche Koryphäe.

Anfang März. Es geht langsam aufwärts Richtung Frühling! Ein wunderbarer Tag, um durch die Stadt zu flanieren. Die Sonne taucht die Welt in ein freundliches, heiteres Licht. Hoffentlich wird mir die Verhausschweinung des Menschen nicht die Laune verderben..., denn wenn ich ehrlich bin – es ist was Wahres dran.

(Ein Jahr vor seinem Tod gab Konrad Lorenz dem Spiegel ein Interview. "Wir werden von Steinzeitmenschen regiert")



Montag, 2. März 2015

Bei manchen Themen kriege ich die Masern!


Ja, ich bin für Masern-Impfungen! Sehr viel spricht dafür, wenn man seine Vernunft bemüht. Aber darf man die Impfung den Menschen aufzwingen? Rechtfertigt der Zweck in diesem Fall die Mittel? Wann sind die verantwortlichen Autoritäten in Politik und Gesellschaft zum Handeln gezwungen? Die Statistik sagt, dass ein Mensch von Tausend an Masern stirbt. Meist aber nicht an den Masern selbst sondern an einer Begleiterkrankung. Ich höre zur Zeit aus den Medien eher verwirrende Informationen und Diskussionen zum Thema. Die Fachleute streiten sich. Wie soll man sich da als Laie orientieren? Ich wollte nicht in der Haut der verantwortlichen Politiker stecken. Wir können niemals alle gesundheitlichen Risiken abwenden. Aber wir können eindämmen, was mittels von Impfungen oder anderer Präventivmaßnahmen einzudämmen ist – das eine Risiko durch ein minderes Risiko ersetzen. Dies darf aber keine Glaubensfrage sein. Die Informationen durch Ärzte, Politik und Gesundheitsinstitutionen sollten nicht verunsichern sondern in hohem Maße aufklären. (Oder man sollte ehrlicherweise seine Unkenntnis eingestehen.) Wir leben in einer Multi-Mediengesellschaft, und der Konsument kann unmöglich die ganzen unterschiedlichen Interessen einordnen und sie auf ihre Validität prüfen.
Ein Kleinkind starb in Berlin an Masern, was sehr schlimm für die Betroffenen ist. Rechtfertigt dieser Vorfall aber den gegenwärtigen Medienhype? Wie viele Kinder sterben z.B. Tag für Tag im Straßenverkehr? Wo ist die Aufregung darüber?? Heute gegen Masern geimpft und morgen vom LKW überrollt... Super! Darauf können wir dann als Gesellschaft stolz sein!

Samstag, 28. Februar 2015

"Faszinierend"


Leonard Nimoy ist tot*. Wir kennen ihn wahrscheinlich alle aus der Science Fiction Serie „Raumschiff Enterprise“. Er verkörperte den Charakter Spock, einen Halbvulkanier, der durch seinen scharfen Verstand und seine scharf geschnittenen Ohren auffiel. Ohne Spock hätte, glaube ich, die Serie nie Kultstatus gewonnen. Ich erinnere mich gern an seinen Ausspruch „Faszinierend“ und seinen trockenen Humor. Leonard Nimoy schlüpfte perfekt in die Rolle "des Logikmonsters mit menschlichen Zügen". Unvergesslich sein stoischer Gesichtsausdruck, das Hochziehen der Augenbraue, die abgespreizten Finger des Vulkanier-Grußes, oder wie er mit einem speziellen Griff in den Nacken seine Gegner schachmatt setzte. Spock repräsentierte als Mischwesen außerirdischer sowie irdischer Herkunft eine höchst ambivalente Figur - die Tiefe und gesellschaftliche Brisanz besaß. Man muss sich vorstellen, dass Raumschiff Enterprise in den USA in einer Zeit produziert wurde, als Martin Luther King ermordet wurde... (na ja, wenigstens war Spock nur halb ausserirdisch und kein Schwarzer)
Das alles interessierte uns Kinder natürlich wenig, wenn wir am späten Samstagnachmittag vor den TV-Bildschirmen hingen. Wir waren frisch gebadet und warteten auf den legendären Vorspann:
“Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung 5 Jahre unterwegs ist, um fremde Galaxien zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.“
Ich machte es mir auf dem Wohnzimmerteppich bequem und bettelte meine Mutter um Süßigkeiten an. Wir schrieben damals das Jahr 1972, und Fernsehen war noch etwas besonderes. Es gab weder Computer noch Handys. Gut vierzig Jahre gingen seitdem ins Land. Ich kriege rückblickend nicht mehr alles zusammen, was mit mir passierte, wie rasant sich die Welt veränderte. Doch die Reise durch die Jahre geht dem ungeachtet weiter. Irgendwann werden wir alle Vergangenheit sein – für zukünftige Generationen. Und so weiter und so fort. Wir Menschen strecken uns in unserem kurzen Leben nach vielen Dingen: nach Reichtum, Macht, Geld, Erfolg … nach den Sternen und nach Erkenntnis. Wo wollen wir hin? Wofür opfern wir unser Leben? Ist nicht die Liebe das einzig entscheidende? Mr. Spock?


*Leonard Nimoy gehörte derselben Generation wie meine vor zwei Jahren verstorbenen Eltern an. Merkwürdig ... Bei Gelegenheit muss ich mir mal Gedanken darüber machen, warum ich es merkwürdig finde.

Freitag, 27. Februar 2015

TV-Tipp:

"Crank", 22 Uhr, RTL II

Donnerstag, 26. Februar 2015

Wohnungssuche in Berlin!


Eine Schufa-Bonitätsauskunft habe ich bestellt. Und meinen aktuellen Vermieter bat ich um eine Mietschuldenbescheinigung. Über Gehaltsnachweise der letzten drei Monate verfüge ich freilich nicht. Ich will erst mal umziehen, um dann in Berlin einen Arbeitsplatz zu suchen.
Was die Vermieter nicht alles im Voraus verlangen... Dann soll man noch drei Monatsmieten Kaution zahlen. Ich zog in meinem Erwachsenenleben erst zweimal um. Damals war alles viel unkomplizierter. So weit ich mich erinnere.

Liebe Berliner, ich würde mich freuen, wenn ihr mir bei der Wohnungssuche helft. Eine Liebe sucht in Berlin ihr Nest. Meine Partnerin wird als Gastdozentin an der Technischen Universität arbeiten. Da wir beide unmotorisiert sind, schauen wir nach einer Bleibe, die nicht allzu entfernt von der TU liegt (Tiergarten und Umgebung), oder wo eine U- oder S-Bahnstation in unmittelbarer Nähe ist. Zwei Zimmer (mit 50 m² +) würden uns reichen. Und die Miete sollte 600 Euro (kalt) nicht übersteigen.
Das sind so ziemlich die wichtigsten Vorgaben. Die Details sind persönlich zu besprechen. Ab 22.03. sind wir in Berlin und können Besichtigungstermine wahrnehmen.

Vielen Dank für ernstgemeinte Angebote oder Ratschläge!

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