Dienstag, 30. Dezember 2014

Kontraste




der letzte Sonnenaufgang meiner Gran Canaria Reise vom Balkon meines Hotelzimmers gesehen




morgendlicher Abschiedstrunk



Blick zuhause aus dem Fenster

Zurück




von Licht, Farbe, Wärme, Sonne und Meer




in Düsterkeit, Kälte und Schnee

Samstag, 20. Dezember 2014

Ab in den Süden!


Sperlinge balgen sich über der aufgewühlten Erde. Die Handwerker sind im Wochenende. Nur der Vermieter hämmert im Stockwerk über mir. Das Taxi zum Bahnhof ist bestellt. Ich muss morgen sehr früh raus. Der Flieger geht um Zehn. In 24 Stunden sollte ich schon in der Luft sein.
Das Leben ist eine verrückte Sache – findet Ihr nicht? Was man nicht alles macht, um etwas Sonne zu erhaschen.





Allen Bloggern und Lesern schöne Festtage!

Freitag, 19. Dezember 2014

TV-Tipp:

"Bang Boom Bang - Ein todsicheres Ding", 20 Uhr 15, Tele5

Meiner Liebe


Ich vermisse meine bessere Hälfte. Wer verliebt ist, fühlt sich ohne den Anderen unvollständig. Das Leben ist dann farblos – gerade jetzt im Winter. In ihrer Nähe fühle ich mich behaglich. Sie ist mein ganz persönlicher Stern, von dem ich den Blick nicht lassen kann. Ihre Liebe und Hingabe machen mich erst zu einem ganzen Mann.
Mir fehlt ihr helles Lachen, das mich von Anfang an betörte. Es leuchtete direkt in mein Herz. Mir fehlt ihr Humor … der Klang ihrer Stimme. Unglaublich, wie schön unsere Liebe auf Mallorca begann. Ich wollte nach dem Winter 2013/14 endlich ein paar Tage Licht, Farben und Wärme erhaschen, fort von den Nachtdiensten und dem Altenheim … da fiel sie quasi vom Himmel – engelgleich, und seitdem ist sie nicht mehr aus meinem Leben wegzudenken.
Der Winter in Deutschland ist hässlich, weil er eigentlich gar kein richtiger Winter ist. Sie liebt den Winter in ihrer russischen Heimat, wenn er schön kalt und schneereich ist. Meine letzten schönen Erinnerungen an Schnee stammen aus meiner Kindheit. Sie liebt aber auch die Sonne, das Meer und die frischen Farben. Sie stand mit strahlenden Augen vor den Zitronen- und Orangenbäumen auf Mallorca. Ihre Lebenslust übertrug sich auf mich. Sie wirbelte meinen grüblerischen Geist auf wunderbare Weise durcheinander.
Ich liebe ihr stolzes Wesen, ihre Anmut als Frau, aber ebenso mag ich ihre spontanen kindlichen Ausbrüche. Ich liebe ihre Intelligenz und ihren Durchsetzungswillen. Sie ist ganz schön hartnäckig und nicht weniger dickschädelig als ich. Das kann schon mal zu Streit und Missstimmung führen. Ich liebe unsere Kabbelei. Ich liebe ihr Schmollen – obwohl es mir wehtut. Ich kann mir eine Liebe ohne Reibereien nicht vorstellen. Natürlich sollten wie beim Wetter die Sonnenstunden vorherrschen. Sie macht mir Mut, wenn ich in meinen schwermütigen Gedanken verharre. Meine Launen sind nicht einfach zu ertragen. Ich danke ihr, dass sie immer wieder versucht mich aufzurichten. Ich danke ihr für ihre Geduld mit mir. Ihre Liebe zu mir empfinde ich als ein Wunder – einfach wunderschön!

Ich vermisse dich, mein Schatz! Ich vermisse dich unendlich!

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Der Deutsche Winter


Mir fehlt das Tageslicht. Aber ich lasse die Rollläden bewusst unten. Um mich herum hämmern, bohren, kratzen, scharren die Handwerker. Sie laufen an meinen Fenstern vorbei. Sie laufen übers Gerüst. Ein Verkehr ist das! Das Haus bekommt eine Dämmung. Dutzende von Dämmplatten müssen zurechtgeschnitten und montiert werden. Ich fühle mich wie eine Ratte in der Falle. Überall diese Männer mit den schweren Schuhen und den schmutzigen weißen Hosen. Dumpf höre ich ihre Stimmen. Mein Gott, was für eine Schweinearbeit!
Gestern klopfte die Mutter des Vermieters bei mir an und stellte sich vor. Sie betreut die Baustelle unter der Woche, während der Hauptschullehrer unterrichtet. „Ich warnte den Jungen“, sagte sie, „aber er wollte das Haus unbedingt kaufen ...“ Hinter ihr stand ein in die Jahre gekommener Heizungsmonteur in blauem Kittel. „Wir wollten nur Bescheid sagen, dass wir nachher das Wasser abstellen müssen.“
Seit Beginn der Woche ist einiges los im Haus. Regelmäßig flüchte ich darum im Laufe des Vormittags in die Stadt. Der Dezember hatte bisher nicht viel Sonne. Die schönen Stunden kann man an einer Hand abzählen.

Ich sitze bei heruntergelassenen Rollläden an meinem Schreibtisch und schaue zur Ablenkung auf eine Berichterstattung im TV. Sebastian Edathy soll sich öffentlich äußern. Wer sich erinnert – es geht um die Kinderpornografie-Vorwürfe, die zu Beginn des Jahres nicht nur politisch Wellen schlugen. Er spricht darüber im Rahmen einer Pressekonferenz … und im Untersuchungsausschuss. Die Vorgänge um diese Affäre erscheinen mir ziemlich dubios. Was erwartet man in diesem Fall noch an Aufklärung?
„... nicht moralisch aber legal ...“, sagt Herr Edathy auf die Frage eines Journalisten.
Das Doofe ist, dass offensichtlich niemand der Fragenden das Corpus Delicti genauer kennt. Mir kommt es so vor, als würde wiedermal etwas aufgebauscht, weil es sich um eine ehemalige politische Persönlichkeit handelt. Und beim Stichwort „Kinderpornografie“ schrillen sowieso alle Alarmglocken. Ich kann als Beobachter dieser Affäre nicht beurteilen, ob die Vorwürfe gegenüber Herrn Edathy Hand und Fuß haben. Er wirkt auf mich sehr arrogant (vielleicht Selbstschutz?) … nicht gerade ein Sympathieträger. Letztlich wird ein Gericht urteilen, ob er sich in irgendeiner Weise schuldig machte. Die von ihm gekauften Filme sind gar nicht Teil der Anklage, sagt er im Zuge einer weiteren Antwort. Da soll noch einer durchblicken … Er will im Untersuchungsausschuss reinen Tisch machen. So so. Politischer Sumpf. Vielleicht eine Aufrechnung gegenüber seinen ehemaligen Kollegen. „Ich habe nichts mehr zu verlieren“, sagt Herr Edathy ...

Nach wie vor jede Menge Geklopfe bei mir im Haus. Bald sollten die Handwerker Mittagspause machen. Ich hoffe es.
Kaum zu glauben, dass ich in drei Tagen in Gran Canaria sein werde. In der Sonne und am Meer!
Ich beschenkte mich selbst mit dieser Reise. Die Feiertage werden sich dort hoffentlich besser ertragen lassen. Ich muss dringend heraus aus diesem Mief. Wenigstens für ein paar Tage.
Deutschland im Winter ist einfach grauenhaft!




Mittwoch, 17. Dezember 2014

Mittwochs-Weisheit

Der Dramatiker Heiner Müller soll auf die Frage, wie er gern sterben würde, geantwortet haben: "So wie ich geboren bin - bloß umgekehrt."

Montag, 15. Dezember 2014

TV-Tipp:

"Endstation Sehnsucht", 20 Uhr 15, ARTE

Sonntag, 14. Dezember 2014

Tut das Not?


Weihnachten, welches als Fest der Menschenliebe und Toleranz über alle Grenzen gilt, steht vor der Tür. Selbst bei der heute materiellen Ausrichtung dieser Feierlichkeiten wird niemand diese hehren Grundgedanken anzweifeln. Auch ich als Atheist begrüße den weihnachtlichen Friedensgedanken unter den Menschen und Völkern. Wie zum Hohn dazu schwappt derzeit eine fremdenfeindliche Bewegung namens Pegida über die Republik. In Städten wie Dresden protestieren gar tausende Bürger gegen Überfremdung und Islamisierung. Dazu skandieren sie „Wir sind das Volk“. Die Initiatoren von Pegida sind zum Teil zwielichtige Figuren aus der äußerst rechten Ecke. Die Mehrzahl der Demonstranten stammt angeblich aus der Mitte der Gesellschaft. Jedenfalls marschiert das braune Gesocks mitten unter ihnen. Allein die Attraktivität von Pegida für Neo- und Altnazis sollte jedem (im Sinne der Aufklärung) vernunftbegabten Menschen zu Denken geben. Ich finde es abstoßend, dass in manchen Gegenden Deutschlands rechtes Gedankengut immer noch (oder wieder) gesellschaftsfähig ist – in einem Maße, das Angst macht.
Was heißt eigentlich Pegida? Ich hörte die Auflösung bereits mehrmals, aber ich konnte sie mir nicht merken … „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“.
Die Agitatoren ummanteln ihre krude Ausländerfeindlichkeit mit dämlichen Formulierungen. Irrationale Ängste werden unter den Menschen geschürt. Statt Mitleid mit den Flüchtlingen zu hegen, soll man sich vor ihnen fürchten. Statt Nächstenliebe (z.B. im Sinne des Weihnachtsgedanken) Ablehnung und Hass.
Heute morgen sah ich eine Doku zum politischen Werdegang Hitlers, und wie die Nazis die Macht an sich reißen konnten. Es ist für mich unverständlich, dass sich immer wieder Menschen von rechten Populisten beeinflussen lassen. Vielleicht steckt in jedem von uns ein „kleiner Nazi“. Als ich gestern durch Mannheim spazierte, fühlte ich mich von fremdländisch aussehenden Menschen geradezu umzingelt: Türken, Pakistani, Perser, Asiaten, Afrikaner … Russen, Bulgaren, Polen … (Nur die Nummernschilder an den Autos erinnerten mich stellenweise daran, dass ich mich in Deutschland befand.) Das Bild auf den Straßen, vor allem in den Großstädten, änderte sich in den letzten Jahrzehnten merklich. Es ist multikulturell geprägt. Die Welt wächst zusammen, und die Bevölkerungsgruppen durchmischen sich. Vielleicht noch nicht in Buxtehude – doch ist diese Entwicklung unaufhaltsam und unumkehrbar. Die echten Patrioten Europas grenzen sich nicht ab sondern stehen zu ihrer globalen Verantwortung. Uns Deutschen wurde nach dem 2. Weltkrieg aus der Scheiße geholfen. Nicht alles stemmten wir selbst. Vor 25 Jahren erlebten wir das Wunder der Wiedervereinigung. Auch das bewirkten wir nicht alleine. Wir sind ein reiselustiges Volk und werden allermeist gastfreundlich begrüßt (selbst wenn wir uns wie Arschlöcher aufführen). Trotz unserer düsteren Nazivergangenheit mit dem Holocaust als Erblast genießen wir einen guten Ruf auf der Welt …
Und nun kommt eine solche Bewegung wie Pegida kurz vor Weihnachten. Es ist beschämend.

Freitag, 12. Dezember 2014

Lüften


„Hier ruht in Gott … Hanna G. ... aus Hotzenplotz, Sudetenland … 1876 – 1956“
Ich öffne das Fenster zum Lüften und blicke auf den schwarzen Granit des Grabsteins, den der frühere Hausbesitzer zurückließ. Er kam zum Vorschein, als der neue Besitzer das Grundstück vom Dickicht befreite. Sicher wurde die Grabstelle vor Jahren aufgelöst und der Stein mitgenommen. Ich rechne kurz im Kopf und komme zu dem Schluss, dass es sich hierbei um die Urgroßmutter handeln solllte. Sie starb, als dieses Haus gebaut wurde.

Über mir wird gebohrt und gehämmert. Nachdem gestern der Verputzer noch mal bei mir war, hoffe ich, dass ich vorerst keine Handwerker mehr in der Wohnung haben werde.
Ein junges Ehepaar kaufte diese „alte Burg“. Nächstes Frühjahr will die Familie einziehen. Sie haben zwei Kleinkinder. Das eine dürfte erst in diesem Jahr das Licht der Welt erblickt haben. Sie waren wegen des Mietvertrags bei mir. Ein viertel Jahr ist das schon wieder her. Seitdem sah ich nur noch ihn an den Wochenenden. „Im nächsten Leben werde ich Handwerker“, sagte er mir nicht ohne Sarkasmus in der Stimme. Er ist Hauptschullehrer. Er wolle sich hier abarbeiten, hatte seine Frau damals lächelnd gesagt, das Baby wiegend auf dem Arm.
Nach den ersten Sanierungsarbeiten schälte sich immer deutlicher heraus, was man wohl in der ersten Kaufeuphorie übersah oder nicht sehen wollte - obwohl eine Architektin begutachtend und beratend zur Seite stand: Dieses Haus ist eine Bruchbude, und die Sanierung wird wesentlich teurer werden als geplant. „Dafür bekamen sie es fast geschenkt“, sagte der frühere Hausbesitzer, als ich ihn vor Tagen in der Stadt traf. Er ist froh, dass er dieses Erbe seiner Großeltern los ist.
Am letzten Wochenende begenete ich dem Hauptschullehrer wie gewohnt. Sein Gesicht war grau und müde. Er schlich mit dem Fotoapparat ums Haus. Wir besprachen kurz die für mich wesentlichen Dinge. Ich sah ihm seine Verbitterung deutlich an.
Nachdem ich nun neue dichte Fenster habe, muss ich öfter lüften als früher. Er legte es mir nahe. Sonst käme der Schimmel. Selbstverständlich, meinte ich. Er tat mir leid. Hoffentlich zerbricht seine junge Familie nicht an diesem ganzen Scheißdreck ...

Ich stehe am geöffneten Fenster und schaue auf den schwarzen Granit. Er lehnt am Mäuerchen der Grundstücksbegrenzung. Kühle erdige Luft durchströmt die Wohnräume. Ich amte tief durch.





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