Dienstag, 15. April 2014

TV-Tipp:

"Diese Nacht", ZDFkultur, 22 Uhr

Ein Wochenende in München





an der Isar - Sparziergänge in netter Begleitung sind das Schönste!





der heißbegehrte Busen vorm Spielzeugmuseum





die Seele baumeln lassen in der Innenstadt





vorm "Pschorr" am Viktualienmarkt

Wind


Wind! Geliebter Wind! Verhasster Wind! Weht durch mein Leben. Zerrt mich durchs Leben. Da und dorthin. Zerreißt Herzen. Zerreißt den Himmel. Streichelt meine Seele. Macht mich frieren. Wind der Götter! Wind der Seelenlosen! Holt mich heim und treibt mich in die Ferne.
Gegen das Festhalten. Ein Leben voller Schatten. Schatten und Licht. Besinnung und Raserei. Ich stehe im Wind. Die Zeit ist Wind. Am Strand der Erinnerung besuchen mich die Überreste meiner Vergangenheit. Kurioses und weniger kurioses. Manches erkenne ich fast nicht wieder. Ich bette meinen Kopf auf deinen Schoß und blinzele in die Sonne. Die Tage sind süß. Die Tage sind bitter. Der Wind rauscht durch die Kalenderblätter. Zurück bleiben Steine und Augenpaare. Lachende und weinende. Der Wind weht über uns hinweg. Macht uns leicht. Bis wir fliegen. In den Sternenhimmel fliegen. In die lange Nacht.

Donnerstag, 10. April 2014

TV-Tipp:

"Vitus", 22 Uhr 25, 3sat

Im Zentrum


Ich greife in den Raum, als wäre er aus weicher, durchsichtiger Butter. Nichts bewegt sich. So fühlt es sich also an. Wahrscheinlich träume ich. Alexis Korner klimpert einen Blues, das heißt, es hört sich wie ein Schrammen an. Es ist kalt. Ich spüre die Kälte wie eine zweite Haut. Ich wippe auf einem Bürostuhl und sehe vor mir ein weißes Licht. Seltsamerweise blendet es mich nicht. Von einem Tunnel ist nichts zu sehen. Ich bin ganz eingehüllt in das weiße Licht. Ich denke an eine weiße Leinwand, auf der sich die Welt mit seinen tausend Dingen und Erscheinungen erst manifestieren muss. Alles ist da und gleichzeitig nicht da.
Ich dachte schon als junger Mann viel über den Tod nach. Aber wenn er dann da ist, ist alles nochmal anders, als man es sich vielleicht vorstellte. Die ganze Zeit läuft Musik. Ich höre nur nicht immer hin. Es ist die Musik, die ich in meinem Leben gern hörte. Ich schaue aus dem Fenster in einen frühlingshaft grünen Blätterwald. Alles ist da und gleichzeitig nicht da. Das Meer, die Sonne, die Stadt, der Himmel und die Wolken, mein Zimmer, der Schreibtisch, der Computer …
Da ist das weiße Licht, das alles in sich birgt. Und die Kälte, die mich aber nicht frieren lässt.
Der Tod ist nicht schlimm. Er bettet mich weich und riecht nach dir.

Mittwoch, 9. April 2014

Mittwochs-Weisheit

Wie begegne ich einem Deppen? Am Besten "deppisch".

Dienstag, 8. April 2014

Im Vorzimmer der Verzweiflung


Es gibt Tage, an denen ich mich wie gelähmt fühle. Mir fehlt der Hintern, in den ich reinbeißen kann. Mir fehlt das zweite Augenpaar. Stattdessen absolute Windstille. Kein anderer Atem, kein Lachen. Ich lasse mich von belanglosen TV-Sendungen berieseln und starre Löcher in die Luft. Ich stehe im Vorzimmer der Verzweiflung. Die Sekretärin ist eine alte Jungfer mit müdem Gesichtsausdruck. An der Wand hängt ein Pin-up Kalender. Frau April hat dunkle Haare und dreht mir ihren Arsch zu.
„Haben Sie einen Termin?“ fragt die Sekretärin und mustert mich gelangweilt.
„Nein, nicht wirklich.“
„Nicht wirklich?“
„Gefickt.“
„Ach so.“
Licht und Schatten wechseln in rasantem Tempo. Wolken ziehen über mein Gesicht. Ich stehe nur so da, während alles seinen Gang nimmt. Ich spüre nichts, fast nichts, bin von der Sekretärin leicht angewidert. Eine weit entfernte Stimme in mir fragt sich: Was für ein Leben …? Sie kaut Kaugummi und lächelt, als hätte sie meine Gedanken gelesen und wolle mich verhöhnen.
„Gefickt“, wiederhole ich.
„Die Gefickten müssen warten“, sagt sie gedehnt.
Wie lange warte ich schon? Egal. Zu lange. Es kommt nicht mehr drauf an. Warum hockt da diese abgenutzte, frigide Sekretärin und nicht Frau April? Zu der würde ich mich auf den Schreibtisch setzen …
So war es schon immer. Jeder Gefickte hat sein Vorzimmer. Ganz für sich. Es ist Anfang und Ende.

TV-Tipp:

"Good Will Hunting", 20 Uhr 15, 3sat

Montag, 7. April 2014

Mallorca - Mit dem "Roten Blitz" nach Soller





kurzer Halt an einer Aussichtsplattform





Blick ins Tal





und überall Zitronen- und Orangenbäume





Platz von Soller





Port de Soller

Sonntag, 6. April 2014

Gesprächsschnipsel im Bus


Wenn Alkis über den Alk reden ... in dem Sinne:
"Ein Fläschel Bier - lall - kann nicht schaden."
"Ja, ein bisschen Alkohol im Alter soll ganz gut sein - lall."
"... lall - soll sogar gut für die Gesundheit sein."
"lall - grunz."

TV-Tipp:

"Fargo - Blutiger Schnee", 20 Uhr 14, Tele 5

Samstag, 5. April 2014

Mallorca - Erster Tag


Von meinem Frühstücksplatz konnte ich direkt aufs Meer schauen und hinüber auf die westliche Seite der Bucht, in der Palma liegt. Ich ließ mir Zeit mit dem Kaffeetrinken, blätterte im Reiseführer und betrachtete die anderen Hotelgäste. Da gab es zum Beispiel eine ältere Frau, die ihre junge, islamische Begleiterin (sie trug Kopftuch) zur deutschen Sprache und allem möglichen belehrte. Echt ätzend. Fast jeder Ausspruch von ihr kam oberlehrerhaft rüber. Außerdem saßen da noch einige Ehepaare und eine Gruppe von Radlern. Das Frühstücksbuffet war reichlich und bot für alle Geschmacksrichtungen Auswahl. Ich wählte Käse und Rührei.
An meinem ersten Tag machte ich mich zu Fuß auf den Weg nach Palma - bei herrlichem Sonnenschein. Jahreszeitgemäß lagen die Tagestemperaturen noch knapp unter 20°C, aber das war gerade angenehm für einen solchen Spaziergang. Ich schlenderte die Küstenpromenade entlang. Je nach Position konnte ich noch ziemlich klein Palma sehen. Etwas aus der Kulisse herausragend die weiße Kathedrale. Anfangs waren nur wenige Menschen unterwegs, aber mit der Zeit und der Nähe zu Palma wurde es betriebsamer. Mir fielen die vielen Leute mit ihren Mini-Hunden und die vielen Jogger und Radfahrer auf. Ich machte mir Gedanken über die kleinen Hunde. Wahrscheinlich war es die praktische Reisehundgröße. Einige führten davon gleich mehrere aus.
Immer wieder war ich vom Blick aufs Meer gefesselt, und ich legte ein paar Pausen am Wasser ein, wo ich meine Füße abkühlte und ein paar Muscheln und Steine sammelte.
Am frühen Nachmittag erreichte ich Palma. Die Altstadt ist von kleinen Plätzen, Gassen und schmalen Sträßchen geprägt. Erstmal zwischen den Häuserzeilen, verlor ich bald die Orientierung. Na ja, nicht ganz. Die Sonne stand im Süden, und im Süden lag das Meer. Ich weiß nicht, wo ich überall herumlief. Ab und zu setzte ich mich vor ein Café, holte den Stadtplan raus und rätselte, wo ich mich gerade befand.
Hach, ein prächtiger Tag! – von den Blasen, die ich mir lief und dem Sonnenbrand im Gesicht abgesehen. Die Sonnenmilch hatte ich freilich im Hotelzimmer vergessen. Weil ich nicht faul war, lief ich auch wieder zurück. Der Rückweg kam mir viel weiter vor. Ich sah, wie die Sonne über dem westlichen Rand der Bucht unterging. Unweit meines Hotels setzte ich mich vor ein englisches Sport-Pub. Diese Engländer schrien wie die Affen beim Fußballgucken. Aber das Bier war gut und günstig. Ich ließ die Eindrücke des Tages an meinem geistigen Auge vorüberziehen. Kein Zweifel, es hatten sich Urlaubsgefühle eingestellt.





das da hinten ist Palma





Blick abseits





im Hintergrund die Kathedrale





durch Palmas Gassen





auf dem Rückweg ...

Freitag, 4. April 2014

Mallorca - Ankunft


Auf Hin- und Rückflug saß ich in einem A 320. Vom Gefühl her eine Sardinenbüchse. Das Ein- und Aussteigen dauerte fast so lange wie der Flug. Der Hinflug verging flott, wir holperten in einem Jetstream über die Alpen. Ich sah verwundert auf die weißen Bergspitzen. Es war ein sonniger Reisetag. Komisch – ich flog das erste Mal – irgendwie eine Mischung aus Busfahrt und Riesenrad. Auf dem Flughafen von Palma lief ich endlos lange, bis ich die Gepäckausgabe erreichte. Am Ausgang stand ein Mitarbeiter der Fluggesellschaft, der mir und einem anderen Reisenden ein Taxi zu unseren Hotels organisierte. Inzwischen war es dunkel. Die Fahrt mit dem Taxi dauerte nur wenige Minuten. Mein Hotel lag in Can Caneira, nur wenige Kilometer vom Airport entfernt. Ich stieg zuerst aus und bat den Taxifahrer noch mal ganz genau nachzuschauen, ob ich auch beim richtigen Hotel war. Genervt beteuerte er auf spanisch, dass ich richtig sei. Die Nacht kam mir ungewöhnlich schwarz vor. Es roch merkwürdig. Schwer zu sagen nach was. Ich checkte im Hotel ein und bekam eine Lochkarte als Zimmerschlüssel. Was ich nicht wusste, dass man die Karte in einen Schlitz am Lichtschalter stecken musste, um im Zimmer Strom zu haben. Mein Zimmer lag im vierten Stock – ich flitzte also noch mal runter zum narbengesichtigen Portier, um nachzufragen. Wie sollte ich in einem dunklen Zimmer den Zettel finden und lesen, auf dem natürlich all die Hinweise draufstanden? Mein Zimmer war bescheiden aber ordentlich. Ich packte aus und legte mich ermattet auf die weiche Matratze, wo ich über den seltsamen Geruch nachdachte und bald einschlummerte.
Am nächsten Morgen wachte ich mit der Sonne auf. Ich trat auf den kleinen Balkon und sah erfreut, dass das Meer nur wenige Meter entfernt lag. Es war noch ganz still. Ich streckte mich in der Morgenluft. Der erste Blick vielversprechend. Ich öffnete ein Ankommens-Bier.





Abflug!





Blick vom Balkon meines Hotelzimmers

ein literarisches Tagebuch

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