Was für ein Schweinewetter! Die Nachtdienste sind mal wieder geschafft. Ich verschlief den ganzen Tag. Die Glotze läuft. Die Waschmaschine läuft. Den Rollladen kann ich gleich unten lassen. Ich höre die Nässe draußen. Es gibt nicht viel zu tun. Am Briefkasten war ich schon. War für die Katz. Nicht mal Rechnungen. Leere breitet sich aus. In ihr ein roter Stachel Unruhe. Doch noch aus dem Haus gehen? Nein. Wozu? Gibt`s wenigstens was im Fernsehen? Und was essen heute Abend? Ich habe noch Spaghetti. Aber mit der Soße wird es knapp. Außerdem nur ein Bier. Manchmal wäre es praktisch, wenn ich unten in der Stadt wohnte. Ich bin mein eigener Gefangener. Mich überkommt ein
Gregor Samsa Gefühl *. Jedenfalls in Ansätzen. Ich bin kein Käfer. Noch nicht. Ein flüchtiger Blick in den Spiegel. Zur Ablenkung
die Simpsons im TV. Eigentlich will ich etwas schreiben. An irgendetwas herantasten. Es ist, als würde die Welt immer kleiner werden. Ich in einer Raumkapsel. Und verspüre nicht mal Sehnsucht. Die Welt verschwindet einfach aus dem Blick, als gäbe es sie gar nicht. Total unwichtig. Worüber also schreiben? Null Idee. Leeres Geschwätz im leeren Raum. Ich treibe. Bis mich ein Schwarzes Loch schluckt. Mein eigenes Arschloch.
(* Gregor Samsa ist die Hauptfigur in Kafkas Erzählung
Die Verwandlung)