Montag, 21. November 2011

Kotz

Die Ama rsch zon e


Amazon mahnte wegen einer offenen Rechnung. Als ich von meiner Hausbank den Kontoauszug mit meiner Abbuchung zu Amazon faxte, erhielt ich einen Tag später die lapidare Entschuldigung, dass sich da wohl was überschnitt. Über eine Woche – vom Tag der Überweisung bis zum Eingang bei Amazon – schwebte mein Geld – äh - im luftleeren Raum.
Und wer liest schon gern Mahnungen? Ich bin dahingehend leider ziemlich empfindlich, das heißt: ich kriege so was nicht mehr aus dem Kopf, bis die Angelegenheit geregelt ist. Also, Amazon ist ziemlich schnell mit Mahnungen zugange. Es war nicht das erste Mal, und ich schrieb schließlich, als Amazon endlich den Eingang meiner Zahlung bestätigte, eine wütende Antwort-Mail! Scheiß auf Amazon!
Nein, das schrieb ich nicht so deutlich. Aber ich machte meiner Verärgerung Luft.

Ich kann Euch nicht sagen, wie mich dieser ganze Bank- und Bürokratenscheiß ankotzt! Man soll seine Kontoauszüge, seine Gehaltsabrechnungen und am Besten auch noch seine alten Socken sammeln. Dazu kommt der Schriftverkehr mit Krankenkassen, Rentenkasse Versicherungen etc.
Nicht zu vergessen die GEZ!
Hätte ich keine Zentralheizung, würde ich alles in den Ofen schmeißen. Seit Jahrzehnten hole ich aus dem Briefkasten sowieso zu 99,99% nur noch Rechnungen, Mahnungen und Werbung. Dunkel erinnere ich mich an Zeiten, als ich noch gern den Briefkasten öffnete. Ehrlich – ich bekam mal Liebesbriefe!
Aber Zeiten ändern sich. Das weiß ich auch. Drum habe ich schon seit einigen Jahren Internetanschluss. Ist halt nicht mehr so romantisch. Ich erhalte `ne Menge Mails und verbringe viel Zeit im Netz, so dass ich mich ohne Internet beinahe schon abgeschnitten von der Welt fühle.
Klar, es ist in vieler Hinsicht ziemlich bequem. Gerade das Einkaufen übers Internet.
Oder das Kennenlernen. Von den letzten zehn Beziehungen, die ich hatte, lernte ich acht online kennen.
Trotzdem bin ich lieber vorsichtig. Ich tätige beispielsweise keine Bankgeschäfte vom Computer aus.

Gerade hatte ich also den Scheiß mit Amazon geklärt, kriegte ich einen Brief von meinem Zahnarzt. Eine Zahlungserinnerung. Angeblich war ich ihm noch eine Rate über 3o0 Euro schuldig. Was blieb mir also übrig, als mich über meine Kontoauszüge der letzten achtzehn Monate herzumachen. Ich wurschtelte mich durch die Unterlagen und hätte am liebsten gekotzt – weil ich es hasse! Schließlich hatte ich doch einen korrekten Dauerauftrag bei meiner Bank für die Zahnarzt-Rechnung abgeschlossen! Es kann doch nicht sein, dass die einfach eine Zahlung versiebten.
Im August letzten Jahres wurde nach meinen Kontoauszügen tatsächlich keine Rate an meinen Zahnarzt überwiesen. Aber wieso? Ich hatte mein Konto nicht überzogen. Also Anruf bei meiner Bank: Die konnte allerdings mein Konto nur noch bis September letzten Jahres einsehen …
Ich bin irritiert. Plötzlich habe ich eine Zahlung am Hals, die ich längst als abgehakt erachtete.
Weihnachtsgeld ade, wenn es sich bewahrheitet, dass die Bank die Überweisung per Dauerauftrag einfach einen Monat nicht leistete.

Nein, kein Weltuntergang, aber ich rege mich einmal mehr über diesen ganzen Bank- und Bürokratenscheiß in Deutschland auf. Wahrscheinlich muss man selbst eine kleine spießige Krämerseele sein, um damit gut klar zu kommen.

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