Ich bin gefrustet, denn
ich bekomme meinen Appetit während der Nachtwachen einfach nicht geregelt. Wie oft nehme ich mir vor, mich eine Nacht lang nur von Mineralwasser zu ernähren. Doch stets ist einer meiner ersten Gänge der zum Kühlschrank der Stationsküche, um zu sehen, was vom Abendessen übrig blieb. Na gut, meist finde ich bloß Berge von Leberwurst. Das Brot ist alt und trocken. Trotzdem schmiere ich mir schnell eine Schnitte. Im Zimmer neben der Küche brodelt ein Bewohner mit Tracheastoma wie eine verkalkte Kaffeemaschine. Ich kenne keine Altenpfleger(innen), die in diesen Sachen nicht hartgesotten wären. Zwischen zwei Bissen, wechselt man eben mal schnell eine Windel, putzt einen Hintern, leert Klostühle und Bettpfannen, wischt Erbrochenes weg oder saugt einen Bewohner ab. Der Bewohner neben der Küche muss häufig abgesaugt werden. Der Schleim wird durch einen Absaugschlauch hoch gesogen und zischt in einen Glasbehälter, während der Apparat in tiefem Bass brummt. Dieses Geräusch kriege ich im Leben nicht mehr aus den Ohren. Der Bewohner hustet ...
Ich mache mir noch ein Leberwurstbrot. Auch habe ich noch ein paar Scheiben Käse entdeckt. Freudig teile ich es meinem Kollegen mit. Im TV läuft Dr. House - andere Baustelle. Wir müssen gleich auf den Windelrundgang und schieben uns schnell noch was zwischen die Kiemen.
Eine Nacht ist lang, und zwischen den Rundgängen bleibt genug Zeit, den Kühlschrank zu plündern. Nur noch ein Schokoladenriegel, sage ich mir. Im Erdgeschoss steht ein Süßigkeitenautomat. Dummerweise habe ich Kleingeld. Ich könnte nachts immer essen. Meinem Kollegen geht es nicht anders. Manchmal bin ich den Bewohnern direkt dankbar, wenn sie uns von Klingel zu Klingel scheuchen - treppauf, treppab.
Endlich ist Feierabend, das heißt bei uns Nachtwachen freilich Morgen. Feiermorgen? Noch nie gehört.
Ich schwinge mich auf mein Fahrrad. Ein Kilometer bergan, und ich bin zuhause. Schnell die Klamotten von mir geschmissen, den PC angeschmissen ... und wieder der Gang zum Kühlschrank. Habe ich erstmal angefangen, könnte ich alles zusammenfressen. Gut, dass ich prophylaktisch nie viel einkaufe.
Ich mache mir noch ein Leberwurstbrot. Auch habe ich noch ein paar Scheiben Käse entdeckt. Freudig teile ich es meinem Kollegen mit. Im TV läuft Dr. House - andere Baustelle. Wir müssen gleich auf den Windelrundgang und schieben uns schnell noch was zwischen die Kiemen.
Eine Nacht ist lang, und zwischen den Rundgängen bleibt genug Zeit, den Kühlschrank zu plündern. Nur noch ein Schokoladenriegel, sage ich mir. Im Erdgeschoss steht ein Süßigkeitenautomat. Dummerweise habe ich Kleingeld. Ich könnte nachts immer essen. Meinem Kollegen geht es nicht anders. Manchmal bin ich den Bewohnern direkt dankbar, wenn sie uns von Klingel zu Klingel scheuchen - treppauf, treppab.
Endlich ist Feierabend, das heißt bei uns Nachtwachen freilich Morgen. Feiermorgen? Noch nie gehört.
Ich schwinge mich auf mein Fahrrad. Ein Kilometer bergan, und ich bin zuhause. Schnell die Klamotten von mir geschmissen, den PC angeschmissen ... und wieder der Gang zum Kühlschrank. Habe ich erstmal angefangen, könnte ich alles zusammenfressen. Gut, dass ich prophylaktisch nie viel einkaufe.
bonanzaMARGOT
- 28. Sep. 07, 17:59
- Nach der Nachtwache ist vor der Nachtwache