Umbruch - Aufbruch
Ich hatte meinen ersten Termin beim Arbeitsamt, bzw. bei der Agentur für Arbeit, wie es sich seit geraumer Zeit nennt. O-Ton: Wir sind eine Behörde, wir wenden nur Gesetze an. Die Dame vom Amt müllte mich zu mit Gesetzen und Vorschriften. Wenn man wie ich aus Frustration seinen Job aufgab, was längst überfällig war, ist man nach einer solchen Sitzung noch frustrierter. Fehlt am Ausgang nur ein tiefes dunkles Loch zum Hineinspringen – das wäre, glaube ich, schnell aufgefüllt.
Ich frage mich, wofür ich jahrelang in die Arbeitslosenversicherung einzahlte, wenn ich dann dummerweise nicht in die Gesetze passe …
Okay, eigentlich erwartete ich nichts anderes. Man hofft halt insgeheim, etwas menschlicher behandelt zu werden.
Langsam kann ich die Nachtwachen hinunter zählen, die noch verbleiben. Von der Arbeitsagentur werde ich mir die Freude daran nicht vermiesen lassen. Es war der richtige Schritt – davon bin ich fest überzeugt. Wenn nicht jetzt, wann dann?!
Auch bei meinem Vermieter tat sich etwas. Er packt bereits seine Sachen zum Umzug. Ein Käufer für die Bruchbude ist endlich gefunden. Angeblich muss ich mir keine Sorgen machen. Mein Mietvertrag gilt weiter. Wahrscheinlich werde ich die nächsten Monate ganz alleine im Haus sein. Home allone – HAHA! Da kann ich die Kuh fliegen lassen! Falls ich überhaupt zuhause bin …
Und auch vor dem Haus spielt sich zur Zeit einiges ab. Im Rahmen des Tunnelbauprojektes wurde die Straße für ein paar Wochen wegen der Bauarbeiten komplett gesperrt. Da darum kein Bus fährt, muss ich auf den eingerichteten Ruftaxidienst zurückgreifen, um zum Altenheim zu kommen. Bisher klappte das ganz gut und ist komfortabler als mit dem Bus.
Vieles um mich herum befindet sich im Umbruch, und ich stecke mittendrin.
Nicht zu vergessen meine Liebe – das Wichtigste und Schönste, was mir dieses Jahr widerfuhr.
Tja, und der Sommer ist leider vorbei. Er rauschte nur so – wusch! - vorbei. Mit all den vielen Erlebnissen, den schönen Sonnen- und Urlaubstagen ...
und wenn alle Stricke reißen, breche ich mit dem Feuerwehrauto aus, das seit Wochen unweit meiner Wohnungstür parkt
bonanzaMARGOT
- 04. Sep. 14, 13:32
- Die Arschwischmaschine hat frei
Ach ja, und beim Arbeitsamt ... vor 25 Jahren ging's da hin und wieder noch menschlich zu, da sagte mir noch eine Sachbearbeiterin: Kümmern Sie sich doch in Ruhe erst mal um Ihre Kinder! Wenn man zu viel von sich erzählt hat, das wollten sie gar nicht so genau wissen ... und man wollte ihnen ja auch nicht die Zeit stehlen ... Jetzt kannste das tootaaal vergessen!
Soll ich assoziieren: Zurück zur Quelle? Was bedeutet aber dann in diesem Kontext das Z als letzter Buchstabe im Alpabet?
Aber ich kapiere seit gut fünfzig Jahren, dass es nicht unbedingt darum geht etwas zu kapieren sondern darum, das zu kapieren, was von dir verlangt wird zu kapieren.
Ich entschied mich leider für die falsche Seite.
iging
oder wohnst du in d. oder h.?
endlich kam ich auf z.. ja, über z. kommt nach w., aber muss halt durch ganz h. fahren. das ist wirklich blöde. es gibt aber auch noch eine umleitung, welche die busse fahren ... über die dörfer hintenrum.