steppenhund - 05. Sep. 14, 01:40

Ich wünsche alles Gute bei der Suche nach einem neuen Job. War es nicht so, dass Sie sogar zu einem Ortswechsel bereit gewesen sind?
Die Geschichten mit dem Arbeitsamt sind heutzutage mühsam.
Früher war das anders. Als Studenten -wir waren 4 - mussten wir uns in Bremen im Arbeitsamt bemühen, einen Job zu bekommen, weil unsere geplante Schiffsreise als Matrosen nicht zustande kommen konnte. Die Leute dort waren so freundlich, wie ich es mir gar nicht vorstellen konnte. Alle vier bekamen wir Jobs ganz unterschiedlicher Art. Mit meinem Job habe ich die Familie meiner Frau und später sie selbst kennen gelernt. Und das lief ja ganz gut.
Als ich mit 42 Jahren beim Arbeitsamt vorstellig wurde, - in Wien - waren die Leute auch freundlich, ich bekam auch Termine, aber ich war anscheinend überall überqualifiziert. Nach 9 Monaten bekam ich dann mit eigenen Anstrengungen einen Job. Aber das Klima war schon schlimmer. Heute lese ich Blogs, bei denen ich die Arbeitssuchenden nur bemitleiden kann. - Wenn Sie im gleichen Job wo anders arbeiten wollen, kann ich mir schwer vorstellen, dass es Schwierigkeiten gibt, aber da ist Deutschland wohl anders als Österreich. Im Alterspflegeheim, in dem meine Frau gearbeitet hat, haben sie immer gesucht und gesucht. Aber wie gesagt, alles Gute.

bonanzaMARGOT - 05. Sep. 14, 10:40

hallo steppenhund,
ja, ich kündigte, weil ich eben nicht gleich wieder in meinem job arbeiten wollte, weil ich mich orientieren will, weil ich erstmal abstand zur altenpflege brauche. diese zeit wird mir aber vom arbeitsamt nicht eingeräumt, d.h. nur wenn ich mich in dieser zeit selbst finanziere.
ich kann jetzt noch nicht sagen, wie ich mich in einem vierteljahr entscheide - so lange will ich unbedingt pausieren. arbeitslosengeld bekomme ich aber nur, wenn ich als arbeitssuchend gelte.
natürlich würde ich sehr schnell wieder in einem anderen altenheim einen job finden. dazu brauche ich das arbeitsamt nicht.
ich erwarte mir vom arbeitsamt unterstützung bei meiner beruflichen selbstfindung, z.b. vorschläge zur weiterbildung und umschulung. und natürlich wünsche ich mir solange die zahlung des arbeitslosengeldes - schließlich zahlte ich lange genug in die arbeitslosenversicherung ein, ohne jemals leistungen in anspruch genommen zu haben.
nun sieht es so aus, dass ich mich von einem amtsarzt untersuchen lassen muss, damit man mir abnimmt, dass ich symptome des burnouts habe.

was mir bei meinem ersten besuch gleich auffiel, dass die angestellte im arbeitsamt ein wenig genervt und überlastet erschien. sofort baute sie ein druckszenario auf, als wäre ich gegenüber ihnen in einer bringschuld - von beratung, menschlichkeit bzw. verständnis für meine situation keine spur. psychologisch erschien mir die dame wenig geschult. sie kannte sich nur in den gesetzen aus.
steppenhund - 05. Sep. 14, 10:50

Ich finde jetzt den Test nicht, aber im Internet kursiert ein Test auf Depression, den die meisten Ärzte verwenden. (Hinsichtlich der Fragen) Burnout wird zur Zeit ja noch als ein Unterkapitel der Depression gehandelt. Es ist also gut, zu wissen, was so die typischen Antworten sind.
Im Prinzip sollte es reichen, wenn Du dem Arzt einen Auszug deines Blogs zeigen würdest. Da müsste er beginnendes Burnout auf Anhieb erkennen. Aber das hängt halt sehr stark vom Arzt, speziell einem Amtsarzt ab. Die gehen ja von vornherein davon aus, dass Du ein Drückeberger sein musst :(
steppenhund - 05. Sep. 14, 10:56

http://www.depressionen-depression.net/goldberg/goldberg-test.htm

Ich glaube, das war der Test, den ich einmal gemacht habe. Allerdings habe ich ihn erst sechs Monate, nachdem ich von der Ärztin krank geschrieben war, gemacht.
Damals war ich an der Untergrenze der leichten Depression. (Immerhin stand ich bereits 6 Monate unter Medikation, mit der ich dann aufhörte.)
bonanzaMARGOT - 05. Sep. 14, 11:00

ich muss mich da, glaube ich, nicht sonderlich verstellen.
egal, was dieser amtsarzt diagnostiziert - ich ziehe mein ding so oder so durch.
nun sammele ich halt ein paar erfahrungen mit dieser agentur für arbeit - auch wenn es nicht gerade angenehme sind. aber es gibt ja z.b. auch zahnärzte und noch andere unangenehme sachen, die man im leben in kauf nehmen muss. sowieso lernt man nie aus. und dann gibt`s noch den spruch: was einen nicht umbringt, macht einen härter. besser man ist nicht so empfindlich und nimmt nicht alles persönlich. sonst kriegt man von diesem system ernsthaft depressionen. ach so, ich bin ja schon depressiv ... tz tz tz.
bonanzaMARGOT - 05. Sep. 14, 11:02

danke für den link, steppenhund!

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