Es gibt so etwas wie eine "tödliche Beleidigung". In vielen Eheratgebern wird erwähnt, dass Streiten durchaus gut ist, aber beim Streit bestimmte Regeln eingehalten werden müssen. Die eine wesentliche Regel betrifft das, was man sagen darf, ohne den anderen essentiell zu verletzen. Oft bezieht sich die Verletzung ja nicht einmal auf das Streitthema, sondern man will den anderen treffen - und zwar so, dass es schmerzt. Vielleicht auch deswegen, weil man sich selbst verletzt fühlt.
Um zu berücksichtigen, dass man nicht stärker verletzt, als es der Beziehung gut tut, benötigt es Taktgefühl. Dieses ist bei verschiedenen Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt.
-
Ich habe den ersten Ehekrach erst mit dreißig bei einem bekannten Ehepaar erlebt. Ich war schockiert, was sich die beiden im Beisein anderer Bekannter an den Kopf geworfen haben. Ich habe mich gefragt, wie die überhaupt zusammenleben konnten. Konnten sie auch nicht, ein Jahr spätger waren sie geschieden.
-
Meine Eltern haben ihre Ehekrachs immer unter Verschluss gehalten. Meine Schwester bekam schon etwas mit, ich nicht.
-
Ich bin selbst kein Musterbeispiel. Allerdings haben wir uns sehr selten gestritten und auch nie vor den Kindern.
Nun, in genau einem Monat feiern wir den 40. Hochzeitstag. Mittlerweile sehe ich das schon fast als Leistung an.
-
Und was die Liebe angeht: die sieht heute sicher anders aus als vor 40 Jahren, doch die Gefühlswelt ist sehr reichhaltig. Und da zählt Vertrauen genauso stark wie Vertrautheit, Zärtlichkeit wie Verständnis.
Und letztlich ist es schön, wenn man die Handlungen eines anderen für gut befinden kann und dabei denkt, Teil davon zu sein.
taktgefühl, steppenhund, ist eine sache, die ... viel empathie voraussetzt. leider kann taktgefühl im sinne von diplomatie auch heuchlerische züge annehmen.
wir kommen allgemein nicht ohne anstandsregeln in unserer gesellschaft aus. das gilt für das private sowie für das öffentliche leben.
mein empfinden ist, dass liebe neben dem taktgefühl auch von ehrlichkeit geprägt sein sollte. und hier kommen wir schon zum konflikt: denn ehrlichkeit ist nicht immer taktvoll. ehrlichkeit kann verletzen. sowieso in einer gefühlsaufwallung.
menschen sind emotionale wesen. mehr emotional wenigstens in liebesangelegenheiten als vernunftgeprägt. es ist ein ziemlich schwieriges hin und her zwischen liebenden, wenn ihre beziehung ins schwanken gerät.
man kann es mit einem virus vergleichen, der den körper befällt ... es gibt dabei keine schuld des einen oder anderen, denn der virus kommt früher oder später aus dem leben selbst.
man durchleidet dann entweder zusammen diese "krankheit" und arbeitet an der genesung, oder man kapituliert ... und jeder geht wieder seiner wege.
alte ehepaare sind kaum noch in der lage dazu. sie sind viel zu verwachsen miteinander. mache dir also keine gedanken. ich gönne dir das.
es hat ja auch was ungemein beruhigendes.
wie du es sagst: man ist teil von etwas. und das ist ja auch der punkt, mit dem ich hadere, weil ich auch gern ein solches zuhause hätte ... aber mich mit den damit einhergehenden einschränkungen schwer abfinden kann.
apropos: bereits ein eheratgeber, den ich befolgen soll, würde mich von der ehe abhalten. das wäre so, als wolle mir jemand vorschreiben, wie ich mir am besten einen runterhole.
quark. aber okay, es gibt menschen, die von ihrer schulzeit derart geprägt sind, dass sie ohne pädagogische betreuung in allen lebensbereichen nicht mehr auskommen - und auch nicht auskommen wollen. so entstand ein ganzer wald von therapie und sonstigen angeboten, der die menschen mehr verunsichert, als dass er sie autark ihre probleme angehen lässt.
was meinst du mit "tödlicher beleidigung"?
mal davon abgesehen, dass ich keine beleidigung als tödlich ansehe ... ich verstehe nicht den zusammenhang hinsichtlich des themas bzw. meines beitrags.
eine meinung verfechten heißt, seine meinung gegenüber angriffen anderer meinungsschwangeren menschen argumentativ und wegen mir auch mit rhetorischen mitteln zu verteitigen.
dagegen ist doch nichts zu sagen? viele medien leben von solchen diskursen.
In dieser Formulierung entdecke ich ein mangelndes Bewusstsein gegenüber den eigenen Argumenten. Und ich wollte es nicht so deutlich ausdrücken. Aber Sie vermissen relativ häufig notwendiges Taktgefühl. (Zumindest nach meinem Gefühl)
ich sehe hier im kontext keine überschreitung irgendeines taktgefühls. ich erkenne auch kein mangelndes bewusstsein gegenüber meinen eigenen argumenten. vorwürfe diesbezüglich erbitte ich mir wesentlich besser ausgeführt, bevor ich darauf näher eingehe, steppenhund.
nach deinem gefühl - das ist okay, hat aber keinen argumentativen stellenwert.
Um zu berücksichtigen, dass man nicht stärker verletzt, als es der Beziehung gut tut, benötigt es Taktgefühl. Dieses ist bei verschiedenen Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt.
-
Ich habe den ersten Ehekrach erst mit dreißig bei einem bekannten Ehepaar erlebt. Ich war schockiert, was sich die beiden im Beisein anderer Bekannter an den Kopf geworfen haben. Ich habe mich gefragt, wie die überhaupt zusammenleben konnten. Konnten sie auch nicht, ein Jahr spätger waren sie geschieden.
-
Meine Eltern haben ihre Ehekrachs immer unter Verschluss gehalten. Meine Schwester bekam schon etwas mit, ich nicht.
-
Ich bin selbst kein Musterbeispiel. Allerdings haben wir uns sehr selten gestritten und auch nie vor den Kindern.
Nun, in genau einem Monat feiern wir den 40. Hochzeitstag. Mittlerweile sehe ich das schon fast als Leistung an.
-
Und was die Liebe angeht: die sieht heute sicher anders aus als vor 40 Jahren, doch die Gefühlswelt ist sehr reichhaltig. Und da zählt Vertrauen genauso stark wie Vertrautheit, Zärtlichkeit wie Verständnis.
Und letztlich ist es schön, wenn man die Handlungen eines anderen für gut befinden kann und dabei denkt, Teil davon zu sein.
wir kommen allgemein nicht ohne anstandsregeln in unserer gesellschaft aus. das gilt für das private sowie für das öffentliche leben.
mein empfinden ist, dass liebe neben dem taktgefühl auch von ehrlichkeit geprägt sein sollte. und hier kommen wir schon zum konflikt: denn ehrlichkeit ist nicht immer taktvoll. ehrlichkeit kann verletzen. sowieso in einer gefühlsaufwallung.
menschen sind emotionale wesen. mehr emotional wenigstens in liebesangelegenheiten als vernunftgeprägt. es ist ein ziemlich schwieriges hin und her zwischen liebenden, wenn ihre beziehung ins schwanken gerät.
man kann es mit einem virus vergleichen, der den körper befällt ... es gibt dabei keine schuld des einen oder anderen, denn der virus kommt früher oder später aus dem leben selbst.
man durchleidet dann entweder zusammen diese "krankheit" und arbeitet an der genesung, oder man kapituliert ... und jeder geht wieder seiner wege.
alte ehepaare sind kaum noch in der lage dazu. sie sind viel zu verwachsen miteinander. mache dir also keine gedanken. ich gönne dir das.
es hat ja auch was ungemein beruhigendes.
wie du es sagst: man ist teil von etwas. und das ist ja auch der punkt, mit dem ich hadere, weil ich auch gern ein solches zuhause hätte ... aber mich mit den damit einhergehenden einschränkungen schwer abfinden kann.
quark. aber okay, es gibt menschen, die von ihrer schulzeit derart geprägt sind, dass sie ohne pädagogische betreuung in allen lebensbereichen nicht mehr auskommen - und auch nicht auskommen wollen. so entstand ein ganzer wald von therapie und sonstigen angeboten, der die menschen mehr verunsichert, als dass er sie autark ihre probleme angehen lässt.
was meinst du mit "tödlicher beleidigung"?
Antwort an die Pendlerin
dagegen ist doch nichts zu sagen? viele medien leben von solchen diskursen.
In dieser Formulierung entdecke ich ein mangelndes Bewusstsein gegenüber den eigenen Argumenten. Und ich wollte es nicht so deutlich ausdrücken. Aber Sie vermissen relativ häufig notwendiges Taktgefühl. (Zumindest nach meinem Gefühl)
nach deinem gefühl - das ist okay, hat aber keinen argumentativen stellenwert.