Lange-Weile - 12. Dez. 09, 13:36

Goliath gegen David

Hallo Bo.,

diese Frage hab ich mir nicht gestellt, zumindest nicht so kritisch, wie du sie hinterfragst.

Ich gehe an deine Fragestellung vielleicht etwas anders heran. "Wie weit ist das System der Gesellschaft oder anderer Menschen schon in mir eingedrungen, dass es meine eigenen Träume überschreiben kann?"

Dabei erinnere ich mich an einen schrecklichen Moment, der mir aber gleichzietig ein neues Bewußtsein zeigte, dass sich vielleicht nur unter besonders schwierigen Bedingungen entwickeln kann. Ich geriet damals in diese schwierige Lage, weil in den Traum einer anderen Person nicht erfüllte.

Ich saß zusammengekauert in der Ecke eines dunklen Zimmers und hatte nur noch Angst um mein Leben. Die Bedrohung stand vor der Tür des Zimmers in dem ich saß. Sie wollte nicht nur mein Leben, nein, sie wollte meine Seele, sie ausbrennen und zertreten, damit sie bestenfalls als Dreck in der Schuhsohle haften bleibt. Obwohl nicht gläubig, betete ich zu Gott, er möge mich mit einem Knall aus dieser Situation retten. Doch er tat es nicht, statt dessen wartete die Bedrohung vor der Tür auf eine Kurzschlußhandlung von mir.. Ich sollte panisch vor Angst und hysterisch aus dem Fenster springen, dann wäre der ganz Spuk vorbei - der Kampf um Erzeihungsrecht der Kinder entschieden.

Die körperlichen Konstitutionen paßten auf Goliath und David, wobei die Rolle von David in diesem Spuk auf meinen Leib geschreiben war.

Die Erwartungen der Bedrohung wurden von mir nicht erfüllt und die Erwartungen von mir an Gott auch nicht und so saß ich noch viele Stunden zusammengekauert und voller Angst in einem Zimmer mit zwei Ausgangsmöglichkeiten. Zur rechten die Tür, hinter der die Bedrohnung stand und zur linken, das Fenster im oberen Stcokwerk. Damals dachte ich "Ich weiß nicht warum mir das jetzt geschieht. Aber für irgendetwas wird es gut sein und irgendwann ist jeder Spuk vorbei, wie auch jedes Leben einmal zu Ende geht"und ich verharrte in der Klemme, in der ich saß, verbrannte meine Angst, ohne mich aufzugeben und setzte auf Zeit.

Heut frage ich mich, warum ich das damals aushielt, aber irgend eine Kraft muß mich über Wasser gehalten haben, vielleicht waren es meine Träume vom Leben, die unerfüllt geblieben wären, hätte ich resigniert.

Nach Jahrzehnten meiner Kinderträume verfolge ich den alten Traum - ich wollte damals Lehrerin werden - erst heut. und werde Yogalehrerin und damit hab ich meinem Platz im Leben endlich gefunden. Als ich das erkannte, war das ein bewegender Moment für mich und ich erkannte, dass sich der Kampf damals gelohnt hatte und dass die Klemme von damals - ich hatte mich ja selbst in sie hinein manövriert - mir eine andere Blickrichtung auf mein eigenes Leben gab.

Gruß LaWe

bonanzaMARGOT - 13. Dez. 09, 16:05

ja, manchmal lösen sich dinge/situationen erst im nachhinein, viele jahre später, rückblickend auf. oder wenigstens kommt es uns so vor. wir sehen plötzlich einen sinn. aber natürlich könnte auch alles zufall sein, oder? nur dann wäre die geschichte nicht so schön rund und ermutigend. wir menschen sind hoffnungswesen ...

was die gesellschaftliche infiltration angeht: äußerlich musste ich mich wohl schon verbiegen - wie ein baum, der im wind steht - doch innerlich bin ich ziemlich unverrückbar. jedenfalls bilde ich mir das ein.
auch ich erlebte viele situationen, wo ich mich heute frage: wie habe ich es nur ausgehalten? war ich das??
irgendetwas ist in mir, was mich führt, was mich aushalten läßt ...
oft ist man stärker, als man glaubt. mit der zeit sammelt sich ein ganz schöner "lebensschatz" an, und die leidvollen erfahrungen gehören selbstverständlich dazu.

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