Lasst uns mondreisen

Aus Geschichte werden Geschichten, um so länger sie zurück liegt. Die Mondlandung ist nun auch schon 40 Jahre her. Ich erinnere mich, wie wir von den Eltern aus dem Bett geholt wurden, um uns die spannenden Momente im TV anschauen zu können. Damals noch Schwarz-Weiß. Solche nächtlichen oder frühmorgendlichen Fernsehsitzungen gab es sonst nur bei Kämpfen von Mohammed Ali. Ich weiß nicht mehr, was mein Kinderherz fühlte. Jedenfalls war es ungeheuer wichtig, etwas einmaliges. Wir konnten gar nicht fassen, dass Menschen wirklich auf dem Mond spazierten. Es war auch das erste Mal, dass wir die Erde einfach als Planeten sahen - eine Kugel, auf deren Oberfläche unser Leben, unser Alltag, unsere Kriege stattfinden, einfach alles. Ich konnte es nicht begreifen, und ich weiß nicht, ob es die Erwachsenen begriffen. Vielleicht wären wir heute eher bereit zu verstehen, was es bedeutet, auf dem Mond zu landen, und die Erde auf- und untergehen zu sehen.
Ich überlege, ob ich den Mond vermissen würde, wenn er nicht mehr da wäre. Wie oft schaue ich noch in den Himmel zu den Sternen und suche den Mond? Die Dinge verlieren im Laufe des Lebens an Faszination. Man muss sie mit der Phantasie wieder aufpäppeln in unserer rationalen, technokratischen Welt. Man gewöhnt sich an ganz absurde Sachen - wie die Schwerkraft, oder wie den Krieg, oder wie die Liebe. Wir müssen mal wieder zum Mond fliegen. Ich meine damit nicht nur den Trabanten, der unsere wunderschöne Erde umkreist, sondern ich meine "die Mondreise" sinnbildlich, um die Wunder und die Dinge des Lebens nicht im Sumpf des Alltags zu verlieren - wieder Kind sein und den Mond und alles um sich neugierig betrachten ... Schaffen wir das, oder sind wir bereits auf dem entscheidenden Auge blind?

Lange-Weile - 22. Jul. 09, 15:29

die kindliche Natur


bleibt ja zum Glück erhalten - ist vielleicht im Laufe des Lebens nur verlegt worden.




Sogar die Prinzen haben sich dem Mann im Mond zugewendet.

Gruß LaWe


bonanzaMARGOT - 23. Jul. 09, 07:37

hi lawe,
man muss ja nicht wieder zum kind werden - das wäre affektiert, künstlich. es geht um die phantasie, die unverdorbene phantasie und die freiheit, ganz naive fragen zu stellen - wie: wo wohnt gott?
oder: warum gibt es überhaupt etwas?

wir erwachsenen tun so gern furchtbar erwachsen, ernsthaft und abgeklärt. in wirklichkeit sind wir nur fassadenkünstler.
Lange-Weile - 24. Jul. 09, 01:33

mit den Kind für immer verbunden

Hallo Bo.,

ja...ständigt das Leben hinterfragen und das mit kindlicher Natur. Die kindliche Natur kennt noch keine Fassaden und in den Kinder kann man j anoch unkaschiertet Natur den Menschen sehen.

Der Erwachsene hat sich Mittel geschaffen, damit man die wahren Absichten seines Handeln nicht erkennt. Das hatte etwas mit dem Moralvorstellungen der unterschiedlichen Zeiten zu tun "Was sollen die Leute von uns denken?" war damals der Schlüsselsatz.

Das Maskerade ist vielleicht auch ein Schutz - die Kinder haben den Schutz ja durch das Elterhaus - vor Angriffen auf die Seele.

Dann gibt es Menschen, die sind mit ihrer Maskerade schon so verwachsen, dass sie sie nicht mehr lösen könne, ohne sich dabei entblößt zu fühlen.

Mit meinen Yogafrauen arbeitet ich ab und zu mal spielerisch und sie entdecken dabei wieder ihre kindliche Natur, ohne dabei kindisch zu sein.

Im Grunde sollte jeder Mensch mit seiner kindlichen Natur für immer verbunden sein, denn sie ist ja die Basis für den erwachsenen Menschen.

Die Welt wieder mit Kinderaugen sehen, erfahren und wahrzunehmen durchläuft der Mensch in seinem Leben noch mal als Eltern und später als Großeltern noch einmal ;-)

Ich wünsche dir eine ruhige Nacht in deinem Job

Gruß LaWe
bonanzaMARGOT - 24. Jul. 09, 17:11

Ich habe nichts gegen das Erwachsen-Sein, wenn man nicht zu erwachsen tut. Kindisch muss man auch ab und zu noch sein können. Es kommt immer auf den Kontext an. Wir sind da als Menschen auch ganz unterschiedlich veranlagt. Eigentlich liebe ich alle Menschen, egal wie sie sind - ich sehe sie nackt als Menschen, möglichst unabhängig von ihrer Funktion und Stellung. Es wird zum Problem, wenn meine Ehre oder gar meine Existenz von anderen bedroht wird. Ich fühle mich dann ratlos, weil ich auf dasselbe schlechte Niveau nicht rutschen will. Trotzdem will ich nicht alles über mich ergehen lassen.

Man kommt wohl nicht um den Kampf drumrum.
Auf dem Mond könnte vielleicht alles anders sein. Man darf von der besseren Welt träumen.
fata morgana - 22. Jul. 09, 16:45

der mond ist in den nächten mein ständiger begleiter.

wie oft komme ich, bei meiner nächtlichen arbeit, am fenster vorbei und für ein paar augenblicke fühle ich mich nicht 'allein'. sein anblick hat für mich etwas vertrautes, beständiges, der nacht-den-schrecken-nehmendes...

bonanzaMARGOT - 23. Jul. 09, 07:40

ja,

wenn ich den mond sehe, zieht er meine blicke magisch an.
es ist ein irres gefühl. er zieht mich einfach in seinen bann.
nömix - 19. Feb. 10, 12:09

Pardon, aber: wer auf dem Mond landet, sieht die Erde nie auf- oder untergehen – sondern immer an der gleichen Stelle ;)

bonanzaMARGOT - 19. Feb. 10, 17:45

ö - nöö - nömix

- wenn ich auf der mondoberfläche auf die erde zu wandle, geht sie vor meinen augen auf.
ebenso kann ich z.b. auf der erde in den sonnenaufgang hinein fliegen, wenn ich den tag nicht abwarten kann.

als ich meinen beitrag schrieb, war ich einfach von der perspektive fasziniert, wie sich die erde vom mond aus gesehen darstellen kann, wenn man auf der der erde zugewandten seite des mondes wandelt.

danke für dein interesse an meinem beitrag und den hinweis, dass der mond zwar die erde umkreist, sich aber nicht unter ihr (wie die erde unter der sonne) wegdreht.

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