Die Abmahnung
Liebe Leute, werdet nur nicht Altenpfleger, außer ihr seid altruistisch (u.o. masochistisch) veranlagt. Ich erinnere mich noch gut, wie mir eine alte Kollegin vor 20 Jahren sagte: "In unserem Job stehst du stets mit einem Bein im Gefängnis." Und mit der PDL diskutierte ich vor Jahren auf einer Betriebsfeier, wie viel Engagement und Selbstaufgabe von einem Altenpfleger zu erwarten sei. Sie vertrat die Meinung, man müsse, wenn ein Engpass besteht, selbst mit dem Kopf unterm Arm noch zur Arbeit erscheinen. Ich erwiderte, wir seien doch nicht Soldaten an der Front!
Heute, an einem meiner letzten Urlaubstage, bekam ich Post von meinem Arbeitgeber. Inhalt war eine Abmahnung. Zur Vorgeschichte: Vor einem Monat stürzte eine Bewohnerin unglücklich in meiner Nacht. Ich fand sie beim 2. Rundgang blutüberströmt vor ihrem Bett. Dummerweise hatte ich am Abend vorher beim 1. Rundgang vergessen, ihr Zimmer zu kontrollieren; und so war die arme Frau viele Stunden hilflos, da das Unglück sich wohl bereits am Vorabend ereignet hatte. Ihr könnt euch vorstellen, was für Vorwürfe ich mir machte ... Ich war von "Klingeln" anderer Bewohner abgelenkt gewesen und vergaß danach ganz die Ecke zu kontrollieren, in welcher die betroffene Bewohnerin ihr Zimmer hat. Bei ihr war pflegerisch in der Nacht nichts zu machen, und so entdeckte ich die Misere erst in den Morgenstunden beim 2. Rundgang.
Glücklicherweise erholte sich die Bewohnerin inzwischen wieder. Sie hatte viel Blut verloren, und ihr Leben stand anfangs auf der Kippe. Ihr könnt mir glauben, dass ich mich ziemlich mies fühlte (noch mies fühle, wenn ich an diese Nacht zurück denke).
Wie ich in einem meiner Beiträge vor ca. drei Monaten schrieb http://abendglueck.twoday.net/stories/5590956/, müssen wir wegen gesunkener Bewohnerzahlen die Nächte seit 01.05.09 alleine arbeiten. Das macht die Organisation der anfallenden Arbeiten nicht gerade leicht, zumal wenn es viel klingelt. Ich glaube, der Fehler wäre nicht passiert, wenn wir noch zu Zweit in der Nacht gewesen wären. Nein, ich möchte damit gar nichts entschuldigen. Ich stehe zu meiner Verantwortung und schrieb meinem Arbeitgeber, bevor ich in Urlaub fuhr, die gewünschte Stellungnahme zu den Ereignissen.
Über die Abmahnung ärgere ich mich, weil mir darin einfach alles aufgeschultert wird. Wie sieht es denn mit der Verantwortung meiner Vorgesetzten aus, die von heute auf morgen quasi übergangslos den Nachtdienst mit nur einer Wache einführten? Wie sieht es mit deren Verantwortung aus, wenn sie weglaufgefährdete Menschen aufnehmen, woraufhin in den letzten Jahren zwei Bewohner zu Tode kamen? Ich erfuhr keinerlei (psychische) Unterstützung nach der verhängnisvollen Nacht, obwohl ich moralisch, wie sich jeder vorstellen kann, ziemlich in den Seilen hing. Stattdessen flatterte diese Abmahnung herein und versüßt mir nun den Rest meines Urlaubs.
Ja, als Altenpfleger stehst du an der Front. Sie verheizen dich. Wenn du versagst, kriegst du von den Vorgesetzten in den Arsch getreten oder wirst ausgetauscht. Was du bisher für die alten Menschen und das Altenheim geleistet hast, zählt nicht.
Die Arschwischmaschine ist zurück in der Realität.
Heute, an einem meiner letzten Urlaubstage, bekam ich Post von meinem Arbeitgeber. Inhalt war eine Abmahnung. Zur Vorgeschichte: Vor einem Monat stürzte eine Bewohnerin unglücklich in meiner Nacht. Ich fand sie beim 2. Rundgang blutüberströmt vor ihrem Bett. Dummerweise hatte ich am Abend vorher beim 1. Rundgang vergessen, ihr Zimmer zu kontrollieren; und so war die arme Frau viele Stunden hilflos, da das Unglück sich wohl bereits am Vorabend ereignet hatte. Ihr könnt euch vorstellen, was für Vorwürfe ich mir machte ... Ich war von "Klingeln" anderer Bewohner abgelenkt gewesen und vergaß danach ganz die Ecke zu kontrollieren, in welcher die betroffene Bewohnerin ihr Zimmer hat. Bei ihr war pflegerisch in der Nacht nichts zu machen, und so entdeckte ich die Misere erst in den Morgenstunden beim 2. Rundgang.
Glücklicherweise erholte sich die Bewohnerin inzwischen wieder. Sie hatte viel Blut verloren, und ihr Leben stand anfangs auf der Kippe. Ihr könnt mir glauben, dass ich mich ziemlich mies fühlte (noch mies fühle, wenn ich an diese Nacht zurück denke).
Wie ich in einem meiner Beiträge vor ca. drei Monaten schrieb http://abendglueck.twoday.net/stories/5590956/, müssen wir wegen gesunkener Bewohnerzahlen die Nächte seit 01.05.09 alleine arbeiten. Das macht die Organisation der anfallenden Arbeiten nicht gerade leicht, zumal wenn es viel klingelt. Ich glaube, der Fehler wäre nicht passiert, wenn wir noch zu Zweit in der Nacht gewesen wären. Nein, ich möchte damit gar nichts entschuldigen. Ich stehe zu meiner Verantwortung und schrieb meinem Arbeitgeber, bevor ich in Urlaub fuhr, die gewünschte Stellungnahme zu den Ereignissen.
Über die Abmahnung ärgere ich mich, weil mir darin einfach alles aufgeschultert wird. Wie sieht es denn mit der Verantwortung meiner Vorgesetzten aus, die von heute auf morgen quasi übergangslos den Nachtdienst mit nur einer Wache einführten? Wie sieht es mit deren Verantwortung aus, wenn sie weglaufgefährdete Menschen aufnehmen, woraufhin in den letzten Jahren zwei Bewohner zu Tode kamen? Ich erfuhr keinerlei (psychische) Unterstützung nach der verhängnisvollen Nacht, obwohl ich moralisch, wie sich jeder vorstellen kann, ziemlich in den Seilen hing. Stattdessen flatterte diese Abmahnung herein und versüßt mir nun den Rest meines Urlaubs.
Ja, als Altenpfleger stehst du an der Front. Sie verheizen dich. Wenn du versagst, kriegst du von den Vorgesetzten in den Arsch getreten oder wirst ausgetauscht. Was du bisher für die alten Menschen und das Altenheim geleistet hast, zählt nicht.
Die Arschwischmaschine ist zurück in der Realität.
bonanzaMARGOT
- 26. Jun. 09, 12:52
- Nach der Nachtwache ist vor der Nachtwache
ich glaub, das ist in unseren jobs leider immer so. von vorgesetzten gelobt wird man so gut wie nie, kritisiert immer sehr schnell. das system stellt sich kaum in frage, "schuld" wird immer nach unten abgewälzt.
und genau diese mangelnde fehlerkultur führt dazu, dass wir fehler vertuschen, weil wir die konsequenzen fürchten (abmahnungen, strafen, etc.) anstatt dass sie anständig analysiert werden und wir und das gesamte system daraus lernen kann.
das problem ist nur, dass die da oben sich offensichtlich nie in frage stellen.
danke für deine antwort, testsiegerin.
ist es die hierarchie? es sieht ja immer so aus, als ob diejenigen, die oben stehen weniger hinterfragbar sind als die, die ganz vorne (an der front) ihre arbeit leisten. das ist ein problem in der pädagogik, und das ist ein problem im fehlermanagement. eine lösung aus der misere sehe ich nur in einem nachträglichen ausgleich der zugemessenen macht, was wir ja bereits durch die gewaltenteilung im staat vollzogen haben und gesellschaftlich z.b. durch gewerkschaftseinrichtungen zu erreichen versuchen.
dummerweise ist uns scheinbar nicht wirklich klar, was es für den zivilisierten fortbestand unserer gesellschaft bedeutet, dass demokratie wirklich ein vorallem problem-/realitätsnahes mitspracherecht sein muss - was nur mit gleichem respekt durch alle gesellschaftsschichten und hierarchien im besten sinne funktionieren kann.
die zeichen unserer zeit stehen auf sturm. das können auch die medien mit ihren immer doofer werdenden programmen nicht verdrängen. in spätestens 2-3 generationen wird es eine entscheidende bewährungsprobe für unsere zivilisation geben. dann wird sich herausstellen, ob wir menschen bereit sind, (menschliche) ideale für eine gerechte zukunft für alle auf diesem planeten wirklich nachhaltig zu verinnerlichen.
grüner Tisch
schlimm das Ganze für dich, weil du dich mit Selbstvorwürfen quälst und dein Vorgesetzter diese "Nummer" dir allein unterjubeln will. Denn bevor der 2. Pfleger pro Nachtschicht gestrichen würde.
Wann haben wir die Grenzen der Blastbarkeit erreicht und ab wann wird sie überschritten? Wegen Überlastungen ist ein großer Teil der arbeitenden Bevölkerung schon krank - so berichteten die Medien vor ein paar Wochen.
Wann kommen endlich Gesetze, die das klar in Sinne des Arbeitsnehmer regeln.
Denn was und wie es heut in vielen Bereichen läuft läßt sich gut unter die Kategorie" Ausbeutung des Menschen durch den Menschen" unterordnen. Es haben sich nur die Methoden geändert, denn du findest in deinem Rücken keine Aufseher mit Peitsche mehr und doch läuft es fast darauf hinaus.
Wenn ich mir die Entwicklung der letzten 20 Jahre in unserer Wirtschaft ansehen - sie ist ja schon arg aus dem Gleichgewicht - da stelle ich mir die Frage, wann alles zum kippen kommt oder es partiell zum kippen kommt. Mit der Finanzkrise waren wir schon nah dran - aber was muß noch passieren ?
Mein Freundin - sie ist eine gelehrte und erfahrene Erzieherin - hat ihren Beruf einfach an den Nagel gehängt. Sie war dem Druck nicht mehr gewachsen, der auf sie lastete. Es hatte sie krank gemacht und das weil eine Überlastung des Personals von "oben" gar nicht in Betracht gezogen wird. Und wenn da ein Kind auf die Nase fällt und sie hatte grad einem der anderen 17 Klein-Kindern - die sie lt. Schlüssel von der Stadt allein beaufsichtigen kann - ihre Nase zuwendet, hat sie ein Problem und im schlimmsten Fall eine Anzeige am Hals. Sie war wegen so einer "banalen" Sache schon nah dran und danach zog sie sich aus dem Beruf zurück.
Damit will ich sagen, dass viele Entscheidungen heut vom "grünen Tisch" aus gemacht werden und die Entscheidungsträger haben die Verbindung zur ""Front" verloren. Bisher haben immer die "hohen Herren" die Wirtschaft versämmelt. Mein Vater erlebte 2 Zusammenbrüche von Wirtschaftssysteme, vor meinen Augen ist auch ein Wirtschaftssystem zusammengebraochen und was auf uns wartet, läßt sich logisch ganz gut weiter leiten.
Das ungeschriebene Gesetz "Der kleine Mann ist immer dran" wird sicher noch weiter Bestand haben.
Gruß LaWe
der kleine mann ist in jedem fall der arsch. er ist der arsch, wenn die politiker mist bauen und die steuern erhöhen; er ist der arsch, wenn man ihm ein kernkraftwerk vor die nase setzt; er ist der arsch, wenn er im gesundheitssystem noch und nöcher drauf zahlen muss; er ist der arsch, wenn ein arzt einen kunstfehler begeht; er ist der arsch, wenn die manager das unternehmen, in dem er sich seit jahren den arsch aufreißt, an die wand fahren; er ist der arsch, wenn er den mund aufmacht ...; er ist der arsch, wenn er mal nicht perfekt funktioniert; er ist der arsch, wenn er dann mit fünfzig, krank geschuftet und demoralisiert auf der straße sitzt.
im pflegeberuf und auch in anderen berufen, wo man über viele schutzbefohlene die aufsicht hat, sind der druck und die verantwortung ungeheuer groß, zumal, wenn man ganz alleine zuständig ist. eigentlich ist es nur eine frage der zeit, dass irgendein mist passiert.
nehmen wir in meinem fall an, dass ich gleich nach der übergabe 21 uhr in das zimmer der bewohnerin geschaut hätte - sie stürzte nach ihrer aussage kurze zeit später - wäre mir nichts vorzuwerfen gewesen. nun war ich so ehrlich, und gab reumütig zu, dass ich in einem moment der überbelastung bzw. hektik, eine ecke des hauses vergaß zu kontrollieren; eine ecke, die leicht zu vergessen ist, weil man dort keinerlei pflegerische aufgaben zu erledigen hat. von den damen und herren "da oben" war niemand in dieser nacht dabei; keine sau kann sich vorstellen, wie geschockt ich war, als ich am morgen die arme frau in ihrem blut liegend fand ...
man sagte einfach: in seiner stellungnahme räumte er ein, dass er nicht in das zimmer schaute, was aber zu seinen pflichten gehört; und deswegen wird er abgemahnt und beim nächsten fehler entlassen! niemanden interessiert dabei wirklich die näheren umstände. ich habe versagt ...; oder, wie einige kollegen sagen: pech gehabt!
es ist nicht einfach unter solchen bedingungen, wieder unbefangen und engagiert am arbeitsplatz zu erscheinen.
ich weiß wirklich nicht, wie ich reagieren soll - in mir kocht es seit tagen!
aber na gut, wie sagt man: lebbe geht weiter. ich bin ja nur froh, dass die frau an den folgen des schweren sturzes nicht verstarb. ich zittere noch immer innerlich, wenn ich an die schrecklichen bilder denke ...
sich selbst Verzeihen
obwohl ich Realist bin ich auch spirituell veranlagt und so erkläre ich mir die Welt mit ihren handelnden Menschen über verschiedene Schienen und mein Ausgangspunkt ist die Suche nach dem Sinn. Welchen Sinn hatte eine verzwickte Situation für mich und warum hatte ich mich selbst und unbewußt - so als hätte jemand für einen Bruchteil einer Sekunde meinen klaren Verstand ausgeschaltet - in diese Zwickmühle gebracht und doch geht es nicht ohne sie.
Erst rückblickend konnte ich mir den Sinn meiner "Zwickmühlen" erklären und das hatte immer etwas mit Korrektur und Reife zu tun. Manchmal ist es einfach notwendig, eine Korrektur in seinem Leben vorzunehmen und wenn ich es selber nicht "packte", dann haben mich "Ereignisse" dazu gezwungen. Das war hart, weil es fast immer an meine Grenze ging und der Rückzug war mit nagenden Selbstzweifeln gepflastert. Denn Ereignisse, die mit erzwungenem Rückzug verbunden sing, tragen immer ein Hauch von Versagen in sich.
So, wie ich lese, hat die Frau dich sogar beschützen wollen, damit sie das Unheil von dir abwenden kann. Doch die sachlichen Vorschriften eines Unternehmens zwingen auch die "Obrigkeit" zu ihren Selbstschutz entsprechend ihrem Regelwerk Maßnahmen einzuleiten. So sind wir Deutschen eben - wir arbeiten mit riesigen Maßnahme - Katalogen und glauben damit das Leben zu beherrschen. Und doch geht es nicht ohne sie.
Aber vielleicht kennst du das Zitat von Antoine de Saint-Exupéry - "Nicht Ordnung schafft Leben, sondern Leben schafft Ordnung" . doch wir Deutschen wollen immer noch die Ordnung zum Leben erwecken und das geht nicht. Ordnung muss sein, keine Frage - doch das Leben an sich ordnet sich von allein.
Deshalb kann ich dir nur einen Rat geben "Scheiß drauf" statt zu kotzen. Denn damit hast du den dicken Brocken, den man dir grad unterjubeln will verdaut.
Und noch etwas - es heißt zwar "Ehrlich währt am längsten" doch damit ist nur die Ehrlichkeit sich selbst gegenüber gemeint. Was die Ehrlichkeit den anderen gegenüber betrifft, glaubt jeder was er glauben will - in seinem Kopf sind vorgefertigte Meinungen und diese können nur noch Bestätigungen absorbieren.
Ich hab´s mal mit Ehrlichkeit versucht und lief gegen hohe Mauern. Ich konnte mir nicht erklären warum, erst viel später kam ich drauf. Es war die Eifersucht meiner gegenüber, denen ich meine Ehrlichkeit beteuerte. Sie waren sozusagen böse mit mir, weil ich mich im Gegensatz zu ihnen couragiert gezeigt habe. Doch darüber verfügen nicht sehr viele Menschen und deshalb übernehmen sie auch ungern die Verantwortung für ihre Entscheidungen.
Wenn du davon ausgehst, dass der Mensch in Allgemeinen in dieser Hinsicht noch ein "schwaches Rückrad" hat, dann erklären sich eine ganze Reihe von Verhaltensmuster von ganz allein. In Yoga werden der Begriff "Verschleierung" verwendet. Wir verschleiern uns manchmal selbst die Wahrheit, weil wir sie nicht ertragen und wir unterliegen auch mal der "Verblendung".
In dir kocht es, weil du für deine Ehrlichkeit bestraft wirst und du dich nicht dagegen wehren kann. Dein "Ego" ist verletzt und wird sicher noch einige Tage unter starken Schmerzen leiden.
Aber das wichtigste in deinem gegenwärtigen "Schlammassel" ist die Frage, ob du dir selber verzeihen kannst. Denn das ist die Kardinalfrage und der schwierigste Akt in dieser Zwickmühle für dich. Du erlebst sie vielleicht als eine Art PingPong - die sind Schuld - ich hab Schuld - die sind Schuld - ich hab Schuld usw.
Gruß LaWe
nach 15 jahren guter arbeit, die ich in der einrichtung leistete, fühle ich mich wie dreck behandelt. diese demütigung tut mir weh und macht mich wütend. dazu die doppelte moral der leitung und deren ignoranz.
es wäre schlimm, wenn ich gegenüber der verunglückten frau kein schlechtes gewissen hätte. den sturz konnte ich nicht verhindern, aber ich hätte sie früher finden können. durch unglückliche umstände kam es aber nicht dazu.
wir sind menschen und machen fehler, sind manchmal einen moment unachtsam - und das kann verhängnisvolle folgen haben, denken wir da nur mal an den straßenverkehr.
schuldig sind wir alle von geburt an. wenn ich dokus über den 1. oder 2. weltkrieg sehe, muss ich oft weinen ... man kann sich nicht reinwaschen. man gehört dazu. klar, kann ich verzeihen - den anderen und mir - ansonsten wäre ich gar nicht liebesfähig. es tut weh. das ist wahr, und ich will auch nicht, dass daraus selbstmitleid wird.
vielleicht hat alles seinen sinn, wie du es meinst. sicher macht es das leben etwas leichter, wenn man einen sinn findet und unglücke, krankheiten oder anderen mist als zeichen sieht, die einen auf einen anderen weg lenken sollen.
ich weiß noch nicht, was es für mich bedeutet. ich weiß noch nicht, wohin mein weg (beruflich) gehen soll. schon seit langem habe ich das gefühl, etwas ändern zu müssen, auch um zufriedener zu sein ...; aber ich weiß einfach nicht, wie und wo.
deine worte sind tröstlich, lawe. ich danke dir.
Man darf Seele und Ordnung, meiner Meinung nach, nicht zu sehr auseinander dividieren. Das Menschenleben ist schizophren genug.
Ich will ganz schlicht eine menschlichere Welt, in der man mehr Wärme, Geborgenheit und Zuwendung als Indivduum erfährt.