rudolf33a - 01. Jul. 09, 11:54

...

Ich habe deinen Beitrag gelesen. In unserem Beruf sind uns Menschen anvertraut. Unsere Fehler wirken sich auf Menschen aus. Ein Mensch ist lebendig - besonders du hast das in der Früh schmerzlich erlebt, wie die Frau in ihrem eigenen Blut gelegen ist. Auch wenn es für dich eine sehr schwierige Situation ist, darfst du Gott dankbar sein, daß sie überlebt hat. Jedem von uns, in unserem Beruf geht es so. Alleine Nachtdienst zu machen ist eigentlich ...
Ich hab jetzt vergessen wie viele Bewohner dir in der Nacht anvertraut sind.
L.G.Rudolf.
P.S.: bitte informiere mich falls du hier antwortest.Danke.

bonanzaMARGOT - 01. Jul. 09, 13:00

Hallo Rudolph

Zur Zeit schwankt die Zahl der Bewohner zwischen 50 und Mitte 50. Vorher waren es zwischen 70 und 80.

Du hast recht: ich bin froh, dass die Frau ihren Sturz und den großen Blutverlust überlebte. Selbstverständlich mache ich mir große Vorwürfe.
Ich empfinde es halt als Schande, dass man mit dieser Belastung alleine gelassen wird.
rudolf33a - 01. Jul. 09, 13:23

Zum Vergleich

In unserem Pflegeheim haben wir 130 Bewohner. Im Nachtdienst sind wir zu dritt -Eine Diplomkraft und 2 - Pflegehelfer - Letzten Nachtdienst war ich im 1.Stock+EG, da war ich für 70 Bew. verantwortlich.
50 Bewohner ist ganz schön viel.
Kleiner Tipp von mir -
http://pflegeblog.twoday.net/ in diesem neuen Blog verfasste ich eine Nachtdienstbeschreibung.
...Ich bin heute nach vielen Jahren wieder einmal mit dem Rad gefahren .. das tat mir ganz gut.
Erhol dich gut...
L.G.Rudolf -
bonanzaMARGOT - 01. Jul. 09, 13:35

ich war mit dem fahrrad in urlaub. du kannst meine tour hier auf dem blog nachlesen. danke aber für den tipp. fahrradfahren tut mir auch immer gut, macht aber leider nichts besser.
du kannst dir für schwere arbeiten oder bei notfällen und sterbefällen noch jemanden hinzu holen. wir sind seit mai ganz allein. über rückenschonendes arbeiten beim windelwechseln oder bei lagerungen braucht man da gar nicht mehr nachzudenken. ich finde es von unserer heimleitung verantwortungslos gegenüber den alten wie gegenüber uns, den nachtdienst auf eine pflegekraft reduziert zu haben.
und wie das leben spielt, passiert dann ein solcher (aufmerksamkeits-)fehler wie in meiner nacht. ich finde es sehr unfair, dass man dann einfach mir allein die ganze verantwortung aufbürdete. von der fehlenden seelisch-moralischen unterstützung ganz zu schweigen.

ich wünsche dir, dass dir nie ein solcher mist passiert, und dass die freude an der arbeit, am umgang mit den alten möglichst überwiegt.
rudolf33a - 01. Jul. 09, 13:57

Danke!

Danke für deine Wünsche R...
Mir sind auch schon Fehler passiert. Doch ich suche die Ursache immer bei mir selbst. Dadurch habe ich schon sehr viel gelernt. Ich habe große Schwierigkeiten, gegenüber meinem Arbeitgeber. Ich bin sehr kritisch. Ich habe einige Angebote gemacht, mit meinem Chef in ein persönliches Gespräch zu kommen, leider läßt er keinen von uns Pflegenden an sich heran.
Genau dieses macht leider nichts besser(im Bezug aufs Fahrradfahren) diese Erfahrung hab ich auch vor vielen Jahren schon gemacht.
Mein Bestes ist meine Beziehung mit Gott.
L.G.Rudolf.
bonanzaMARGOT - 01. Jul. 09, 14:15

es ist richtig, rudolph, dass man sich seiner schuld und verantwortung immer stellen sollte. das gilt für den kapitän, für die offiziere bis hinunter zum heizer. manchem eisberg wäre vielleicht auszuweichen gewesen, wenn die zusammenarbeit von oben nach unten wie von unten nach oben durch die hierarchie besser geklappt hätte.
ich will hier niemandem die schuld für meinen fehler zuschustern. es tut mir leid, wenn es sich (vielleicht) danach anhört. ich mache aber meinem ärger und meiner enttäuschung luft, dass man mich mit der situation alleine ließ.

eine gute pflege muß auch ohne gott funktionieren. der glaube ist für viele menschen eine wichtige stütze, und als solche respektiere ich ihn. er ist aber nur ein teil wichtiger gesellschaftlicher werte und moral.
ich habe einen klaren geist und einen gesunden verstand. vorallem hilft mir es, wenn ich auf verständnisvolle, umsichtige und offene mitmenschen treffe.
rudolf33a - 01. Jul. 09, 14:28

Gut ...

Davor müssen wir uns hüten, nicht selber auch zu Wirtschaftsdenkenden zu werden. Nur als Beispiel - Moses hat 40 Jahre lang das Volk Israel durch die Wüste geführt. Das heißt für ihn gab es keinen Materiellen Gewinn zu erwarten. Wäre das in seinen Gedanken gewesen, wäre er mit dem Volk untergegangen. Mehr und mehr ist es doch so, daß der Kapitalismus in dem wir drinstecken sich selbst in den Untergang führt. Wohl gibt es noch lenkend wollende Kräfte, doch insgesamt hat Ausbeutung nur die eigene Mitausbeutung zur Folge. .... So ich werde mich nun von hier ein wenig zurückziehen, ich denke du willst auch wieder mit deinem Fahrrad weiterreisen.
Ich freu mich schon auf ein Weiterschreiben hier...
L.G.Rudolf.
bonanzaMARGOT - 01. Jul. 09, 14:33

danke für deinen besuch, rudolph.
profitdenken führt auf kurz oder lang immer in die soziale misere. menschlichkeit und gewinnsucht beißen sich einfach zu sehr.
das goldene kalb ist aber leider in der heutigen gesellschaft realität.

dir auch noch einen schönen tag.

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