Ein Nachruf


Einer der ganz Großen starb. Es gibt nicht viele, von denen man das sagen kann. Vor allem in der Gegenwart.
Nelson Mandela kann im selben Atemzuge mit menschlichen Größen wie Mahatma Gandhi, Martin Luther King und Albert Schweitzer genannt werden.
Er war erfolgreich in seinem Kampf gegen die Apartheid in Südafrika, gegen Ungerechtigkeit und Diskriminierung. Dies ist ein Kampf gegen eine vielköpfige Hydra, deren abeschlagenen Köpfe stets nachwachsen. Es braucht mutige und gute Menschen, um diesen Kampf auch in Zukunft beharrlich fortzuführen. Nicht mit Brutalität und tödlichen Waffen sondern mit Umsicht, Klugheit und menschlichem Gewissen.
Menschen wie Nelson Mandela lehrten uns, dass Gewalt immer nur Gegengewalt erzeugt. Man muss die Hydra der Gier, des Rassismus und der Intoleranz dort packen, wo sie wirklich verwundbar ist - und das ist die Hoffnung, dass in jedem Menschen letztlich eine gute Seele wohnt; das heißt mit gutem Beispiel voran gehen und menschlich sein, was eine urchristliche Tugend sein sollte. Aber unabhängig von Glauben, Nationalität und politischer Gesinnung gibt es diesen Geist, der alle Menschen friedvoll zusammenführen kann. Überall auf der Welt. Und er wurde von Menschen wie Nelson Mandela aufgenommen und erfolgreich weitergereicht. Weit über die Grenzen seines Heimatlandes hinaus.

Nelson Mandelas wahre Lebensleistung kann ich nicht erfassen. Auch lernte ich ihn (natürlich) nicht persönlich kennen. Vielleicht ist er nur ein Wunschtraum von mir. Vielleicht lege ich in Menschen wie ihn meine Hoffnung, damit ich nicht ganz an der Welt verzweifle, wie sie leider mit Kriegen, Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten immer noch ist.
Es gibt Menschen, die an seiner Seite waren, die ihn viel besser kannten und auch besser würdigen können.
Für die Südafrikaner wünsche ich mir, dass sie nicht in alte Muster und Dummheiten zurückfallen und weiter an der Demokratisierung und an einer gerechten Gesellschaft arbeiten. Für alle Menschen, egal welche Hautfarbe sie haben. Nelson Mandela sollte sich nicht in seinem Grabe umdrehen müssen.


„Ich wusste ganz klar, dass der Unterdrücker ebenso frei sein muss wie der Unterdrückte. Ein Mensch, der einen anderen Menschen seiner Freiheit beraubt, ist Gefangener seines Hasses, er ist eingesperrt hinter den Gittern seiner Vorurteile und seiner Engstirnigkeit. (... ) Als ich die Türen des Gefängnisses durchschritt, war dies meine Mission: Zugleich den Unterdrückten und den Unterdrücker befreien.”
(Mandela in seiner Autobiographie)

Pendlerin - 06. Dez. 13, 21:26

Menschen die nicht nur an sich denken und für die Gerechtigkeit und Freiheit aller kämpfen, gibt es viel zu selten in der Geschichte. Ein gelungener Nachruf.

bonanzaMARGOT - 07. Dez. 13, 12:40

vor allem menschen, die ungerechtigkeiten erkennen und beim namen nennen, und die nicht feige den kopf einziehen.

ein literarisches Tagebuch

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