Ein gutes Gespräch ist das beste Vorspiel
Mit dem Reden ist es bei mir wie mit dem Sex. Ich brauche ein Weilchen, um in Fahrt zu kommen. Aber dann!
Und ohne Anreiz geht auch nicht viel. Ich möchte nicht jedem Blödjan das Ohr abkauen – was mich wenig befriedigt, sondern eher ein ungutes Gefühl schafft. Es sollte schon passen. Das trifft auf Gesprächs- und Sexualpartner gleichermaßen zu. Natürlich gibt es da eine Spreizung der Bedürfnisse und Erwartungen. Jeder Vergleich hat seine Grenzen. Sex ist Sex, und Labern ist Labern. Nicht jeder gute Gesprächspartner ist automatisch ein guter Partner fürs Bett (und umgekehrt). Schön finde ich es, wenn beides, also Gespräch und Sex, ergänzend zur Anwendung kommen. In solchen Fällen ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich verliebe, hoch.
In gewisser Weise pimpere ich am Liebsten Frauen, mit denen ich auch gut reden kann; und ich rede am Besten mit Frauen, die … Nein, in diesem Fall klappt die Umkehrung nicht. Obwohl ich es mir manchmal wünschte.
Ich glaube sogar, dass bereits im Gespräch klar wird, ohne das Thema Sex überhaupt angesprochen zu haben, ob man mit dem Gegenüber gern in die Kiste springen würde. Ich spreche jetzt nicht von den nonverbalen Signalen (vis a vis), die wir aussenden. Es greift bereits bei der Kommunikation per Mail - und Telefon. Relativ früh entscheiden wir uns zur Beischlafbereitschaft, und dann ist es sogar einigermaßen egal, ob der Partner unseren optischen Wunschvorstellungen entspricht. Stimme und Eloquenz des anderen sind ungeheuer wichtig – gerade bei der Anbahnung einer Beziehung über das Internet.
Alle meine Dates, die durch das Internet zustande kamen, waren echte Blind Dates, jedenfalls was meine Seite angeht. Ich finde, dass Fotos falsche Erwartungen wecken können. Fotos spiegeln nie die Realität eines Menschen wider, sondern sind nur ein relativ oberflächliches und oft geschöntes Abziehbild der Persönlichkeit. Viele stehen freilich drauf, Fotos vom anderen zu sehen und von sich zu zeigen; und sie denken, dass Leute, die das Herzeigen von Fotos von sich verweigern, besonders hässlich sind. Ich finde mich nicht hässlich, aber ich zeige niemals Fotos von mir. Nun, das ist ein Thema für sich. Jeder Mensch hat so seine Eigenarten.
Worauf wollte ich eigentlich hinaus? Ach ja, Sex lässt sich bei mir nicht vollständig vom geistigen Input trennen. Und ich bin in dieser Hinsicht bestimmt kein Einzelfall. Ein gutes Gespräch ist das beste Vorspiel ...
bonanzaMARGOT
- 15. Jul. 13, 13:41
- boMAs Gedichte und Texte
Du sprichst mir aus der Seele
Wie sagt man, die Mischung macht's eben ;-)
wir sind visuell durch das tv und andere vorallem visuell bestimmte medien in unserer wahrnehmung deformiert.
dabei summieren sich im kopf immer alle sinne - und eben auch der geistige anreiz.
etwas was gut aussieht und stinkt, finden wir bald nicht mehr so schön. etwas was gut schmeckt aber scheiße aussieht, schmeckt uns nicht mehr so gut, etc.
es macht, wie du es sagst, die (komplexe) mischung aus, die sich vollständig erst beim treffen und mit der zeit offenbart.
wir können von bestimmten attributen eines menschen am anfang wie geblendet sein, aber nach und nach sehen wir dann auch seine anderen (vielleicht weniger attraktiven) seiten.
für mich ist ein guter und offener gesprächspartner sehr viel wert. andere menschen mögen andere charakteristika für sich in den vordergrund stellen.
ich weiß nicht, ob man immer die optimale "mischung" bei der partnerwahl erwischt. man darf da, glaube ich, nicht zu große ansprüche haben. man muss eben für sich schwerpunkte setzen - nach dem motto: ihr arsch hängt ein wenig durch, aber sie kann mich gut unterhalten ... bzw. ich unterhalte mich gern mit ihr.
mal davon abgesehen, hängt irgendwann jeder arsch ...
wir müssen nicht in die details gehen.
menschen sind leider oft beeinflussbar durch das bild, welches sie durch die medien vorgegaukelt bekommen. als mann sehe ich z.b. in den medien fast nur perfekt aussehende frauen. natürlich wird man von solchen bildern mit der zeit beeinflusst - in hinsicht aufs anspruchsdenken. vieles läuft unterbewusst ab.
die menschen wollen den bildern, die sie sehen, entsprechen; dabei wäre es besser, wenn die bilder der realität des menschen mehr gerecht würden.