Error in application
oder: Ein Sonntag-Blues mehr
Papst auf Phoenix. Palmsonntag. Ich spüre Sonntage. Nicht nur wegen des Fernsehprogramms. Oder weil gestern Samstag war. Sonntage hängen in der Luft. Sie riechen nach Spießbürgertum, nach Familienausflug, Sonntagsbraten und Kaffeetrinken mit der Verwandtschaft. Eigentlich mag ich es ja, wenn es überall etwas ruhiger zugeht. Aber ich mag diese sonntägliche Ruhe nicht. Sie ist künstlich. Sie ist wie eine Beerdigung. Oder wie ein Konzertbesuch. Hust! Man wahrt den Schein, oder man hat den schönen Schein bereits verinnerlicht.
Sonntag steht quasi für Langeweile. Bitte kommt mir jetzt nicht damit, dass das an mir selbst liegt. Ich brauche nicht extra Sonntage zum Abhängen. Sowieso arbeite ich in einem Beruf, wo rund um die Uhr, an Werktagen ebenso wie an Feiertagen und Wochenenden, gearbeitet wird. Ich genieße diesen anarchistischen Geist. Ich brauche keine Wochentage wie Sonntage, die sich aus purer Gewohnheit oder Tradition besonders hervorheben. In meinen Augen ist das Willkür.
Jetzt scheint auch noch die Sonne. Von mir aus braucht sonntags nicht auch noch die Sonne zu scheinen. Das macht die Szenerie nur noch scheinheiliger. Nein, ich bin nicht depressiv. Ich bin froh über jede Sonnenstunde in diesem verflixten Jahr. Vielleicht bin ich genervt. Ich habe halt mal wieder dieses scheiß Sonntagsgefühl.
...
„Ich fühle mich total sonntag!“
„Was soll denn das heißen, Mann!?“
„Das soll heißen, ich bin scheiße drauf – wie Sonntag halt!“
„Ach so. Dann bin ich immer sonntag.“
„Ja, Mann, die ganze Welt ist irgendwie sonntag.“
„Selbst die Tussen?“
„Erst wenn du dich auf eine einlässt. Auf den ganzen Familienkram und so.“
„Fuck.“
„Yeah!“
„Scheiße, es ist heute den ganzen Tag Sonntag.“
„Sozusagen doppelt sonntag.“
„Was sollen wir machen?“
„Was wir immer sonntags machen.“
„Okay, gehen wir mal zur Tanke. Vielleicht hat die süße Maus wieder Dienst.“
„Haha, die Sonntagsmaus.“
„Lass uns losziehen, Alter, ich hab Durst.“
„Yeah, machen wir `nen Sonntagsspaziergang.“
(Selbst auf twoday.net tut sich heute nichts. Es kommt mir so vor, als ob es meist sonntags hängt. Error in application.)
„Error in application – wat`n dat?“
„Steht fast immer auf deiner Stirn.“
„Quatsch, komm mal mit `ner Pulle rüber.“
„Da!“
„Danke, Alter. Error in application. Muss was ähnliches wie sonntag sein, was?“
„Im Prinzip dasselbe.“
„Wenigstens die Sonne scheint heute.“
„Ja, wir können froh sein, dass die Sonne noch nicht sonntag ist.“
„Und nicht error in application. Obwohl scheiß kalt ist, ehrlich gesagt.“
„Genau.“
„Prost! Wir haben echt den Durchblick.“
„Hm.“
…
Papst auf Phoenix. Palmsonntag. Ich spüre Sonntage. Nicht nur wegen des Fernsehprogramms. Oder weil gestern Samstag war. Sonntage hängen in der Luft. Sie riechen nach Spießbürgertum, nach Familienausflug, Sonntagsbraten und Kaffeetrinken mit der Verwandtschaft. Eigentlich mag ich es ja, wenn es überall etwas ruhiger zugeht. Aber ich mag diese sonntägliche Ruhe nicht. Sie ist künstlich. Sie ist wie eine Beerdigung. Oder wie ein Konzertbesuch. Hust! Man wahrt den Schein, oder man hat den schönen Schein bereits verinnerlicht.
Sonntag steht quasi für Langeweile. Bitte kommt mir jetzt nicht damit, dass das an mir selbst liegt. Ich brauche nicht extra Sonntage zum Abhängen. Sowieso arbeite ich in einem Beruf, wo rund um die Uhr, an Werktagen ebenso wie an Feiertagen und Wochenenden, gearbeitet wird. Ich genieße diesen anarchistischen Geist. Ich brauche keine Wochentage wie Sonntage, die sich aus purer Gewohnheit oder Tradition besonders hervorheben. In meinen Augen ist das Willkür.
Jetzt scheint auch noch die Sonne. Von mir aus braucht sonntags nicht auch noch die Sonne zu scheinen. Das macht die Szenerie nur noch scheinheiliger. Nein, ich bin nicht depressiv. Ich bin froh über jede Sonnenstunde in diesem verflixten Jahr. Vielleicht bin ich genervt. Ich habe halt mal wieder dieses scheiß Sonntagsgefühl.
...
„Ich fühle mich total sonntag!“
„Was soll denn das heißen, Mann!?“
„Das soll heißen, ich bin scheiße drauf – wie Sonntag halt!“
„Ach so. Dann bin ich immer sonntag.“
„Ja, Mann, die ganze Welt ist irgendwie sonntag.“
„Selbst die Tussen?“
„Erst wenn du dich auf eine einlässt. Auf den ganzen Familienkram und so.“
„Fuck.“
„Yeah!“
„Scheiße, es ist heute den ganzen Tag Sonntag.“
„Sozusagen doppelt sonntag.“
„Was sollen wir machen?“
„Was wir immer sonntags machen.“
„Okay, gehen wir mal zur Tanke. Vielleicht hat die süße Maus wieder Dienst.“
„Haha, die Sonntagsmaus.“
„Lass uns losziehen, Alter, ich hab Durst.“
„Yeah, machen wir `nen Sonntagsspaziergang.“
(Selbst auf twoday.net tut sich heute nichts. Es kommt mir so vor, als ob es meist sonntags hängt. Error in application.)
„Error in application – wat`n dat?“
„Steht fast immer auf deiner Stirn.“
„Quatsch, komm mal mit `ner Pulle rüber.“
„Da!“
„Danke, Alter. Error in application. Muss was ähnliches wie sonntag sein, was?“
„Im Prinzip dasselbe.“
„Wenigstens die Sonne scheint heute.“
„Ja, wir können froh sein, dass die Sonne noch nicht sonntag ist.“
„Und nicht error in application. Obwohl scheiß kalt ist, ehrlich gesagt.“
„Genau.“
„Prost! Wir haben echt den Durchblick.“
„Hm.“
…
bonanzaMARGOT
- 24. Mär. 13, 17:23
- Die Arschwischmaschine hat frei
Hmm
"Hm" ein schwache Bestätigung, würde ich sagen. Meine Kinder ´fordreten nach meinem müden "Hmm" immer ein klare Aussage, am liebsten wäre ihnen ein "Ja" gewesen. "Ja, ihr dürfst die Bonbons aus dem Schrank nehmen" oder so ähnlich. Die Frage nach den Bonbons stellten sie mir jedoch am frühen Morgen, als ich weder die Augen noch den Mund aufbekam . Sie nutzen meine morgendliche Aufwachschäche aus ;-)
Gewohnheiten...sind Seile die halten, werden es jedoch zu viele, dann hängt der Menschen in den Seilen (Gewohnheiten) eher fest.
Gwohnheiten schätze ich an solchen Tagen besonders, wenn mein Leben aus den Fugen geriet. Da war ich froh, über jeden gewohnten Ablauf..egal, ob zu Hause oder aus Arbeit. Gewohnheiten haben ein Eigenleben und zogen mich deshlab aus meinen augenblicklichen choatischen Leben für einen kuzen Moment aus.
Eine ähnliche Wirkung haben mir auch alte vertraute Filme ;-)
LG LaWe
lawe
ich stimme dir zu, dass z.b. feste tagesabläufe und gewisse rituale dem menschen festigkeit geben. jeder muss für sich abschätzen, welche gewohnheiten ihm wichtig sind und gut tun.
mit sonntagen und feiertagen habe ich jedenfalls nichts am hut.