Brasko und das Geheimnis des gelben Hummers

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Brasko verkürzte sich die Wartezeit im Kaffeehaus. Er kam sich vor wie Jason Statham als Transporter. Jedenfalls nach etwa dem dritten Wodka-Orange. Der Barkeeper machte ihm eine teuflische Mischung. Egal, was die Lady Gaga der Kochtöpfe mit dem Hummer in der Zwischenzeit anstellte, er führte lediglich den Auftrag aus. Er war ein ganz harter Kerl und würde das Geburtstagsgeschenk ordnungsgemäß abliefern. Sie würde doch ihrem Sohnemann dazu nicht noch eine Bombe in sein Baby legen. Brasko grinste und schaute in das leere Glas vor ihm. „Noch einen?“, fragte der Barkeeper. „Sag mal, kennst Du Mohammed, den Diskothekenbesitzer mit dem gelben Hummer?“ Brasko reichte dem Barkeeper das Glas. „Klar, den kenne ich. Hab mal bei ihm gejobbt.“ „Und wusstest Du, dass er der Sohn von Osama Bin Laden und Lady Gaga … äh … Sarah Wiener ist?“ Der Barkeeper schob ihm den nächsten Wodka-Orange hin. „Nö“, erwiderte er lakonisch. „Du glaubst mir wohl nicht?“ lallte Brasko ärgerlich und sog gierig an dem Strohhalm. „Doch, doch …, und Du bist wohl Dittsche?“
„Quark“, Brasko verfiel plötzlich in Lethargie. Er schaute sich mit leerem Blick um. Was machte er eigentlich hier? Was machten all diese spießigen Arschgeigen um ihn herum? Er durchschaute sie alle. Sie waren leer und durchsichtig. „Verschluckt euch bloß nicht an eurem Kaffee, he he he.“ „Wie?“ reagierte der Barkeeper, der vor ihm Gläser putzte.
„Äh, nichts, oder doch! Mach mir noch einen! Auf Mohammeds Geburtstag!“
„Gerne.“
„Ist dir schon mal aufgefallen, dass in Eurem Laden keine Uhr hängt?“
„Willst Du die Uhrzeit wissen?“
„Die weiß ich! Herrgott, aber hier hängt keine Uhr! Verstehst Du!?“
Einige der Kaffeehausgäste schauten zur Theke, als Brasko laut wurde.
„Keine Uhr, tz tz tz, gibt`s das?“ Brasko schüttelte immer wieder den Kopf, „Wie spät?“
Der Barkeeper blieb professionell cool: „18 Uhr.“
„Ups. Dann muss ich eh los. Irgendwann kaufe ich Euch mal `ne Uhr!“
„Klar doch.“
„Ehrlich, so wahr ich Dittsche, hahaha, äh Brasko heiße!“

Draußen war es bereits dunkel. Die letzten Einkäufe wurden gemacht, bevor die Läden schlossen. Die Welt war nicht mehr dieselbe wie vor drei Stunden. Obwohl Brasko sich zusammenriss, taumelte er. Vor seinem Blackout dachte er noch: „Dieser Barkeeper kam mir von Anfang an verdächtig vor. Er ist bestimmt ein Spitzel Mohammeds ...“

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