Optimist in der Liebe - Schwachkopf im Leben
Ziemlich unsichere Sache mit der ausklappbaren Aluleiter im engen Bad – die beiden Glühbirnen in der Deckenlampe (noch die alten von Osram mit Glühdraht) hatten auf einen Schlag den Geist aufgegeben, und ich tauschte sie aus. Immerhin hielten sie seit meinem Einzug, also länger als meine letzte Beziehung. Frauen kann man dummerweise nicht einfach austauschen (außer man ist Popstar). Dabei wäre es langsam an der Zeit für eine neue, die etwas Licht in mein Leben bringt. Das alleine vor sich hindümpeln ist auf Dauer nichts für mich. Irgendwo da draußen ist sie sicher, nur weiß sie es noch nicht. Die Arme. Auf er anderen Seite kann auch ich der Arme sein, der auf sie reinfällt (– wie beim verhängnisvollen letzten Mal). So weit darf man aber nicht denken, sonst schrumpelt die Sehnsucht nach Zweisamkeit zusammen wie ein Hetero-Schwanz in der Männerdusche. Was die Liebe angeht, bin ich seltsamerweise gnadenlos optimistisch. Etwas Dummheit darf man sich doch leisten, oder? Ich meine die Dinge, die einen kaputt machen, aber ohne die man nicht leben will. Darum brauten die Mönche Bier und gruben einen Tunnel zum benachbarten Nonnenkloster. Sie haben meine Sympathie. Und die Heimlichtuerei hat den Reiz sicher tausendfach erhöht. Hach! – ich wäre gerne mal bei einer solchen unterirdischen Orgie dabei gewesen…
Viel wichtiger als der Sex ist mir aber die Liebe. Nichts Schöneres in meinem Leben gab es, als einen dieser weitentfernten Sterne vom Nachhimmel zu holen und zu küssen. Lege dich neben mich – wir halten uns gegenseitig.
bonanzaMARGOT
- 02. Jun. 19, 09:54
- boMAs Gedichte und Texte