Es tut sich was


Langsam werden mir Rostock und Warnemünde immer vertrauter. Natürlich gibt es noch viele Ecken, die mir fremd sind – das ist in Berlin nicht anders. Aber nach einer Weile entwickelt man doch mit einer Region, auch ohne alles zu kennen, eine gewisse Vertrautheit. Mit Menschen ist`s, glaube ich, nicht anders. So geht es mir z.B. mit den Büro-Hühnern…

Die Kälte war bei meinem Kurztrip der größte Ungemütlichkeitsfaktor. Die gefühlte Temperatur lag weit unter der gemessenen. Der Aufenthalt an zugigen Plätzen fühlte sich an wie eine Eisdusche. Ich unternahm einen kleinen Spaziergang am Strand und kehrte nach einer guten halben Stunde verfroren zurück in die windgeschütztere Ortschaft. Nun nur noch ein Plätzchen zum Aufwärmen finden – glücklicherweise hatten in Warnemünde an Heiligabend mehr Lokale offen, als ich befürchtet hatte.

Drei Tage kam ich raus, – atmete andere Luft, nahm andere Gerüche wahr, befand mich in netter Gesellschaft, sah auf das Meer und die Horizontlinie… Zuhause in Berlin wäre mir sicher die Decke auf den Kopf gefallen. So war ich mit der Reise und allerhand Eindrücken beschäftigt. Den ganzen Weihnachtszinnober nahm ich nur am Rande wahr. Gut so. Ich scheiße auf Weihnachten. Nun nur noch Silvester, und dieser irrsinnige Jahresabschlussspuk hat wieder ein Ende.

Ich genieße meine Freiheit. Ich genieße die schönen Dinge um mich herum. Ich genieße den Anblick schöner Frauen. Ich genieße die Momente, wo ich spüre, wie das Leben in mich zurückströmt. Ich genieße den Blues. Ich genieße es, einfach da zu sein. Ich genieße es, wenn sich meine Blicke mit denen wildfremder Menschen treffen. Ich genieße es, wenn wir uns zulächeln. Ich genieße die Kraft meines Körpers. Ich genieße das Zurückkommen in meine Bude. Ich genieße das Bier. Ich genieße den Blick aus dem Fenster. Ich genieße, es warm zu haben.

Lady Saville - 28. Dez. 18, 23:36

Deine Genussmomente klingen sehr gut.
Und oft kommt man von so einer Reise heim und irgendwas ist anders.

bonanzaMARGOT - 29. Dez. 18, 08:24

damit was anders ist, müsste es schon eine längere reise sein. ich hätte gern viel mehr zeit zum reisen. bleiben noch die inneren reisen und die traumreisen...
rosenherz - 29. Dez. 18, 09:36

"Nun nur noch ein Plätzchen zum Aufwärmen finden" - das wird wohl auch jene Obdachlosen in den Städten beschäftigen, die jetzt der Winterkälte trotzen müssen. Gestern Freitag war hier wieder so ein Tag, der zwar ein paar Grad über Null anzeigte, doch der Wind blies leicht und wirkte scharf und schneidig. Mein Mann und ich suchten nach dem Aufenthalt im Freien gerne die warme Stube auf. Wir legten Holz nach im Ofen und wärmten uns über der Herdplatte, die wohlig Hitze abstrahlte. - Mir erbarmen die Obdachlosen, besonders im Winter. Kein Zuhause zu haben finde ich schrecklich. Nur an den Orten, wo Obdachlose willkommen sind und aufgenommen werden, können sie ein Weilchen Geborgenheit und Wärme finden. Und ich denke an die Menschen, die sich die Heizkosten nicht (mehr) leisten können ...! Ich meine, das war früher leichter, sich selbst zu versorgen in der Armut. Es gab kleine Öfen, die schnell aufgestellt waren und Arme durften in den Wald gehen Holz sammeln. - Wie sie auch auf Äckern die liegengebliebenen Kartoffeln für sich einsammeln durften.

bonanzaMARGOT - 29. Dez. 18, 10:29

ja, an der wärme fehlt es in unserer gesellschaft an allen ecken und enden, und im winter ist`s gewissermaßen am schlimmsten, auch wegen weihnachten (meine meinung).
die obdachlosen leiden besonders unter der kälte. auch ich laufe in berlin an ihnen oft vorbei... mit hochgezogenen schultern, den blick geradeaus gerichtet, die hände in den manteltaschen vergraben.

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