Schreiben oder Nichtschreiben
Muss ich etwas schreiben, wenn ich keinen rechten Bock dazu habe und besser an die frische Luft gehen sollte, um nicht am eigenen Mief zu ersticken…? Soll das Schreiben zur Pflicht oder zur lästigen Aufgabe werden, die ich erfüllen muss, um mich gut zu fühlen? Warum entspanne ich mich nicht einfach und lasse den lieben Gott einen guten Mann sein?
Ähnlich wie ein Fotograf durch die Landschaft läuft und sich bei allem, was er sieht, überlegt, ob es ein gutes Motiv zum Knipsen hergibt, betrachte ich meine Gedanken und warte auf jene, von denen ich glaube, dass ich sie notieren muss, um sie nicht zu verlieren. Trotz dieser Aufmerksamkeit vergesse ich um ein Vielfaches mehr von den kostbaren Gedanken, als ich zumindest ansatzweise bewahren kann. Oft ist es so, dass mir das Beste gerade dann in den Sinn kommt, wenn ich den Stift zu Seite legte.
Meine Tagträume sind ebenso flüchtig wie ihre nächtlichen Kameraden. Zurück bleiben Ahnungen – zu schnell wird das Gedachte oder „Gesehene“ von den darauffolgenden Eindrücken zugeschüttet. Mit dem Schreiben will ich wenigstens ein paar Inhalte festhalten...
Ich denke: Muss es nicht jeder Kreatur mit Bewusstsein ähnlich gehen? Kann es einen Weg außer dem Tod aus diesem Albtraum Leben geben? Oder bleibt alles immer nur Traum – nur eben in anderen Daseinsräumen? Stellt sich das Bewusstsein letztendlich als Farce heraus?
bonanzaMARGOT
- 30. Sep. 17, 11:45
- boMAs Gedichte und Texte
Eine einzige Frage kann nur ich selbst beantworten, die heißt: Wer bin ich?
die frage nach dem bewusstsein des menschen stellt sich nicht nur persönlich sondern auch wissenschaftlich. auf diesem gebiet ist noch vieles zu erforschen. es ist auch eine frage, was wir uns unter bewusstsein vorstellen - wie weit bewusstsein gehen kann, welche unterschiedlichen formen von bewusstsein denkbar sind, und zu welchem zweck es bewusstsein gibt.
natürlich ist es primär auch meine sache, wie ich bewusstsein in meinem dasein erlebe.