ich denke oft, wenn ich mir eigene fotos ansehe: es ist alles noch da, genau wie ich es erlebt habe... dennoch sehe ich es jetzt nur von "außen" - und dann frage ich mich manchmal, ob das vielleicht nur eine entscheidung ist, die ich irgendwann auch noch ändern könnte.
In der der therapeutischen Arbeit kennt man da inzwischen, dass alle Erfahrungen als Bild, Gefühl, Farbe und Ton gespeichert sind und jede Zeiterfahrung abrufbar ist. Nichts ist verschwunden.
es gibt nur noch spuren der vergangenheit. wir selbst sind spuren der vergangenheit. die zeit ist flüchtig, und nie ist etwas wirklich fest da und vorhanden.
aber als zeitwesen können wir zeiträume (zeiterfahrungen) erfassen, was uns zu der vorstellung verführt, dass alles (irgendwie) noch vorhanden sei.
für einen dementen beispielsweise existieren nur wenige minuten. sein zeituniversum schrumpft zusammen, weil sein gedächtnis begrenzter ist. auch unser gedächtnis ist begrenzt, aber unser verstand spinnt den faden weiter...
möglicherweise gibt es eine höhere dimension, in welcher wir die zeit überschauen können... aber in welcher zeit stecken wir dann? in einer "überzeit"?
dieses fraktal lässt sich nicht auflösen - es ist endlos. alles ist da und dennoch nicht.
vor arbeitsbeginn sitze ich gern noch ein paar minuten in dem park, der auf dem weg liegt. an dem morgen regnete es etwas - und ich suchte schutz unter den dichten laubkronen neben diesem bachlauf...
die luft war herrlich!
die gesamte stimmung, das urwaldhafte grün und die kreise, die die regentropfen auf dem wasser hinterließen... musste ich einfach fotografieren.
aber mal im ernst - ich finde es wunderbar, dass
jeder tag anders ist. und dass unsere erlebnisse so intensiv sind.
ich weiß nicht.
ja, jeder tag ist eigen - die schönen tage vergehen zu schnell...