rosenherz - 27. Dez. 15, 22:32

"Das finstere Tal" das lief bei uns vor etlichen Wochen im Fernsehen. Ein zweites Mal schaue ich mir das nimmer an, ich empfand das Thema als bedrückend, obwohl ich Tobias Moretti als Charakterschauspieler sehr schätze.

iGing - 28. Dez. 15, 01:57

Sooo viel charakterlich Schauspielerisches hat er hier nun aber grad nicht gezeigt, finde ich.

Blöd auch, dass die Leute in Filmen, in denen so wenig gesprochen wird, immer so schwer zu verstehen sind.

Und nee, nicht nochmal, einmal hat mir voll gereicht.
bonanzaMARGOT - 28. Dez. 15, 10:00

tja, wir harten männer sind von natur aus ziemlich wortkarg.
ich fand interessant, was ich zum film bei "tv-spielfilm" las: "alpenwestern"... "django"..."bleihaltig" (so was mögen wir männer). finster muss es da freilich sein.
leider (oder nicht leider) war ich gestern nicht hart genug zu mir selbst und ging vorher schlafen.
rosenherz - 28. Dez. 15, 11:25

Mich hat das finstere Tal viel an das Verhalten alter Männer in meinem Dorf erinnert und an Erzählungen meines Schwiegervaters, wie denn das so während des zweiten Weltkriegs und in den Nachkriegsjahren gelaufen ist. Grausig. Macht, Herrschaft, Unterdrückung, sexueller Zwang.

@ IGING
Dass die Leute im Film so wenig gesprochen haben ..., wie in der Realität der Älteren am Land: gesprochen wurde durch Schweigen, Nötigung oder Schläge.

Meine Mutter erzählte mir unlängst aus ihrer Kindheit und ihrem Aufwachsen. Wenn der Stiefmutter etwas nicht gepasst hat, so kam das schon vor, dass sie zwei, drei Wochen eisern schwieg.

Ich frage mich, wie dabei den sieben Kindern zumute gewesen sein mag, wenn die Mutter und Stiefmutter so lange die Sprache verweigerte.

Andererseits: Der Schrifststeller Hanns-Josef Ortheil wuchs mit einer Mutter auf, die verstummt war, nachdem ihr der Krieg mehrere Kinder durch Bombentod raubte. Ortheil hat sich später dann gerade der Sprache zugewandt. Oder besser gesagt, dem Schreiben.
bonanzaMARGOT - 28. Dez. 15, 11:37

ja, das waren sicher finstere zeiten, gerade in solchen abgeschiedenen dörfern. da wurden konflikte oft unzivilisiert ausgefochten - in der familie und unter familien. es galten ungeschriebene gesetze, und die männer herrschten (mit der knute).
iGing - 30. Dez. 15, 18:31

Ich meine ja nicht, dass die Leute mehr reden sollen, aber sie sollen zu verstehen sein! Sicher will man den wortkargen, unkommunikativen Charakter noch unterstreichen, indem man die Personen irgendwas vor sich hinnuscheln lässt. Da es aber u.U. für das Verständnis der Handlung von Bedeutung sein kann, finde ich es von der Filmproduktion einfach nicht gut, wenn das so schwer verständlich rüberkommt. Gerade in einem Film, in dem wenig gesprochen wird, ist es umso wichtiger, dass man jedes Wort versteht.

Dass die Leute auf dem Land eher wortkarg sind, kenne ich aus eigener Erfahrung. Ich glaube, ich kann mich an fast alles erinnern, was mein Großvater je zu mir gesagt hat.

(Entschuldigung, konnte bisher nicht antworten, da mein Computer gestreikt hat.)
bonanzaMARGOT - 30. Dez. 15, 20:08

mit diesen dialekten habe ich auch meine schwierigkeiten - ich denke an meine zeit in kärnten zurück.

man sollte in diesem falle wenigstens untertitel verwenden.

warum die bauern (damals) so ein schweigsames völkchen waren... vielleicht einfach der lebensweise geschuldet.

apropos:
dir, iging, einen guten jahreswechsel - ich freue mich immer über deine kommentare.
iGing - 30. Dez. 15, 22:44

Dagegen aber die Stellen im Film, wo ausführlich und deutlich gesprochen wird, wie z.B. in der Predigt! Der Hammer!


Danke für die guten Wünsche und Dir auch einen guten Rutsch ins neue Jahr!

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