Mittwoch, 20. Juni 2018

Frauen verstehen


Dass ich beruflich immer viel mit Frauen zu tun hatte, minderte zwar meine Hemmungen ihnen gegenüber, aber ein Frauenversteher wurde ich darum nicht. Zurzeit kommt es mir so vor, als seien sie mir ferner denn je, diese wundersamen Geschöpfe, die derart viel Anziehungskraft auf meine männliche Seele ausüben. Es ist weit mehr als das Sexuelle. Ohne Frau bin ich als Mann nicht komplett, - zwar überlebensfähig, aber nicht richtig lebendig. Als wäre die Farbe aus meinen Tagen verschwunden… In meinem Singledasein vegetiere ich dahin, schleppe mich durch ein selbstgezimmertes Beschäftigungsprogramm, aber Freude kommt dabei nicht wirklich auf.
Darum nehme ich auch immer wieder Anlauf…, verliebe mich neu. Es passiert einfach. Das Glück reicht mir die Hand und zieht mich an Bord. Ich will nicht wissen, dass das Glück nur trügerisch ist. Wie ein Verdurstender genieße ich es in vollen Zügen. Insgeheim bleibt freilich eine Restskepsis. Mit den Jahren sammelte man einige Erfahrungen mit Frauen. Nichts ist bei diesen Wesen, wie es scheint. Oder wie Heinrich Heine schreibt: „Bei Weibern weiß man niemals, wo der Engel aufhört und der Teufel anfängt.“
Täglich kann man in den Medien die Scheidungsdramen und neu aufflammenden Lieben der Reichen und Schönen verfolgen. Was wäre die Welt ohne dieses ganze Hin und Her in der Liebe?
Mann und Frau passen nicht wirklich zusammen, aber ohne einander können sie auch nicht. Es gibt keinen besseren Stoff für Tragödien, Romane und Lustspiele.
Kurz und gut: Mit meinem Scheitern in der Liebe bin ich alles andere als allein. Sisyphos lässt grüßen. Die Damenwelt wird mich so schnell nicht los.


Passend zum Thema „Frauen verstehen“ schickte mir meine Bürokollegin per Mail einen Witz:

Ein Mann geht an einem kalifornischen Strand spazieren und stolpert über eine alte Lampe. Er hebt sie auf und reibt an ihr und schon kommt ein Geist heraus.
Der Geist sagt: "OK, OK, du hast mich aus der Lampe befreit, Blablabla. Das ist schon das vierte Mal in diesem Monat und mir wird diese ewige Wünscherei so langsam leid, also vergiss das mit den drei Wünschen, du hast nur einen Wunsch frei!"
Der Mann setzte sich und dachte eine Weile nach, dann sagte er: "Ich wollte schon immer mal nach Hawaii, aber ich habe Angst zu fliegen und ich werde schnell seekrank. Könntest du mir eine Brücke nach Hawaii bauen, damit ich dort hinfahren kann?"
Der Geist lachte und sagte: "Das ist doch unmöglich. Denk' doch mal an den Aufwand! Wie könnten die Säulen bis auf den Boden des Pazifiks gebaut werden? Denk' an die Mengen von Stahl und Beton! - Nein! Denk' dir was anderes aus!"
Der Mann sagte "OK" und versuchte sich einen wirklich guten Wunsch auszudenken. Schließlich sagte er: "Ich habe nie die Frauen verstanden, nie gewusst, wie sie in ihrem Inneren fühlen und was sie denken, wenn sie schweigen; nie gewusst, warum sie weinen, nie gewusst, was sie wollen, wenn sie "ach nichts!" sagen; nie gewusst, wie ich sie wirklich glücklich machen kann. Mein Wunsch ist also, die Frauen verstehen zu können!"
Der Geist schaute den Mann etwa eine Minute lang an, dann erwiderte er:
"Willst Du diese Brücke zwei- oder vierspurig?"


Montag, 18. Juni 2018

Deutschland - Mexiko 0 : 1

War wohl nix. Und Löw meinte nach dem Spiel zu der hübschen Reporterin, das Turnier sei noch lang... Möglicherweise schaute er dabei auf ihre langen Beine. Falls seine Mannen auf diesem Niveau weiterkicken, erscheint es fraglich, ob sie die Vorrunde überstehen.

Sonntag, 17. Juni 2018

Rührei in der Mikrowelle


Man kann eine Menge machen im Leben, z.B. Rührei in der Mikrowelle. Da unser Büro unweit der Kaffeeküche liegt, kriege ich solcherlei Ereignisse am Rande mit. Der junge Kollege mit den strahlenden Augen erklärt das Rezept. Er ist ein großer schlaksiger Kerl, ein echter Sonnenschein mit tiefer sonorer Stimme. Regelmäßig veranlasst er die Hühner zu Lachtiraden. Alle mögen ihn. Er gehört zu den Menschen, denen man schwer was krummnehmen kann. Wenn er die nötige Kohle hätte, würde er ein Fitnessstudio aufmachen, erzählte er, das sei sein Traum. Wenigstens hat er einen Traum…, dachte ich bei mir, - beneidenswert. Was man nicht alles macht. Vor ein paar Jahren hatte ich null Ahnung von Tumordokumentation, und nun verbringe ich wöchentlich 40 Stunden damit. Hätte ich wie mein junger Kollege einen Traum, würde es mir vielleicht nicht so schwerfallen. Wirklich, ich kann mir keinen Traumjob vorstellen. Mein beruflicher Ehrgeiz hält sich somit stark in Grenzen. Immerhin mache ich mit der Tumordokumentation was halbwegs Sinnvolles. Oder? Meiner Kollegin und mir kommt es immer häufiger so vor, als ob wir ohne Sinn und Verstand die Daten ins Dokumentationssystem kloppen. Das zugrundeliegende Konzept erscheint mir verworren und unzureichend durchdacht. Politischer Aktionismus? Mehr Schein als Sein? Hat überhaupt jemand den Durchblick – Krankenkassen, Ärztekammer, Senat? Die Onkologischen Zentren? - Unglaublich, wie viele Organisationen und Parteien involviert sind. Man kann nur hoffen, dass in den Leitungsebenen sehr gescheite Köpfe sitzen. Unsere Arbeit wird schon von Nutzen sein, sonst würde doch nicht solch ein Aufwand betrieben werden…
Das Wochenende steht wie immer im Zeichen des Blues. Jetzt nicht mehr über den Job nachdenken. Morgen geht`s bereits wieder ran an die Buletten. Tausende Tumorfälle warten in den Stahlschränken.

Die Fußball WM lief an. Heute Deutschland gegen Mexiko. Der Fußball bedeutet etwas Ablenkung – von der Arbeit, vom Schwarzen Hund, von allem. Ich glaube, es geht nicht nur mir so. Die Kneipen und Pubs voller Leute. Und ich mittendrin. Mal sehen, - weil zu voll mag ich es nicht. Vielleicht besser im Biergarten. Dort bauten sie eine Leinwand auf. Das Wetter scheint auch zu passen. Nur kein Stress. Notfalls schaue ich mir das Drama zuhause auf der Couch an. Nach den jüngst abgelieferten Leistungen der Deutschen Mannschaft bei den zwei Testspielen, bin ich einigermaßen besorgt. Ein Tipp fällt mir schwer. Aber Löw wird schon wissen, was er tut. Oder? Wie stark ist Mexiko? Das Ballspiel hat dort eine lange Tradition… noch aus Zeiten der Mayas. Aber natürlich hat der moderne Fußball mit den damaligen Bräuchen gar nichts zu tun. Heute steht der Spaß im Vordergrund. Na ja, und das Geld. Bei solch internationalen Turnieren auch Völkerverständigung. Ein Spiel erobert für vier Wochen die Welt. Selbst der ein oder andere Fußballignorant wird von der Stimmung mitgerissen. Das rätselhafte Wesen Mensch findet sich affenmäßig zusammen, um auf einen Bildschirm zu glotzen, wo zwei Mannschaften auf einem Spielfeld 90 Minuten lang einem Ball nachjagen, welchen sie nach gewissen Regeln in den Kasten des Gegners befördern müssen. Oder so ähnlich. Was man nicht alles macht. Mehr oder weniger leidenschaftlich. Wie Rührei in der Mikrowelle…

Samstag, 16. Juni 2018

Im Neandertal


Wie in der Erdgeschichte sich Eiszeiten und wärmere Phasen abwechseln, passiert es auch in meinem Leben, - der Übergang kann brutal sein. Zurzeit stehen die Zeichen mal wieder auf Eiszeit. Meine Neandertaler-Qualitäten sind gefordert.

Donnerstag, 14. Juni 2018

Erste Pinselstriche...



und der Hund, der wirklich ins Bild lief

Mittwoch, 13. Juni 2018

Mittwochs-Zitat

Malerei ist die Kunst, die Seele zu bewegen durch Vermittlung der Augen. Wenn der Maler nur bis zu den Augen kommt, hat er nur den halben Weg zurückgelegt.
Denis Diderot

Sonntag, 10. Juni 2018

TV-Tipp

"Stirb langsam - Ein guter Tag zum Sterben", 20 Uhr 15, SAT 1

(Diesmal nur wegen des Titels. Der Film ist Schrott.)

Hund, der ins Bild läuft am Bülowbogen




60 x 80, Acryl



Anfang Frühling war`s, d.h. Mitte April. Alles ging ratz-fatz. Ich dachte nicht, dass es so schnell passieren würde... Kein Anhalten möglich. Mit dem Licht kamen die Schatten. Der Schwarze Hund lief ins Bild. Die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen. Alles um mich herum blüht und lebt, während ich wie konsterniert auf der Parkbank sitze, ein Bier süffele und mein Herz grau wird.

Samstag, 9. Juni 2018

Die Hölle friert niemals zu


Da klebe ich am Arsch des Lebens, und nur ich weiß, was ich denke, wenn ich`s nicht gerade aufschreibe und als Prosa oder Gedicht aufs Blog stelle. Ich gehe dabei sehr rücksichtslos vor. Beinahe täglich verpeste ich meine Umwelt mit meinen Gedanken. Wenn das jeder machen würde – unerhört! Seine Gedanken sollte man besser für sich behalten, und so ist es wohl auch von der Natur angedacht. Sonst würden wir ständig hören, was unsere Mitmenschen denken, und das kann wirklich niemand wollen.
Okay, ich notiere und veröffentliche nur, was ich für besonders wertig oder in irgendeiner Weise bemerkenswert* finde. All meinen Gedanken käme ich niemals hinterher. Auch frage ich mich manchmal: habe ich das wirklich gedacht? Und warum? Wo kommt der ganze Mist her? Unglaublich. Vielleicht kriege ich das alles von irgendwoher telepathisch geschickt oder suggeriert. Kann ich mit Sicherheit wissen, dass das originär meine Gedanken sind? Dann noch so ein zersetzendes Zeugs. Ich wünschte mir mehr spaßige Gedanken. Viele meiner Mitmenschen kommen mir vor, als hätten sie eine Menge davon. Gut, das kann man nicht genau wissen. Wir sehen nur die Oberfläche von uns. Zu tief sollte man bei einem Menschen besser nicht schürfen. Ebenso ist es besser, wenn man nicht in jedem Restaurant, in dem man speist, die Küche oder den Koch sieht. Der Blick hinter die Kulissen kann einem mehr als nur den Appetit verderben.
Am Ende finden wir heraus, dass (fast) alle Menschen (kleine) Faschisten im Geiste sind. Solche Erkenntnisse würden sofort nach hinten losgehen. Unsere Dämonen lassen sich ungern in die Suppe spucken.




(* damit zog ich den Unmut mancher Mitmenschen auf mich - eine Erfahrung aus der Zeit, als ich in sogenannten Literaturforen unterwegs war)

ein literarisches Tagebuch

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