Mittwoch, 10. Mai 2017

Mittwochs-Gruß

an R & W, die die amerikanische Westküste unsicher machen, vorbei an Monterey auf den Spuren Steinbecks, runter nach Santa Barbara und weiter...


"Menschengemeinschaften haben, genau wie Einzelmenschen,
ihre gesunden und kranken Zeiten, ja auch Jugend und Alter, Hoffnung und Verzagtheit."

John Steinbeck

Montag, 8. Mai 2017

TV-Tipp

"Boudu - Aus den Wassern gerettet", 21 Uhr 55, Arte

Sonntag, 7. Mai 2017

Sonntagsruhe


Alleine zuhause. Ein Plakat-Ankleber bei der Arbeit an der Litfaßsäule auf der anderen Straßenseite. Bitte nicht von der Leiter fallen. Ich suche die Leistungsnachweise von Rentenversicherung und Agentur für Arbeit aus meinen Unterlagen, für die Steuererklärung 2016. Durchs gekippte Fenster schwappt etwas Berliner Luft ins Zimmer. Die Waschmaschine läuft. Im Hintergrund der Bluessender. Ich nippe am Weinglas, lasse das kühlschrankkalte Gesöff die Kehle hinunterlaufen. Die Erinnerungen blättern an mir ab wie eine Schicht alte Farbe. Das Leben häutet sich. Es ist ein ständiger Prozess...
Der Plakat-Ankleber war ruckzuck fertig. Die Litfaßsäule steht da wie unberührt. Normalerweise registriere ich gar nicht, dass die Plakate wechseln.

Samstag, 6. Mai 2017

Alles nicht so einfach


„Wir verlassen jetzt San Francisco und fahren nach Monterey, immer am Pazifik entlang. Ich habe Sonnenbrand“, stand in der Mail, die mir R & W die Tage schrieben. Ich gönne ihnen die USA-Reise von Herzen. Schön, wenn man sich im Leben den ein oder anderen Traum erfüllt, bevor es zu spät ist. R & W gehören nicht mehr zu den jüngsten.
Erst vor wenigen Monaten war ich in die Lektüre von „On The Road“ vertieft. Die Bilder daraus sind mir noch vor Augen. Jack Kerouac, sein Freund Neil Cassady und die ganze verrückte Bande…, - freilich, das waren damals andere Zeiten. Aber auch heute lockt noch das Abenteuer des „Unterwegs seins“, eng verbunden mit dem Gefühl der Freiheit. Dazu dieses riesige und unglaubliche Land Amerika. Ich stelle mir R & Ws Fahrt die Westküste entlang fantastisch vor. Wie weit differieren wohl Vorstellung und Wirklichkeit? Was sah ich nicht alles an Filmen, die dort spielen, oder las Geschichten und Romane, die von dort erzählen. Die Namen der Städte klingen wie Versprechen: San Francisco, Monterey, Los Angeles, San Diego… Der amerikanische Traum hätte nirgendwo anders zum Mythos werden können.
Ich wünsche R & W eine gute Reise, dass sie wohlbehalten ihr Ziel erreichen, die Landschaften genießen, Land und Leute, das Flair der Ortschaften und Städte in sich aufsaugen. Es zählt nur das Hier und Jetzt.
Wie gern würde ich jetzt träumend auf den Pazifik blicken…
Stattdessen hocke ich inmitten des Berliner Häusermeers, ohne Horizont, unter einem eintönig grauen Wolkendach. Berlin ist längst entzaubert und (öder) Alltag. Mein Herz wie eingefroren. Zäh fließen die Säfte des Frühlings. Träge schlurfe ich ins Wochenende, kratze mich am Hintern und denke, dass viel zu viel gedacht und geredet wird. Die Seele kriecht am Boden, erdrückt von der Wirklichkeit der Steuererklärungen und GEZ-Gebühren, erschlagen von tumber Werbung und fadenscheinigen Angeboten, erschöpft vom stumpfen Arbeitsalltag und dem Moloch der Stadt, erledigt von Selbstmitleid, Depressionen, schlechtem Essen und Drogen…
Es ist Mai, und ich warte auf die Sonne wie auf eine DHL Paketsendung. Wie`s aussieht, muss ich sie selbst abholen - und stehe dann Schlange mitten unter den anderen tausenden Wartenden in einer übrig gebliebenen Postfiliale auf den Fidschi-Inseln.

Donnerstag, 4. Mai 2017

TV-Tipp

"Grüne Tomaten", 20 Uhr 15, Disney Channel

Mittwoch, 3. Mai 2017

Mittwochs-Zitat

"Oscars sind ein Teil der Krankheit in Amerika, dass man in Kategorien von Gewinnern und Verlierern denkt, wer gut ist und wer schlecht, wer der Beste und wer der Schlechteste ... Ich mag nicht so denken. Jeder besitzt auf unterschiedliche Weise eigene Werte, und ich mag nicht daran denken, wer dabei der Beste ist. Ich meine - was soll's?"
Marlon Brando

Sonntag, 30. April 2017

TV-Tipp

"Interstellar", 20 Uhr 15, Pro Sieben

Inspiriert von

Klaas Heufer-Umlaufs Brandrede für Europa:

"Wie jeder jetzt gemerkt hat langsam, da ist ein sichtbarer Schaden entstanden, wenn es gerade um Europa geht. Ich bin 1983 geboren. Ich bin in eine Zeit hineingeboren worden, in der bestimmte Werte, die momentan in Frage gestellt werden - Toleranz, das Miteinander, eine offene Gesellschaft -, selbstverständlich waren. Auch christliche Werte, völlig egal ob man getauft ist oder nicht. Ich bin nicht getauft. Das respektvolle Miteinanderumgehen. Diese ganzen Dinge, von denen ich in meiner Generation immer denken durfte, das kommt mit der Post. Jetzt hab ich eben gemerkt, das ist überhaupt nicht selbstverständlich.
Da sind Leute nicht zur Wahl gegangen. Was passiert? Brexit.
Da gehen Leute zur Wahl, und zwar wahrscheinlich mehrheitlich die Menschen, die das aus falschen Motiven tun oder fehlgeleitet sind durch was auch immer für eine Informationspolitik - und wählen Trump.
Da sind Dinge kaputtgegangen. Vor unseren Augen. Dinge, die wir nie für möglich gehalten hätten. Deshalb glaube ich, dass jetzt die beste Zeit ist, einen Pulse of Europe und überhaupt eine europäische Identität wieder zu entwickeln. Von Leuten, die Europa niemals in der Erschaffung erfahren haben, sondern eigentlich immer mit einem mittlerweile erschaffenen Europa aufgewachsen sind.
Wir hatten nicht das Gefühl gehabt, zum ersten Mal mit einem Fahrrad über die Grenze zu fahren. In meiner Generation gab's das alles schon Das heißt, jetzt weg von den verdammten Nationalitäten und zurück zur europäischen Identität. Und mal merken, wenn wir das jetzt machen, sind wir die dümmste Generation die je gelebt hat, wenn wir Europa kaputt machen."

(Quelle: http://www.stern.de/kultur/klaas-heufer-umlauf--lesen-sie-seine-brandrede-fuer-ein-gemeinsames-europa-7433086.html)


So ist es. Aber nicht nur auf Europa, sondern auf die gesamte Welt bezogen.
Fortschritt passiert nicht automatisch. Werte wie Menschenrechte gelten nicht selbstverständlich. Wir Menschen, die in einer toleranten, aufgeschlossenen und fortschrittlichen Welt leben wollen, die ihren Kindern eine bessere Welt hinterlassen wollen, in welcher sie sich ohne Angst und Repressionen frei entfalten können, müssen immer wieder gegen Wellen der Ignoranz, Rückschrittlichkeit und geistiger Verirrung ankämpfen… mit klaren Argumenten und Ansagen. Wir müssen immer wieder uns selbst und unseren Mitmenschen erklären, was eine gute und lebenswerte Welt ausmacht und warum – warum Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Menschenrechte und die Achtung vor allem Leben wichtig sind, warum Demokratie und Gerechtigkeit ständig erstritten werden müssen.
Und wer sind dabei unsere Gegner? In der Hauptsache sind es unsere eigene Trägheit, unsere Bequemlichkeit, Feigheit und nicht zuletzt unsere Abgestumpftheit. Denn ich bin überzeugt, dass die Mehrzahl der Menschen im besten Sinne aufgeklärt und fortschrittlich denkt. Wir dürfen denen, die in Europa, den USA und überall sonst auf der Welt die Werte von Vernunft und Mitmenschlichkeit torpedieren (warum auch immer sie das tun), nicht die Meinungsführerschaft überlassen!
Bald wird in dieser Hinsicht von unseren französischen Nachbarn eine wichtige Entscheidung gefällt. Ich hoffe, sie wählen gegen rechts und für das gemeinsame Europa.
Es ist schwer auszuhalten, was derzeit Erdogan am Rande Europas anstellt. Die türkische Nation ist zerrissen. Ich wünsche den Türken, dass sie bald wieder auf den Weg hin zu mehr Demokratie und den Menschenrechten finden. Die Türken werden dafür kämpfen müssen und brauchen die Solidarität und Unterstützung aller fortschrittlichen Kräfte, vor allem aus Europa.
Seit dem Mittelalter wurden viele Kämpfe hin zu einer gerechteren, besseren Welt ausgefochten. Das Europa, in dem wir heute leben, dessen Wohlstand (und geistigen Werte) wir genießen dürfen, muss gegen alle rückständigen Kräfte und Ideen verteidigt werden! Und dies sollten wir nicht alleine unseren Politikern überlassen…
Die Zukunft wird (bald) zeigen, wie wehrhaft unsere westlichen Demokratien sind, und wie es um die kulturellen Werte sowie um den Geist Europas bestellt ist.

Mittwoch, 26. April 2017

Mittwochs-Zitat

"Das schönste Meer - es ist das noch unbefahrene. Das schönste Kind - es ist das noch nicht erwachsene. Unsere schönsten Tage - es sind die noch nicht gelebten. Das allerschönste Wort, das ich Dir sagen wollte - es ist das noch nicht ausgesprochene Wort..."
Nazim Hikmet

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