Donnerstag, 8. Dezember 2016

Zwischenhalt


Dieser Winter wird härter, als ich ihn mir vorstellte – wie eine schwere Geburt mit unsicherem Ausgang… Dabei hat sich gar nicht viel getan. Berlin blieb Berlin. Die Menschen in den U-Bahnen und auf den Straßen dieselben. Der Blues zuhause unverändert. Und ich sowieso.
Auch der Winter wird nur ein Winter sein. Wie immer Weihnachten und Silvester und das Getöns darum.
Menschen sterben und werden geboren. Das Rad der Zeit walzt alles nieder. Die nächsten Generationen machen sich auf den Weg, um wiederum platt gemacht zu werden. Ich hänge verzweifelt an einer Liane, die in den Himmel reicht. Wie lange noch? frage ich mich.
Der Statist tritt vor und wird vom Regisseur zurechtgewiesen. Geh zurück in deine Reihe, brüllt der, wir brauchen hier keine Renegaten! Das Schauspiel ist ausgemachte Sache – Abtrünnige sind des Teufels! Ja, so kommt mir die Welt, seit ich denken kann, vor: als ausgemachte Sache. Selbst der Aussatz gehört dazu. Für die Dramaturgie ganz wichtig, dass es Nein- und nicht nur Ja-Sager gibt.
Ist die Welt nicht wahnsinnig, dann sind zumindest wir es. Oder wenigstens ich.
Der beginnende Tag blinzelt mir aus der Gegenwart zu. Er schickt mir arglos ein paar Sonnenstrahlen der Hoffnung. Erde, Sonne und Milchstraße machen ihren Job gut. Sie haben weder Boss noch Regierung. Sie brauchen weder Schule noch Fortbildungen und dürfen sein, was sie sind… ähnlich wie Kängurus, Maulwürfe oder Schnabeltiere. Warum zum Teufel wurde ich als Mensch geboren?
Wieder brüllt der Regisseur: Zurück in die Reihe! Und nach einer kurzen Pause etwas sanfter: Siehst du denn gar nicht, was du mit deiner destruktiven Haltung bewirkst? Du tust den Menschen weh, die dich lieben. Du zerstörst damit deine eigene Lebensperspektive.
Tatsächlich habe ich des Öfteren ein schlechtes Gewissen. Ich darf nicht sein, wie ich bin. Was denken die anderen Statisten des Lebens, denen ich auf der Straße, im Supermarkt oder in der U-Bahn begegne, was sie sind? Worin liegt ihre Motivation, in der Reihe zu bleiben…, oder aber auszuscheren?
Wie egoistisch darf man sein? Welchen Maßstab soll man dafür anlegen? Ich verstehe das Schauspiel um mich herum nicht. (Ich habe Angst.)

Im kleinen Konferenzraum der Klinik treffen sich die Tumordokumentarinnen (und ich) zur zweistündigen Besprechung. Auf der Tagesordnung steht hauptsächlich die Vereinheitlichung der Eintragungen ins Dokumentationssystem. Ich mache mir Notizen, soweit ich überhaupt die Inhalte verstehe. Es geht um ein möglichst effektives Arbeiten. Unterschiedliche Sichtweisen und Kompetenzen reiben sich auf der Suche nach einer adäquaten Lösung. Man scheitert an den Vorgaben der Software in Verbindung mit der Komplexität der Materie. Hinzu kommen Probleme im Organisatorischen und in der Kommunikation. Im Hintergrund steht (stumm) die Finanzierbarkeit… Ich fühle mich zurückerinnert an die Dienstbesprechungen im Altenheim. Tausend Jahre später werden wir noch dieselben Probleme wälzen, weil es letztlich nur ums Geld geht.
Mir brummt bald der Schädel vom Zuhören.
Der letzte (leider nicht) kurzgehaltene Tagesordnungspunkt Unterschiedliches wird für mich (und einige andere) zur Bewährungsprobe. Danach in einer Kreuzberger Gaststätte noch Weihnachtsfeier. (Natürlich muss man selbst bezahlen.) Ich sage, dass ich bereits verplant bin und gehe hinaus in die Nacht, die im Winter den frühen Abend annektiert.

Mittwoch, 7. Dezember 2016

Mittwochs-Weisheit

Aus bitterster Erfahrung zog ich diese eine und höchste Lehre: Man muß den Zorn in sich aufstauen, und so wie gestaute Wärme in Energie umgesetzt werden kann, so kann unser gestauter Zorn in eine Kraft umgesetzt werden, die die Welt zu bewegen vermag.
(Mahatma Gandhi)

Sonntag, 4. Dezember 2016

Jede Minute sollte man vergolden


Ich lausche dem Pfeifen der Berliner U-Bahn und denke, dass es prima als Thema in ein Musikstück einzubauen wäre, ähnlich wie es Doldinger mit dem Echolot-Geräusch in der Filmmusik „Das Boot“ machte. In der Stadt gibt es eine Menge zu hören, was ganz unterschiedlich zu Musik inspiriert, - wenn man die Muse zum Hinhören hat. Meist hetzt man allerdings gestresst durch die Straßen, mitgerissen vom Menschenstrom. Das Unbehagen erfasst mich ganz automatisch, wenn zu viele Menschen und zu viel Verkehr um mich herum sind. Als wir gestern Nachmittag den Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt aufsuchten, bereute ich schnell meinen Vorschlag, dort hinzugehen. Nach vier Doppelstunden Unterricht am Computer waren meine Nerven schnell überfordert. Ich wunderte mich, wie manche Leute in diesem Gedränge noch etwas essen oder trinken konnten. Eigentlich hätte ich es mir denken können: Sonnabend und dann noch Vorweihnachtszeit – da sucht man als Neurastheniker besser nicht Orte in der Innenstadt auf. Schade um die Zeit, die man dabei vergeudet.
Nach einer kurzen sardinendosenmäßigen U-Bahnfahrt waren wir zurück in unserem Kiez, wo es in der Potsdamerstraße alles andere als entspannt zugeht. Aber wenigstens ist mir dort alles vertraut. Die Sonne hatte sich bereits hinter die Häuser gesenkt, und der Himmel strahlte in einem überirdischen Blau mit schmalen feurigen Wolkenfetzen. Die winterlichen Gerippe der Bäume zeichneten sich dunkel darauf ab. Eine junge Frau vor mir am Fußgängerüberweg fotografierte die Kulisse mit ihrem Handy. Es gibt allerlei schöne und interessante Fotomotive in der Stadt, wenn man die Muse hat hinzuschauen.
In Puschels Pub lief wie jeden Samstag Bundesliga. Hertha spielte gegen Wolfsburg. Wir gingen durch den schmalen Schlauch Kneipe nach hinten, wo noch ein paar Plätze frei waren. Ein alter Sack, bereits Inventar, saß am Geldautomaten. Die „Ratte“, wie O. die Bedienung nennt, brachte uns zwei Berliner Pils und ein Schälchen mit Salzgebäck. Als Hertha den Ausgleich schaffte und schließlich sogar siegte, waren einige Gäste total aus dem Häuschen. Der alte Sack am Automaten grinste nur. Ich trank das Bier und spürte die Müdigkeit von der anstrengenden Woche in mir hochkriechen. Auch O.hatte eine anstrengende Arbeitswoche. Wir redeten nicht viel. O. meinte, wir sollten mal wieder verreisen, worauf ich ungehalten reagierte, ich sei durch Fortbildung und Praktikum bis Ende Februar eingespannt, an ein Verreisen also erstmal gar nicht zu denken. Das kleine Schälchen mit dem Salzgebäck hatten wir schnell leergefuttert. Ein Hund mit schönem schwarzglänzenden Fell (sein Herrchen saß am Nachbartisch) hatte uns dabei eindringlich bittend angeblickt. Als ich O.s traurigen Gesichtsausdruck bemerkte, ärgerte ich mich über meinen schroffen Ton. Auch ich würde am liebsten verreisen, nicht nur für ein Wochenende, sondern gleich für Wochen...
Inzwischen waren alle Samstagsspiele der Bundesliga beendet. Die Reihen der Kneipengäste lichteten sich. Der alte Sack am Automaten zählte sein verbliebenes Geld, und die „Ratte“ hatte Feierabend.

Samstag, 3. Dezember 2016

Der Unverbesserliche


Breslau, Polen -
Dem Tod gerade noch einmal von der Schippe gesprungen ist ein 25-Jähriger im polnischen Breslau. Nachdem der junge Mann im Rausch für tot befunden wurde, brachte man seinen Körper in ein Leichenhaus. Dort gab es für den Trinker dann ein böses Erwachen.

Der Mann kam nackt in einer Kühlkammer zu sich und klopfte daraufhin gegen die Wände. Ein Wachmann der Leichenhalle wurde auf das Geräusch aufmerksam und suchte nach der Quelle.
Zunächst glaubte dieser jedoch an einen schlichten Streich, denn von Zeit zu Zeit steigen Jugendliche in das Gebäude ein. Schnell stellte er jedoch fest, dass das Klopfen aus einer der Kammern stammte.
„Mit zitternden Händen öffnete ich eine der Türen und fand einen nackten Körper, der mich nach einer Decke fragte“, berichtet der Wächter polnischen Medien gegenüber von dem skurrilen Vorfall.
Doch wie wurde der Betrunkene zum lebenden Toten? Schuld daran ist der Wodka. Der 25-Jährige hatte sich so viel von dem Feuerwasser gegönnt, dass er noch in der Kneipe eine Herzattacke erlitt. Nachdem die Wiederbelebungsversuche der Ärzte scheiterten, wurde der Mann im Krankenhaus für tot erklärt.
Wer nun meint, der Mann hätte nach seinem Schock-Erwachen in der Leichenhalle dazu gelernt, wird enttäuscht. Nachdem er noch einmal von einem Arzt untersucht wurde sowie seine Sachen zurückbekommen hatte, durfte der Mann gehen – und kehrte geradewegs in seine Stammkneipe zurück. Todsicher nicht seine beste Idee.

– Quelle: http://www.mopo.de/25206710 ©2016

Nach diesem Erlebnis erstmal einen heben, dachte wahrscheinlich der junge Mann. Seinen Kumpels in der Stammkneipe konnte er jedenfalls eine tolle Geschichte auftischen.
Das nächste Mal lieber woanders aufwachen - es gibt angenehmere Orte, z.B. neben der Kneipenwirtin... oder gleich im Himmel.

Mittwoch, 30. November 2016

"Weiß"


Orte sind wie Menschen. Manche finden wir sofort ansprechend, und vor anderen würde man am liebsten davonlaufen. Sehr viele wirken auch einfach neutral oder schwach. An viele Orte und Menschen kann ich mich gar nicht mehr erinnern – sie werden höchstens durch Zufall kurz in mein Bewusstsein gespült, tauchen schnell wieder ab und verschwinden womöglich für immer in der Versenkung.

Orte haben wie Menschen ihre speziellen Gerüche - mehr als das olfaktorisch wahrgenommene. Was ich meine, lässt sich in diesem Sinne nicht riechen. Trotzdem empfinde ich es als Geruch. Die Sprache gibt uns Wörter wie Ausstrahlung, Atmosphäre und Aura an die Hand. Diese Begriffe sind Allegorien mit Bezug auf die Optik und hinterlassen bei mir nur einen oberflächlichen Eindruck. Darin spiegelt sich wohl wider, dass wir hauptsächlich Augenwesen sind.
Für mich zählt letztendlich nicht das Aussehen eines Ortes oder Menschen, sondern dieses hier geschilderte Gefühl von einem Geruch, um mich wohl oder eher unwohl zu fühlen. Bei näherem Überlegen trifft dies auch auf den Geschmack zu. Gerne äußern wir in einer Situation, die uns nicht gefällt: „Das schmeckt mir aber jetzt gar nicht.“ Seltsamerweise gebrauchen wir diese Allegorie zumeist bei negativen Eindrücken. Wenn wir etwas positiv werten, sagen wir „Fühlt sich gut an“, oder personenbezogen „Den kann ich riechen“.
Alle diese Äußerungen beziehen sich in erster Linie nicht auf unsere Sinneswahrnehmung, sondern auf unsere emotionale Einschätzung, ob wir jemanden oder etwas insgesamt ansprechend finden.

Ich verbinde also mit Orten und Menschen so etwas wie einen Geruch als bleibende Empfindung. Jedenfalls trifft meiner Meinung nach der Begriff Geruch am ehesten zu. Ich muss jemanden gar nicht riechen und empfinde es trotzdem – z.B., wenn ich hier im Internet mit euch blogge. Die Kommunikation kann mir ausreichend Eindrücke liefern.
Bei Orten verhält es sich schwieriger. Allein das Bild ist nur ein Abklatsch von einem Ort (von Menschen ebenso). An einem Ort muss ich gewesen sein, um ihn zu riechen.
Andere Menschen sehen (riechen, schmecken, hören) es wahrscheinlich anders. Ich merke, dass ich hier an sprachliche Grenzen stoße. Das Schwierigste im Leben ist doch, einem Mitmenschen zu erklären, was man fühlt.

Als ich meine Partnerin kennenlernte, sagte sie mir, dass sie unbewusst Menschen mit Farben verbindet. Ich fand das ziemlich faszinierend und wollte wissen, in welcher Farbe sie mich sähe. „Weiß“, antwortete sie. „Und, ist das gut?“ fragte ich bangend.

Mittwochs-Zitat

"Krankheit existiert gewissermaßen erst dann, wenn wir sie existieren lassen – indem wir sie zur Kenntnis nehmen, benennen, auf sie reagieren."
(Charles.E. Rosenberg, Wissenschaftshistoriker)

Montag, 28. November 2016

TV-Tipp:

"Zu Ende Leben" (Doku), 22 Uhr 25, 3sat

Sonntag, 27. November 2016

Aller Anfang ist schwer


Mit smarten Siebzehn trug ich eine Zeitlang die Tageszeitung aus. Der Bezirk, den ich übernahm, bestand hauptsächlich aus einer großen Psychiatrie, parkähnlich auf der Anhöhe über der Stadt angelegt. Das Gelände hatte die Größe von einem Dorf. Zum Einlernen fuhr ich hinten auf dem Moped meines Vorgängers mit, als er seine letzten Touren machte. Für ihn war es längst Routine, aber ich sollte mir alles genau einprägen, während wir von Backsteinhaus zu Backsteinhaus knatterten, vor deren Türen oft schon jemand auf die Zeitung wartete. Mein Vorgänger verriet mir einige Abkürzungen und gab mir Tipps – ich nickte nur und duckte mich hinter ihm auf dem Moped. Es war bereits November und frühmorgens frostig kalt und dunkel.
Schließlich hatte ich meine erste Woche, wo ich selbstständig losfuhr. Ich machte den Job, bevor die Schule Zehn vor Acht begann. Eine knappe Stunde musste ich dafür planen. Wie verändert das Gelände plötzlich aussah! Und die Häuser schienen alle gleich auszusehen. Diese Psychiatrie war ein verdammter Irrgarten! Fast die Hälfte der Zeitungen konnte ich nicht zustellen. Es war eine Katastrophe für mich. Natürlich erhielt ich einen Rüffel von meinem Chef, bei dem die Beschwerden der Zeitungskunden eingingen.
Beschämt erzählte ich meiner Mutter davon, und sie schlug vor, dass wir am Wochenende zusammen die Tour zu Fuß abgehen sollten. Wir zeichneten außerdem einen Plan. Ich glaube, wir verwendeten den halben Sonntag dafür, durch die Psychiatrie zu spazieren. Langsam kam für mich Licht ins Dunkel. Akribisch gingen wir jedes Haus ab, wo ich eine Zeitung (oder mehrere) zu liefern hatte.
Die zweite Woche lief danach wesentlich besser! Ich hatte eine Orientierung und verfranzte mich seltener.
Der Winter wurde kalt und glatt. Meine Mutter machte sich Sorgen, wenn ich frühmorgens auf meinem Moped losschnurrte. Aber alles ging gut. Schon bald hatte ich dieselbe Routine wie mein Vorgänger. Ich war stolz auf meinen ersten Job und das erste selbstverdiente Geld.


Meine Klassenkameradin sagt zu mir: „Das wird schon. Ich dachte anfangs auch „ob ich da jemals durchblicke?“ – aber vieles wiederholt sich mit der Zeit. Ich finde, du wurdest beim Dokumentieren schon schneller.“ Sie sitzt im Unterricht neben mir und kann mit einem Auge mitverfolgen, was ich ins GTDS* eingebe.
Ich bin ihr dankbar für die aufmunternden Worte. Nach zwei Wochen spüre ich erste Fortschritte. Unendlich viele Fragezeichen bleiben aber. Jede Tumorentität hat ihre Spezialitäten. Auch die Anamnesen zu den Fällen können außerordentlich kompliziert und darum schwer abzubilden sein.
Ich werde noch viel Geduld und Anstrengung investieren müssen, bis ich in der Tumordokumentation eine Art Routine bekomme.
Mit der Geschichte von meinem ersten Job als Zeitungsausträger mache ich mir selbst Mut. Ich stehe nicht das erste Mal in meinem Leben am Anfang einer Sache, die mir völlig unmöglich erscheint.


*Gießener Dokumentationssystem

Mittwoch, 23. November 2016

Geben und Nehmen


Wer hasst nicht Situationen, in denen er sich ausgesprochen dumm und überfordert fühlt? Als Berufseinsteiger in die Tumordokumentation erlebe ich genau das (beinahe permanent). Ich kann nur schwer meine Konzentration hochhalten vor dem Computer im Praktikum, wo ich mühsam die Krankengeschichten nach den für die Dokumentation notwendigen Informationen durchforste. Nach drei Stunden brummt mir der Schädel. Die Praktikumsleiterin zeigt wenig Verständnis, als ich um einen freien Tag bitte. „Natürlich, Sie sind erwachsen“, sagt sie, „wir wollen natürlich, dass Sie möglichst bald für uns Aufgaben übernehmen…“ Ich blicke sie an und suche nach Worten. Überall dieselbe Tretmühle, denke ich und erkläre, dass ich in der Woche einfach einen Tag brauche, um von dem ganzen abzuschalten. Schule und Praktikum schlauchen mich mehr, als ich dachte. Natürlich ist die Thematik ungeheuer interessant aber auch sehr umfangreich und komplex. Ich komme mir vor wie ein Fahranfänger im Berliner Verkehrschaos – am liebsten würde ich das Auto abstellen und davonrennen.
„Es ist ein Geben und Nehmen“, sagt die Praktikumsleiterin. Ich nicke und verlasse das Büro.

Als der Pathologe in die Biochemie und Molekularbiologie vordringt, verstehe ich nur Bahnhof. „Sie müssen sagen, wenn`s Ihnen zu viel wird“, meint er. Keiner von uns traut sich was zu sagen. Er wirkt wie in Trance, wenn er redet und verfällt automatisch in einen Hochschuldozenten-Vortrag. Wir sehen uns zig Bilder von mikroskopischem Tumorgewebe an, und er erklärt, woran man die entarteten Zellen erkennt. Ich kratze mich am Kopf und schaue ungläubig. Krampfhaft versuche ich ihm zu folgen, aber alles, was ich sehe, ist ein eingefärbter, abstrakter Mischmasch. Der Pathologe grinst, als hätte er Spaß an unseren dummen Gesichtern. Aber das ist wahrscheinlich Einbildung.

In der Pause gebe ich der Sekretärin den ablehnenden Bescheid von der Rentenversicherung zum Kopieren. Die Schulleiterin will ihre Kontakte spielen lassen. Ich hege wenig Hoffnung diesbezüglich. Sieht so aus, als bliebe ich auf den Kosten sitzen.

Mittwochs-Weisheit

"Weisheit eines vors Auto hüpfenden Kängurus: Wenn man den Weg kürzt, weiß man nie, ob man schneller am Ziel ist."
(das spezielle Känguru)

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