Mittwoch, 13. Juli 2016

Mittwochs-Zitat

"Wir sind plötzlich auf die Route One des Fabelreichs geraten und befinden uns jetzt im Märchenwald. Stellt euch vor ... gleich kommen wir zum Lebkuchenhäuschen ..."

aus On The Road (die Urfassung) von Jack Kerouac

Dienstag, 12. Juli 2016

Die zwei Studienschwestern

... der Kinderonkologie, jede für sich gut beieinander wie meine PL, nicht auf den Mund gefallen, temperamentvoll berlinerisch. Ich darf ihnen zwei Tage lang über die Schultern schauen. Das Büro ist klein, ich finde zwischen ihnen gerade noch Platz. Die Eindrücke prasseln mannigfaltig auf mich ein. Tausend Namen und medizinische Fachbegriffe, Abkürzungen. Wieder fühle ich mich als Nichtschwimmer im tiefen Becken und halte mich am Rand. Sie beantworten meine Fragen geduldig und freundlich. Vor der Tür der ganz normale Stationsablauf: kleine, große glatzköpfige Kinder mit Infusionsständern, Pflegepersonal und Angehörige. Es ist schwül. Die Station befindet sich im Souterrain. Das Tageslicht will nicht so richtig zu uns dringen. Bald brennen meine Augen vom Kunstlicht. Auf den Computerbildschirmen die Datenbanken mit den Namen der kleinen Patienten. Die Studienschwestern erzählen mir Geschichten von unglaublichen Tumoren bei Babys, bei Neugeborenen, tennisballgroß. Sie sind bei den OPs dabei. „Was es alles gibt“ - natürlich wird auf Krebsstationen auch gestorben. Wenn sie davon reden, werden ihre Stimmen verhaltener. Mir kommt in den Sinn, wie es meine PL ausdrückt: „… die gehen tot.“

Mein Glück, dass die Studienschwestern früh Feierabend machen. Ich schwinge mich aufs Radel und fahre frohgesinnt durch die Sonnenstrahlen, erstmal weg vom Krankenhaus. Sag mir einer, er verstünde das Leben.

Sonntag, 10. Juli 2016

Wo wird die Reise hingehen?


Wie am Ende jeder Ausbildung und der Schulzeit fühle ich mich einerseits erleichtert aber auch angespannt in Hinsicht auf die Zukunft. Ich spüre eine große Leere. Wofür hat man all den Lernstoff gepaukt? Im Praktikum schlage ich derweil die Zeit tot, indem ich meiner PL bei der Studienkoordination über die Schulter schaue. Es gibt kaum Aufgaben für mich, an denen ich das in der Schule gelernte (EDV) anwenden könnte. Ich bemühe mich, so viel wie möglich aufzuschnappen. Aber will ich das wirklich beruflich machen? Sowieso müsste ich anschließend einen Fortbildungskurs zur Study Nurse oder in Sachen SPSS machen. Solches Spezialwissen wurde uns in der Schule nicht vermittelt. Eine andere Möglichkeit wäre, ins QM einzusteigen, wofür auch ein Zusatzlehrgang oder Studium vonnöten wäre. So oder so – die Materie ist scheiß trocken, und ich würde in einem Bereich arbeiten, der mich seit jeher mehr abstieß als interessierte. Ich hadere mit mir.
Wo wird die Reise hingehen? Der Ausguck meldet: Noch kein Land in Sicht. Seit Tagen ist Flaute. Die Mannschaft hat nur das spiegelglatte Meer vor Augen… Abwarten und Tee trinken. Die Nerven sind bis aufs Äußerste angespannt. Meuterei liegt in der Luft.
Wie es wohl meinen Mitschülerinnen in ihren Praktika ergeht? Wie viele von ihnen werden übernommen? Ich hatte schon immer das Problem, dass es mir in Schule und Beruf an Ehrgeiz und Perspektive mangelte. Danach liest sich auch mein Werdegang – ich wurschtelte mich so durch. Jeder Neuanfang eine schwere Geburt. Ich wünschte, ich täte mich leichter damit.
Trotzdem bereue ich es keinen Moment, dass ich mit der Pflege aufhörte und nach Berlin zog.
Wobei Berlin schon ein raues Pflaster ist und Nerven kosten kann. Aber wo, wenn nicht hier, hätte ich derart mannigfaltige berufliche Möglichkeiten?
Der Kapitän liegt in seiner Koje und träumt von einer Palmeninsel am Horizont… Er erwacht, richtet sich auf und schnüffelt nach der erlösenden Brise.

Samstag, 9. Juli 2016

Noch eine Frage

Wie viel Liebe existiert auf der Welt, dass sie so ist, wie sie ist?

Mülleimer und Hund



stehen so rum...

Freitag, 8. Juli 2016

Freitags-Frage

Bin ich ein Nationalist, weil ich mich ärgerte, dass die Deutsche Fussballelf gegen Frankreich verlor?

Mittwoch, 6. Juli 2016

Mittwochs-Frage

Braucht die Welt ein Bewusstsein?

TV-Tipp:

"Auf der Parkbank", 20 Uhr 15, Arte

Dienstag, 5. Juli 2016

Seltsam:

Umso älter ich werde, desto fremder wird mir die Welt, in der Hauptsache die Welt mit ihren Menschen. Dabei sollte es doch eher andersherum laufen, dass einem mit den Jahren alles vertrauter wird. Es ist eine Art Sumpf-Gefühl: umso mehr ich mich bewege, bzw. umso mehr ich darüber nachdenke, desto tiefer sinke ich. Aber warum ist das so? Ist die Welt ein Sumpf für selbstbewusst denkende Individuen? Warum verstehe ich die menschlichen Umtriebe so wenig? Zu viel davon geht mir total auf den Geist. Aber ich muss es hinnehmen…
Ich gerate oft an die Grenze meiner Anpassungsfähigkeit. Wie bewältigen eigentlich meine Mitmenschen das Leben in dieser Welt? Sehen sie den ganzen Unsinn nicht?

Wochenendtrip Kolberg




fotografiert von O.













fotografiert von O.

Montag, 4. Juli 2016

TV-Tipp:

"Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand", 20 Uhr 15, DAS ERSTE

ein literarisches Tagebuch

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