Samstag, 30. April 2016

Das Geheimnis des Nudelbauern (VIII)


VIII

"Der Traum"


Der Papst saß in einem riesigen Spaghetti-Topf, völlig nackt, nur mit der Papstkrone auf seinem Haupt. Das kleine Männchen tanzte um den Topf herum, verrenkte sich dabei wie wild und sang „Satisfaction“ von den Rolling Stones. Schließlich stand der Papst auf und urinierte über den Rand des Topfes. Er lachte teuflisch und schmiss mit den Nudeln um sich. Die Nudeln schwebten durch den Raum und wurden zu Schneeflocken. Es schneite immer dichter, bis von der verrückten Szenerie nichts mehr zu sehen war, nur noch eine weiße Wand. Es stand dort etwas geschrieben, aber ich konnte es nicht lesen, so sehr ich mich auch anstrengte. Plötzlich tauchte Kaiman Fallalas Gesicht wie aus dem Nichts auf. Es rückte immer dichter heran, bis ich bemerkte, dass sein Gesicht eigentlich eine Stadt war. Ich tauchte in eines der Häuser ein, ich sah durch den Flur, hinein in ein Zimmer, woraus Regina mich mit ausdruckslosen Augen anschaute. Kaiman Fallala nahm sie von hinten. Ihre Brüste schaukelten…
„Willst du hier übernachten?!“ Die kalten Finger Reginas an meinem Nacken ließen mich hochfahren. „N-nein!“ stotterte ich wie aus der Pistole geschossen, „fertig?“
„Ja, fertig“, Regina grinste, „Komm.“
Ich erhob mich schwerfällig von meinem Platz an der Tafel. Das Feuer im Kamin war längst erloschen. Erst jetzt erfasste mich die Kälte, und ich verschränkte zitternd die Arme vorm Körper.
„War`s noch interessant?“
„Das erzähle ich dir morgen.“

Freitag, 29. April 2016

Kirschblütenfest







photos made by "O.", 24.04.2016

Donnerstag, 28. April 2016

Beim Feierabendbier


Wat`n Aprilwetter! Licht und Schatten wechseln in schneller Abfolge. Ich verbringe die Praktikumstage halb besoffen, ausnahmsweise ohne wirklich getrunken zu haben (von der Tagesdosis abgesehen…).
Die erste Woche fast geschafft! Das Klinikgelände liegt am Rande Berlins, – war ganz früher eine Psychiatrie, erzählte meine Praktikumsanleiterin. Sie ist ganz Berliner Schnauze, geradeheraus. Bis jetzt habe ich keine Probleme mit ihr. Sie ballerte mich nicht zu. Gut so, denn die vielen neuen Eindrücke von der riesigen Klinik und ihren Göttern in Weiß alleine reichten aus. Als QMB schleppte sie mich mit zu allen möglichen Abteilungen und Besprechungen. Freilich kapierte ich nicht die Welt - der medizinische Fachjargon und die vielen Abkürzungen... Spannend war es aber allemal, z.B. eine interdisziplinäre Tumorkonferenz besucht zu haben.
Unser Büro liegt in einem großen, alten Backsteinbau, weit abseits vom modernen Hauptgebäude. So kommen wir oft an die frische Luft, denn alle wichtigen Ansprechpartner sitzen im Hauptgebäude. Außer mir und der QMB arbeitet im Büro noch eine MDA für Tumordokumentation. Ich soll meine Praktikumsanleiterin bei ihren QM-Aufgaben unterstützen. Außerdem ist sie noch Studienkoordinatorin, was für mich schon deswegen interessant ist, weil unser Schul-Projekt „Klinische Studien“ zum Thema hatte.
Bisher läuft die Einarbeitung locker. Wir sitzen oft zusammen und plaudern ungezwungen. Die Beiden sind alte Hasen in der Klinik, kennen Hinz und Kunz und können viele Geschichten zum Besten geben. Ab und zu komme ich mir überflüssig vor, wünsche mir (fast) die Schule zurück. Es wird noch eine Weile dauern, bis ich mich in der neuen Umgebung, mit der medizinischen Arbeitsmaterie und im Umgang mit den neuen Kolleginnen halbwegs sicher fühle. Der Anfang ist jedenfalls gemacht. Bestimmt hätte ich es mit dem Praktikum schlechter erwischen können.
Die ersten drei Tage hatten wir zusätzlich einen vierbeinigen Mitarbeiter, den Yorkshire Terrier meiner Praktikumsanleiterin, d.h. ihrer pubertierenden Tochter. Ich fühlte mich fast so, als wäre ich bei jemandem zuhause zu Besuch und nicht an einem Arbeitsplatz. Wenigstens zweimal täglich gingen wir mit dem Hund Gassi. Er hatte auf den Wiesen zwischen den alten Backsteingebäuden Auslauf.
Erwähnenswert auch, dass just in unserem Gebäude gerade Dreharbeiten für einen TV-Krimi liefen…

Nun, ich habe gemischte Gefühle zu den ersten Praktikumstagen, recht passend zum Aprilwetter. Dazu einen dicken Kopf. Das Feierabendbier schmeckt besser als nach der Schule. Kann aber auch Einbildung sein.

Mittwoch, 27. April 2016

TV-Tipp:

"The Best Exotic Marigold Hotel", 20 Uhr 15, SAT. 1

Sonntag, 24. April 2016

Cluster




an der Zitadelle

TV-Tipp:

"Vertigo", 20 Uhr 15, ARTE

Freitag, 22. April 2016

Übergänge




bezaubern und betäuben

Donnerstag, 21. April 2016

Das Ende naht


Morgen bekommen wir den EDV-Abschlusstest zurück, und am Montag beginnt das Praktikum. Inzwischen sind die Hühner und ich reichlich schulmüde. Acht Monate Unterricht, täglich vier Doppelstunden, liegen hinter uns. Fast alle hielten durch - eine Schülerin schied wegen Krankheit aus. Den Abschluss der Fortbildung Ende August vor Augen nagt an einem zunehmend die Ungewissheit, ob man für die Zeit danach einen Job ergattert. Einige erhoffen sich eine Übernahme durch den Praktikumsbetrieb. Soweit denke ich noch nicht – erst mal sehen, was im Praktikum auf mich zukommt und wie ich mich in die Materie einarbeiten kann. Gestern telefonierte ich mit der Dame, für die ich tätig sein werde. Sie meinte, ich solle ganz entspannt sein… Das Gespräch mit ihr beruhigte mich etwas. Man ist doch jedes Mal angespannt vor einer neuen Herausforderung. Ich will mir im Praktikum nicht die Zeit um die Ohren schlagen müssen. „Nein“, sagte sie, „da müssen Sie überhaupt keine Sorge haben!“ Schön. Ich bin sehr gespannt darauf, was mich erwartet. Sie erzählte mir von meinem Arbeitsplatz, dass wir eine Kaffeemaschine, eine Mikrowelle und einen Kühlschrank hätten. Das Büro, in dem noch eine Kollegin säße, sei in einem Altbau mit hohen Räumen – sehr ruhig. „… und wir haben noch niemandem den Kopf abgebissen, nur ab und zu in die Waden…, hahaha!“

Die Vormittagssonne grinst hämisch. Mein Schädel brummt nach dem Zahnarzttermin. Ich nahm mir für heute frei. Es läuft sowieso nichts mehr in der Schule. Wozu die Zeit absitzen.
„Der Gedanke fühlt, das Gefühl denkt.“* Kann es überhaupt anders sein?
Man sollte von seinem Zahnarzt Schmerzensgeld verlangen können. Meine Gedanken fühlen sich nicht besonders, und mein Gefühl sagt mir: Schalte den Computer aus und geh raus!


(*Miguel de Unamuno)

Mittwoch, 20. April 2016

Mittwochs-Weisheit

"Nur durch das Leben selbst lernt man zu leben, und deshalb muß jeder Einzelne die Lehrzeit des Lebens von neuem beginnen."
(Miguel de Unamuno)

ein literarisches Tagebuch

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