Samstag, 1. November 2014

Do you come from another world?


Ich versuchte zurück in diesen verrückten nächtlichen Traum zu finden, aber es gelang mir nicht.
Ein nettes, amerikanisches Ehepaar zeigte uns Photos, auf denen wir als Kinder zu sehen waren. Wir waren es eindeutig auf diesen Bildern. Ich erkannte sogar einige typische Posen von mir wieder – nur zeigten die Bilder eine Umgebung, die mir völlig fremd war. Sehr mysteriös das Ganze, und ich überlegte wie wild im Traum, wie dies möglich sein konnte. Wie gelangte dieses Ehepaar an die Bilder? Wo sollte das sein? Handelte es sich um einen Doppelgänger von mir? Aber es gab für mich keinen Zweifel, dass ich es war, den ich sah. Womöglich handelte es sich um Photomontagen – aber wieso sollte das jemand machen? Das amerikanische Ehepaar schwieg und lächelte wissend.
Schließlich ließ mich der (unheimliche) Gedanke nicht mehr los, dass es mich auf einer anderen Welt nochmals geben könnte, vielleicht sogar auf vielen Welten. Ich wollte das Ehepaar fragen: „Do you come from another world?“ Aber da erwachte ich aus dem Traum - mit dem merkwürdigen Gefühl, dass die Welt, in der ich mich befand, nicht die einzige mit mir war. Bleibt die Frage, warum mir das Ehepaar die Bilder zeigte. Wollten sie mir damit etwas sagen? Oder war alles nur eine Verrücktheit?
Konnte es mich wirklich mehrmals an verschiedenen Orten geben?

Es ist ein wunderschöner Herbsttag. Der Blätter des Baumes im Hof verfärbten sich in den zweieinhalb Wochen meines Hierseins bräunlich. Ich höre das Glockengebimmel einer Kirche. Sonntägliche Ruhe, aber es ist Sonnabend. Meine Freundin sitzt mir am Schreibtisch gegenüber und beschäftigt sich mit der rezeptiven Grammatik des Deutschen. Wir wollen gleich nach Charlottenburg aufbrechen, Spazieren gehen.

Donnerstag, 30. Oktober 2014

TV-Tipp:

"Erbarmungslos", 20 Uhr 15, kabel eins

Bunte Ecken

in Berlin (4)










(so wird das nie was mit der SPD)




Mittwoch, 29. Oktober 2014

Stadt der Untoten


Ein Zombiefilm sollte unbedingt in Berlin gedreht werden. Eine bessere Kulisse kann ich mir nicht vorstellen. Schmelztiegel der Wahnsinnigen, der Besessenen, der Idioten, der Bettler, der Verlorenen und Einsamen, der Alten und Kranken, der Hundebesitzer, der Nutten, der Geschäftsleute, der Bonzen …
Die Sonne geht nie unter in Berlin. Die Nacht ist eine Einbildung. Labyrinth der Straßen und U-Bahntunnel. Die Sonne geht nie auf in Berlin. Der Tag ist eine Einbildung. Das Leben ist Einbildung. Wer noch keinen Dachschaden hat, bekommt hier einen. Trotzdem muss man diese Stadt lieben. Mal ist sie eine Nummer zu groß und mal eine Nummer zu klein. Ich wachse hinein, anonym, zusammen mit Millionen fremder Augenpaare. Endloses Buffet der Eitelkeiten.
Ich sitze in der Bierbar am Alex. Eine Horde abgesoffener Fußballfans grölt. Ein Tumult entsteht. Neugierig blicken wir Kneipengäste auf die Szene. Leiber werden auseinander gerissen. Blut spritzt gegen das Fenster, läuft aus Mäulern. Der Barkeeper kommentiert in bestem Berlinerisch: „Die treiben`s heute wieder ganz schön bunt.“

Mittwochs-Weisheit

Berlin = Ein fruchtbares Gelände für sumpfige Typen, seit 750 Jahren.
Wolfgang Neuß (1923-89), dt. Kabarettist u. Schauspieler

Dienstag, 28. Oktober 2014

Bunte Ecken

in Berlin (3)










Donnerstag, 23. Oktober 2014

Bunte Ecken

in Berlin (2)




am Schlesischen Tor

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Bunte Ecken

in Berlin (1)










Mittwochs-Weisheit

"The problem with some people is, that when they are not drunk - they are sober."
William Butler Yeats

(gelesen im Irish Pub "Irish Times" in Berlin)

Montag, 20. Oktober 2014

TV-Tipp:

"The Fountain - Quell des Lebens", 20 Uhr 15, Einsfestival

Herbst in Berlin


Die Sonne ging nicht unter. Sie blieb über dem Horizont hängen. Die Neigung der Erdachse habe sich verändert, sagten die Wissenschaftler. Die Menschen schauten furchtsam zur Sonne, die bereits seit Stunden der Nacht hätte weichen müssen. War diese Erde noch ihre Erde? Sicher würden Katastrophen folgen. Alles würde aus den Lot kommen.
Ich war fasziniert von dem Traumausschnitt. Ich wachte auf und dachte an die intensiven Bilder. Ich träumte auch vom Altenheim.
Brüche gehören zum Leben. Störungen. Wir sind den vierten Tag in Berlin. Beinahe sommerlich warm ist es über Mittag. Wir fahren zum Zoologischen Garten. Die U-Bahn ist voll – mehr als üblich, weil die S-Bahn im Streik ist.
Ich schwitze in der U-Bahn. Menschenströme. Es ist Sonntag. Alle treibt es hinaus. Wer weiß, wie viele schöne und warme Tage noch folgen. Der Winter sitzt bereits in den Startlöchern. Auf dem Wittenbergplatz regnet es Blätter.
Am Hackschen Markt, am Rosenthaler Platz, kurz blendet die untergehende Sonne am Ende der Torstraße.
Zurück im Appartement: Meine Freundin skypt mit ihren Kindern, ihrem Mann, ihrer Mutter. Ich sitze am Computer und höre Rockmusik. Ich versuche mich auf diesen Text zu konzentrieren, den ich schreibe. Wir wollen bald essen.
Ich trage ein rotes T-Shirt, das ich mir gestern auf dem Kudamm kaufte. Ich schenke mir ein Glas Rotwein ein. Ich denke an eine Schallplatte, die hängt.
Meine Freundin bereitet das Essen vor. Ich sollte sie jetzt küssen.














Freitag, 17. Oktober 2014

Erste Reiseeindrücke




Konstanz - Überlingen - Meersburg - Friedrichshafen - Zürich

ein literarisches Tagebuch

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