Dienstag, 25. Februar 2014

Stilleben Schreibtisch




... mein Gott, wie oft ritt mich der Teufel ...

I remember Gary Moore




wenn Rock-Legenden alt werden - aber dennoch für Gänsehaut sorgen

Ich schreibe für die Katz



Was macht es Sinn, vorm Weltuntergang zu schreiben?
Wenn unsere Welt in Rauch aufgeht
Unsere gesamte Geschichte
Die Dinosaurier inklusive
Wenn nichts mehr an uns erinnert
Kein Archäologe etwas finden wird
Und auch die Archäologen und Geschichtsschreiber
Tot sind
Natürlich
Was macht es da noch Sinn zu schreiben?
Welchen Sinn macht das Leben überhaupt?
Wozu Kinder auf die Welt bringen?
Wozu die ganzen Bemühungen von Politik, Religion
Kultur?
Und dann die Wissenschaften …
Die mit ihren Hoffnungen brutal auf den Eisberg
Zusteuern
Als könnten wir wirklich etwas ändern
An der Trostlosigkeit unserer Existenz
Trostlos, weil wir nicht
Wegschauen können

Was macht es Sinn, Burgen zu bauen vorm Weltuntergang?
Oder Bäume zu pflanzen?
Ich weiß
Martin Luther sah es anders
Freilich
Er muss gefühlt haben
Was gefühlt werden muss
Während ich an allem zweifle
Mit der Verzweiflung Zwiesprache halte
Das Leben wäre besser ohne
Gott und Teufel
Die Vögel singen schöner ohne uns

Ich schreibe für die Katz

Nicht Hinschauen


Die Februarsonne blinzelt zu mir ins Zimmer. Ich sitze träge am Schreibtisch. Die fünf Nachtwachen stecken mir noch in den Gliedern. Wie immer winkt das „Lethargie-Loch“. Es will mich in seinen Bann ziehen. Vielleicht hilft etwas Schreiben. Nur was?
Die Sonne scheint, aber in meinem Kopf ist Nebel.
Was für ein komisches Wort ist eigentlich „Mensch“?
Ich stehe kurz auf und strecke mich. Mein Gott! Fühlt es sich so an, wenn man alt wird?
Ich drehe die Musik lauter. Es läuft die CD „The Joshua Tree“ von U2.
Das Sonnenlicht flackert im Takt. Die Zweige zittern. Der Nebel in meinem Kopf tanzt.
Tagträume zurück in vergangene Zeiten. Die Achtziger waren meine besten Jahre.
Ich bin meine eigene Moorleiche, wie ich hier am Schreibtisch kauere.
Die Musik tönt unüberhörbar von vergangenen Zeiten. Ich sehe als Bild Hände, die auseinander rutschen. Hände, die ich liebte. Für immer begraben.
Ich habe Sehnsucht nach einem streichelnden Paar Hände.

Gedanken sind wie Schwebeteilchen, und das Bewusstsein ist die Lampe, die sie anleuchtet.
Ich warte. Auf was warte ich? Scheiß Lethargie! Nun hat sie mich doch erwischt.
Fuck!

Da ist noch was: Mein Gesicht spiegelt sich im Bildschirm des Notebooks. Das kann einem den Tag versauen. Nicht Hinschauen klappt nicht immer.

Montag, 24. Februar 2014

TV-Tipp:

"Hauptmann Conan und die Wölfe des Krieges", 20 Uhr 15, ARTE

Sonntag, 23. Februar 2014

Vor der Nachtwache


Der Mensch ist keine Bio-Maschine. Der Mensch ist mehr als eine Zellanhäufung. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.
Ich schlief so lange, dass ich erst 90 Minuten, bevor mein Bus wieder zum Nachtdienst fährt, aufwachte.
Es dämmert. Ich blicke durch das Fenster auf den blasser werdenden, blauen Himmel. Es muss ein schöner Tag gewesen sein.
Aufwühlende Träume. Von meinen Eltern und meiner Heimatstadt. Großes Durcheinander. Ich stehe noch ganz unter dem Eindruck der Traumerlebnisse. Ich träumte vom Sterben meiner Eltern. In wenigen Tagen jährt sich der Tod meines Vaters. Das Meer der Zeit schluckt alles …, an den Stränden unseres Alltags finden wir die skurrilen Überreste … der eigenen Vergangenheit.
Gestern verstarb im Altenheim eine alte Frau. Es war zu erwarten. Neben der Trauer hatte man das Gefühl der Erlösung. Was ist das noch für ein Leben, das kaum noch am Leben Teil nehmen kann, in völliger Abhängigkeit zu unseren pflegenden Händen?
Letztendlich schluckt das Meer uns alle. Wir sinken hinunter in Tiefen voller bizarrer Erscheinungen, dort, wo kein Licht mehr vordringt und die Zeit still steht.

Freitag, 21. Februar 2014

TV-Tipp:

"Trans Bavaria", 20 Uhr 15, Einsfestival

Donnerstag, 20. Februar 2014

Für immer




das nunmehr dritte Kino in der Innenstadt, das in den letzten Jahren schloss - was ich sehr bedauere

Mittwoch, 19. Februar 2014

Mittwochs-Weisheit

Er sagte: Gott ist pädophil - er vergeht sich seit Tauenden von Jahren an seinen Kindern.

Was ist eigentlich Pädophilie?


Aufschrei und Abscheu in der Gesellschaft sind immer besonders groß, wenn Menschen mit einer pädophilen Neigung ins Schlaglicht geraten. Ich vermisse dabei die wissenschaftliche Erläuterung, was Pädophilie eigentlich ist. Ist es eine Neigung oder eine Krankheit? Wo unterscheidet sie sich z.B. zu der im alten Griechenland praktizierten Päderastie?
Ich bin mir bewusst, auf welches Glatteis ich mich begebe, wenn ich das Thema Pädophilie etwas näher beleuchten will. Sehr schnell kann ich in den Verdacht geraten, die Handlungen Pädophiler zu verteidigen oder zu rechtfertigen. Vorab: dies ist keineswegs so!
Sich an Kindern, in welcher Weise auch immer, zu vergehen, halte ich für schändlich und muss mit empfindlichen Strafen geahndet werden. Der meiste Missbrauch von Kindern geschieht in den Familien – nur mal so am Rande.
Die Naivität und Schwäche von Kindern wird leider immer wieder ausgenutzt – in der Folge passieren Ausbeutung und Angriffe auf Leib und Leben der Kinder. Mit Kindern werden Geschäfte gemacht. Und da es offenbar viele Menschen mit pädophilen Neigungen gibt, werden diese bedient …, solange sie zahlen.
Das wahre Verbrechen ist nicht die Pädophilie – es sind die Geschäftemacher im Hintergrund, die einerseits skrupellos die Kinder zum Objekt machen und andererseits die "Schwäche" der Pädophilen instrumentalisieren und befriedigen. Den Pädophilen selbst halte ich noch nicht für einen Verbrecher. Er wird es erst, wenn er seine Neigung auslebt (oder im Sumpf der Geschäftemacher mit Pädophilie versinkt). Jeder mit dieser „Neigung“ (absichtlich in Anführungszeichen) ist verdammt. Wenn er sich outet, wird er von der Gesellschaft geächtet. Und wenn er es geheim hält, lebt er in ständiger Angst vor Entdeckung. Am aktuellen Fall Edathy sieht man, wie ein Mensch alles verlieren kann – was auch immer die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen ergeben. Er steht im Aus.
Ich kann Menschen mit pädophilen Neigungen verstehen, die aufgrund solcher Ächtungen lieber verschwiegen bleiben.
Wo sind die Psychiater und Psychologen, die dem gemeinen Volk „Pädophilie“ erst mal erklären sollten? Ich vermisse sie. Möglicherweise haben sie Angst, selbst in die Mühlen von Hetzkampagnen zu geraten.
Nein, ich bin nicht pädophil – das glaubt ihr mir doch?!?
Wie viele Pädophile gibt es eigentlich unter uns? Gibt es darüber statistische Erhebungen?
Warum geht man mit dem Thema nicht offener um? Der Fall Edathy böte (mal wieder) Gelegenheit dazu ... nach dem Abschwellen der unsäglichen politischen Furunkel.

Dienstag, 18. Februar 2014

TV-Tipp:

"Ein Mann von Welt", 23 Uhr 15, WDR

Montag, 17. Februar 2014

TV-Tipp:

"In einem anderen Land", 21 Uhr 40, ARTE

Klärungsbedarf


Das Polittheater ist erneut in vollem Gange, infolge des Falles Edathy – rauf und runter in der Medienlandschaft. Soll man überhaupt noch hinhören, oder kann man gar nicht weghören?
Ene mene muh, und raus bist du - raus bist du noch lange nicht, sag mir erst, wie alt du bist …
Es kann schnell gehen, dass man alt aussieht. Die Fallstricke liegen immer dichter. Sehr schnell redet man sich um Kopf und Kragen. Die menschliche Komponente ist kein guter Ratgeber im Machtpoker der Politik. Drum wird das Volk zumeist mit Halbwahrheiten und Allgemeinplätzen abgespeist. Unsere Bundeskanzlerin hält sich deswegen so lange an der Spitze, weil sie gut im Nichtssagen ist. Sie ist eine gute Pokerspielerin. Ihre Gönner nennen es Machtinstinkt oder gar Weisheit. Ich weiß nicht. Ich weiß nur, dass ich darin nicht begabt wäre.
Alle fordern Transparenz, aber die Wahrheit ist ein Sautrog. Keine schöne Sache. Also redet man lieber von der Transparenz, als sie tatsächlich zu praktizieren. Das ist die Lehre der Politik, und darum sind zum Beispiel die heutigen Grünen nicht mehr die von vor zwanzig Jahren.
Erst wenn man dann gut situierter Politik-Rentner ist, furzt man wohlig in manchen Talkshow-Sessel und plaudert aus dem Nähkästchen – süffisant.
Es besteht Klärungsbedarf, wird gesagt. „Klärungsbedarf“ - das Abführ-Suppostorium bei chronischer Verstopfung. Lieber Gott, lass es Stinkbomben auf die Republik hageln!

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