Von frommen Wünschen
Habe gerade in einer Nachrichten-Meldung gelesen, dass sich das Universum in einer Art zweitem Urknall auslöschen könnte. Falls sich irgendwo ein Higgs-Boson destabilisierte, würde dies einen Kollaps auslösen und alle Elemente zerreißen… Dieses Ereignis wird ziemlich sicher irgendwann eintreten. „Es sieht so aus, als wenn wir uns genau an der Kante zwischen einem stabilen und einem instabilen Universum befänden“, sagte der Physiker Joseph Lykken.
Schön. Dann ist der ganze Spuk endlich vorbei. Kapiert doch sowieso kein Schwein, was wir hier treiben. Noch brav zur Europawahl gehen und danach ein Bierchen süffeln – ich stelle mir vor, dass ich im Pub sitze, der Wirt mir einen Korn spendiert und wir anstoßen… „Auf das Higgs Boson!“ – „Jawohl-ja! Higgs forever!“
Okay, wahrscheinlicher ist, dass ich zwar meinen eigenen Untergang an Leberzirrhose erleben werde, aber nicht die Auslöschung des gesamten Universums. In solchen Sachen hatte ich schon immer Pech. Wenn ich mir etwas zu sehr wünsche, trifft es bestimmt nicht ein. Das gilt nicht nur für mein eigenes Leben, – sogar die gesamte Welt richtete sich in den letzten Jahrzehnten wie aus Trotz konträr zu meinen Wünschen aus. Ist das auf Dauer nicht frustrierend, wenn sich politisch und gesellschaftlich alles anders entwickelt, als man es sich wünscht? Doch, das ist es!
Trotzdem: Am Sonntag darf ich immerhin frei nach meinen Wünschen wählen…
bonanzaMARGOT
- 25. Mai. 19, 10:30
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