Drei Tage noch
Eigentlich zweieinhalb, weil freitags machen wir schon 13 Uhr Schluss.
Seit einigen Wochen bin ich nahe dran, mich im Büro zu Tode zu langweilen. Nicht nur, dass es keine echten Aufgaben für mich, den Praktikanten, gibt, auch die drei Hühner verquatschen die Hälfte ihrer Arbeitszeit mit für mich meist uninteressantem privaten Zeugs: die Themen: ihre Kinder, ihre Hunde, ihre Autos… Seltsam, von ihren Männern sprechen sie nicht (höchstens von den bösen Ex). Wahrscheinlich machen sie das, wenn ich nicht mithören kann. Und dann diese ständigen Zigarettenpausen, die meine PL mit den Worten ankündigt: „Wollen wir böse Sachen machen?“ Und zu mir: „Kommst du mit?“ Scheiße ja, ich gehe fast immer mit, weil es wenigstens etwas Bewegung bedeutet, die Treppen runter und wieder hoch.
Die Anfang Juli für die Tumordokumentation hinzugestoßene Kollegin (sie war ein Jahr im Mutterschaftsurlaub) guckt gern Horrorfilme. Endlich fand ich einen Anknüpfungspunkt bei den Büro-Gesprächen, obwohl ich kein Horrorfilmfan bin – muss man aber auch nicht sein…, ist jedenfalls tausendmal ungruseliger als Familie, Hunde und Autos.
Ich will gar nicht so sehr über meine Kolleginnen auf Zeit lästern. Ich gewöhnte mich an sie, und hätte ich mehr zu tun gehabt, wäre das Ganze bestimmt erträglicher gewesen.
Drei Tage. Die kriege ich auch noch rum. Wie kann ich mich bei den Hühnern zum Abschied bedanken? Mit vier Flaschen Prosecco? Oder Ferrero Küsschen? (Ich tendiere zu ersterem.)
Tumordokumentarin bei der Arbeit
bonanzaMARGOT
- 04. Aug. 16, 16:42
- Arbeitslos