Sonntag, 25. Oktober 2015

Hamburg-Trip


Der Fernbus fuhr durch den Morgennebel. Es blieb trübe und feucht. Hamburg ist eine der Großstädte, welche mit solch einem Schmuddelwetter kokettieren, wie z.B. auch London. Wir fuhren drei Stunden. Die Atmosphäre unter den Reisenden war entspannt. Ein Tag wie in Watte gepackt.
Der Portier unseres Hotels hatte den Charme, den man sich bei einem Hamburger Original vorstellt – kantig aber herzlich.
Wir tigerten zum Hafen, die Landungsbrücken entlang im Strom der anderen Touristen. Andenkenläden und Fischrestaurants reihten sich aneinander, im Hintergrund düster die Elbphilharmonie und die Hafenkräne. Seeschwalben kreisten über unseren Köpfen.
Bald durchquerten wir die Speicherstadt und befanden uns flugs in der Stadtmitte bei Rathaus, Gänsemarkt und Jungfernstieg. Kneipen kann man in der Innenstadt vergeblich suchen. Es gab die üblichen Café-Ketten und etwas abseits ein Hofbräuhaus. Wiedermal fiel mir unangenehm die Markenuniformität auf - die „Monstermarken“, die alles andere auffressen. Und da mich Kirchen nicht interessieren, gab es für mich wenig von Interesse. Trotzdem genoss ich den Spaziergang, - das gemeinsame Erkunden der Hamburger City.
Im Hotelzimmer ruhten wir uns ein wenig aus, bevor wir uns am frühen Abend auf die Suche nach einem annehmbaren Fischlokal machten. Fisch sollte es schon sein, wenn wir hier am Fischmarkt waren. Es waren nur wenige Gehminuten vom Hotel aus. Das „Fischerhaus“ genügte unseren kulinarischen Ansprüchen. Satt und müde vom langen Tag drehten wir noch eine Runde hin zur Auktionshalle und durch die Gassen und Straßen St. Paulis. Da fiel uns erst auf, dass unser Hotel in der Parallelstraße zur „Herberstraße“ lag. Das Nachtleben dort war inzwischen im vollen Gange. Anders als in der Innenstadt reihte sich hier eine Kneipe neben der anderen. Horden von Männern waren auf der Pirsch. Das Ganze hatte was von „Ballermann“ - ziemlich widerlich (nach meinem Empfinden).
Wir hatten unser Tagessoll erreicht und gingen zu Bett, - nicht zu spät, weil wir früh am Morgen zum Fischmarkt wollten.
Im Dunkeln machten wir uns auf den Weg. Wir waren nicht die Einzigen. Ein Geisterstrom, zombiehaft, bewegte sich zu noch nachtschlafender Zeit am Elbufer hin zu Fischmarkt und Auktionshalle. Die Hafenlichter spiegelten sich im Wasser. Einige Marktstände wurden noch mit Waren aufgefüllt. Marktschreier scherzten mit Kollegen. Wir gingen stracks zur Halle. Die Morgenluft war recht frisch und zugig. Es herrschte bereits ordentlich Betrieb. Eine Coverband spielte Rocksongs aus den Achtzigern. Gut genug für die vielen Angetrunkenen und Übernächtigten. Wir tranken unser Bier und sahen uns an den Menschen um uns herum satt. Am Abend vorher hatte in der Halle noch ein Oktoberfest stattgefunden, und alles war in blauweißen Farben geschmückt. Im Dämmerlicht kehrten wir zum Hotel zurück und frühstückten gemütlich...
Fazit unseres Trips nach Hamburg: Mit Ausschlafen war nichts, aber wir verbrachten schöne Stunden in der Hansestadt, nicht zu viel und nicht zu wenig. Ein paar Sachen, die wir an diesem Wochenende erlebten, wären einer extra Erwähnung wert.




















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