Freitag, 16. Oktober 2015

Computer sind auch nur Menschen


Eine Woche durchgehend EDV. Ich hoffe, dass ich einiges von dem, was ich lerne, auch privat gebrauchen kann. Zur Zeit nehmen wir MS Word durch. Ich arbeite hingegen zuhause mit dem Libre Office Writer. Wenn ich für die Schule üben will, muss ich mir MS Word zulegen. Eigentlich wollte ich mich nie mit diesem Kram mehr als unbedingt nötig auseinandersetzen. Man ist dem Programm total ausgeliefert. Wenn etwas nicht wie gewollt funktioniert, ist es fast immer ein Bedienungsfehler. „Das Programm ist dumm“, sagt der Lehrer, „es macht, was Sie ihm aufgeben.“ Er hat recht. Ich bin der Doofian, der sich an der Bedienung von dem Scheiß die Zähne ausbeißt. Mir liegen solche Spielereien nicht besonders. Der Lehrer macht uns Mut: „Sie brauchen Geduld.“
Seit Tagen ist es trübe und regnerisch. Ich schaue von meinem Platz aus dem Fenster hinunter auf einen Kinderspielplatz. Blätter wirbeln durch die Luft. Die Bäume entledigen sich ihrer bunten Blätterlast. Der Herbst mit seinen schönen, weichen Farben wärmt mein Herz, während sich der Unterricht hinzieht von Pause zu Pause. „Markierungen, Absätze, Tabstops…“, mir schwirrt der Kopf. „Du hast noch eine Blockade“, sagt eine Mitschülerin in der Reihe vor mir, als ich mit einer Übung nicht weiterkomme. „Ich bin zu blöd für so was“, entgegne ich, „die Blockade habe ich seit meiner Geburt. Aber ich beiße weiter, und kurz darauf habe ich das Problem gelöst.
Endlich ist es Drei. Wir fahren die Computer herunter. Alles strömen ins Wochenende auseinander. Auf dem Nachhauseweg überlege ich mir, dass im Leben auch alles nach einem Programm abläuft, nur sind Soft- und Hardware viel enger miteinander verwoben als bei Computern. Ich marschiere durch den Park am Gleisdreieck und sehe einen jungen Vater mit Kind. Das Kind ist noch ganz klein und läuft weg vom Kinderwagen hin zu einer großen Pfütze. Der Vater eilt hinterher und trägt es zurück … Im Normalfall entwickelt sich alles wie von selbst – nach dem genetischen Programm des Lebens. Vergänglichkeit und Tod gehören (dummerweise) dazu. Ich beschleunige meinen Schritt. Es sind nur noch ein paar Meter bis zur Haustür.





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