Noch ein paar warme, sonnige Tage, und es geht ganz schnell. Man kann förmlich zusehen, wie alles sprießt. Der Frühling zaubert über Nacht grüne Triebe hervor. Ein Blütenmeer breitet sich über die Stadt aus. Ich habe das Gefühl, dass sogar meine Fingernägel und Haare schneller wachsen.
Nicht gerade die beste Zeit für überempfindliche, neurasthenische Naturen. Ich halte mich für relativ robust, spüre aber auch Ansätze von Mattheit und der sogenannten Frühjahrsmüdigkeit.
Wenn die Sonne sich zeigt, füllen sich sogleich die Grünflächen der Parks, die Gartenlokale, Biergärten und die Uferwiesen der Spree und des Landwehrkanals mit unzähligen Menschen. Alle zieht es nach draußen. Stundenlang könnte ich dasitzen und dem Treiben zusehen, Menschenstudien anstellen, mich über die Vielfalt der Gestalten wundern – über einige besonders. Die Zusammenstellung ist so bunt und skurril wie die Natur selbst...