Überall auf der Welt wäre ich vielleicht an dir vorbeigegangen, ohne dich zu bemerken. Und dann ging an diesem Tag und an diesem Ort plötzlich eine Tür auf. Wie soll ich es sonst verstehen. Die Türen zu unseren Mitmenschen, die meist verschlossen sind – und sich nur zufällig öffnen. Nicht immer nach unserem Geschmack. Aber damals, als du aus dem Nichts auftauchtest, hinter mir am Schalter des Bahnhofs standst …, wollte ich den Fuß in die Tür stellen, damit sie nicht einfach wieder zugeht. Man könnte auch sagen: es ergab sich so. Doch das ist viel zu wenig, wenn ich mir überlege, wie sehr ich dich heute liebe.
Die Sonne scheint. Sie schien in Barcelona, und sie scheint hier. Sie schien am Bodensee, und sie scheint hier. Fliegen summen durch das offene Fenster zu mir ins Zimmer, und sie finden den Weg wieder hinaus. Manchmal muss ich etwas nachhelfen. Ich schreibe von dem Glück, das wie Lava erkaltet, erstarrt. Der Alltag kühlt alles hinunter. Bis lediglich eine Glut in meinem Herzen bleibt. Immer zu Schandtaten bereit. Um neu auszubrechen. Hin zu dir. Hin zu meiner Liebe. Verrückt nach lebendigen Träumen. Die Sonne und ich. Wir haben ein Bündnis. Ich spüre die Kernfusion. Die Sterne am Himmel sind meine Kinder. Ich will zur Supernova werden. Eines Tages. Hin zur Ewigkeit. Gott scheiße ich dabei auf den Kopf. Mein lieber Gott. Du bist nur ein Zwischenstopp. Der Größenwahnsinn hat die Welt erschaffen. Insbesondere den Menschen. Und die Liebe, die wie Lava fließt. Und ewig nachdrückt.
Zum verrückt werden. Das Alles.
Die Sonne scheint. Ein paar Wolken rücken vor. Das Fenster steht offen. Fliegen summen in mein Zimmer. Alexis Korner spielt einen Blues. Jeder Blues ist mein Blues. Denke ich, einsam, wie ich bin.